Elly Lisser kam am 3. April 1883 in Hirschberg im Riesengebirge (heute: Jelenia Góra / Polen) als Tochter des Rechtsanwalts und Notars Emil Lisser und seiner Frau Paula, geborene Freund, zur Welt. Später zog die Familie nach Breslau. Ihr zwei Jahre jüngerer Bruder hieß Dankmar, er kämpfte im Ersten Weltkrieg und wurde 1916 als vermisst gemeldet. <br />
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Elly Lisser gehörte der evangelischen Kirche an. Sie blieb ledig und zog nach Berlin, wo sie eine Hochschule und eine Fotofachschule besuchte. Danach arbeitete sie als Fotografin. Ab 1916 hatte sie ein eigenes Photographisches Atelier in der Kaiserallee 26 (heute Bundesallee) im Gartenhaus. Ihren Vornamen Elly schrieb sie jetzt mit „i“. Sie machte Portraitfotos von Schauspielern und Schauspielerinnen, vornehmlich von solchen, die am Deutschen Theater engagiert waren. Einige dieser Fotos wurden in dem Buch „Max Reinhardt, 25 Jahre Deutsches Theater“ verwendet. Elly Lisser fotografierte aber auch Prominente wie den Philosophen und Psychologen Max Dessoir, die Politiker Wilhelm Hellpach und Reinhold von Sydow, sowie den Wissenschaftler Georg Wegener. Diese Portraitaufnahmen erschienen in Zeitschriften des Ullstein-Verlages. <br />
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Bis 1933 war Elly Lisser in der Kaiserallee ansässig, dann begann ihre Odyssee durch Berlin: 1934 lebte sie in Steglitz, Kleiststraße 31 (später Brentanostraße), 1935 dort in der Nummer 22, noch hatte sie Telefon. 1936 wohnte sie in der Schildhornstraße 6, 1939 als Untermieterin in der Arndtstraße 40 bei Gertrud Baer. Von dort musste sie zumindest noch einmal umziehen, und zwar in die Düppelstraße 32, in eine Mansarde bei einer Monatsmiete von 10 Mark. Sie leistete Zwangsarbeit bei der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Abteilung Ballonbau, in Tempelhof und erhielt dafür Lohn in Höhe von 21 Mark. <br />
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Am 28. Februar 1943 musste Elly Lisser die Vermögenserklärung abgeben, sie hatte so gut wie kein Vermögen außer 20 Mark in bar. Über die Sammelstelle Levetzowstraße wurde sie am 2. März 1943 im Rahmen der sogenannten Fabrik-Aktion mit dem „32. Osttransport“ mit 1757 anderen Menschen in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet. Nach ihrer Deportation ergab die Verwertung ihres bescheidenen Besitzes (1 Schrank und 1 Kommode) einen Erlös von 10 Reichsmark.<br />
Elly Lisser gehörte der evangelischen Kirche an. Sie blieb ledig und zog nach Berlin, wo sie eine Hochschule und eine Fotofachschule besuchte. Danach arbeitete sie als Fotografin. Ab 1916 hatte sie ein eigenes Photographisches Atelier in der Kaiserallee 26 (heute Bundesallee) im Gartenhaus. Ihren Vornamen Elly schrieb sie jetzt mit „i“. Sie machte Portraitfotos von Schauspielern und Schauspielerinnen, vornehmlich von solchen, die am Deutschen Theater engagiert waren. Einige dieser Fotos wurden in dem Buch „Max Reinhardt, 25 Jahre Deutsches Theater“ verwendet. Elly Lisser fotografierte aber auch Prominente wie den Philosophen und Psychologen Max Dessoir, die Politiker Wilhelm Hellpach und Reinhold von Sydow, sowie den Wissenschaftler Georg Wegener. Diese Portraitaufnahmen erschienen in Zeitschriften des Ullstein-Verlages.
Bis 1933 war Elly Lisser in der Kaiserallee ansässig, dann begann ihre Odyssee durch Berlin: 1934 lebte sie in Steglitz, Kleiststraße 31 (später Brentanostraße), 1935 dort in der Nummer 22, noch hatte sie Telefon. 1936 wohnte sie in der Schildhornstraße 6, 1939 als Untermieterin in der Arndtstraße 40 bei Gertrud Baer. Von dort musste sie zumindest noch einmal umziehen, und zwar in die Düppelstraße 32, in eine Mansarde bei einer Monatsmiete von 10 Mark. Sie leistete Zwangsarbeit bei der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, Abteilung Ballonbau, in Tempelhof und erhielt dafür Lohn in Höhe von 21 Mark.
Am 28. Februar 1943 musste Elly Lisser die Vermögenserklärung abgeben, sie hatte so gut wie kein Vermögen außer 20 Mark in bar. Über die Sammelstelle Levetzowstraße wurde sie am 2. März 1943 im Rahmen der sogenannten Fabrik-Aktion mit dem „32. Osttransport“ mit 1757 anderen Menschen in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet. Nach ihrer Deportation ergab die Verwertung ihres bescheidenen Besitzes (1 Schrank und 1 Kommode) einen Erlös von 10 Reichsmark.