Gertrud Schlesinger geb. Horwitz

Verlegeort
Eisenacher Str. 59
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
12. Juli 2019
Geboren
18. Juni 1895 in Jauer (Niederschlesien) / Jawor
Deportation
am 02. April 1942 in das Ghetto Warschau
Später deportiert
nach Trawniki
Ermordet
in Trawniki

Gertrud Schlesinger kam am 18. Juni 1895 im Landkreis Jauer in Niederschlesien, dem heutigen Jawor in Polen, zur Welt. Im Geburtsregister in Jauer wurden als Eltern eingetragen der Kaufmann Bernhard Horwitz und seine Frau Regina, geb. Fuhrmann, die am 25. Juli 1894 in Oppeln geheiratet hatten.
Wann Gertrud Schlesinger den Kaufmann Alfred Schlesinger, geboren am 3. August 1881 in Görlitz, heiratete, ist nicht überliefert. Das Ehepaar hatte mindestens ein Kind: Der Sohn Shlomo Schlesinger hinterlegte in Yad Vashem Gedenkblätter für seine Eltern und seine Großeltern mütterlicherseits.
Alfred Schlesinger war im kaufmännischen Bereich tätig. Es spricht einiges dafür, dass die Familie seit Mitte der 1920er-Jahre in Berlin-Friedrichshagen gelebt hatte, denn nur einer der vielen Alfred Schlesingers in den Berliner Adressbüchern verwendet konsequent die Berufsbezeichnung „kaufmännischer Angestellter“. Mit diesem Zusatz ist Alfred Schlesinger in den Berliner Adressbüchern 1938 und 1939 unter der Adresse Eisenacher Straße 59 verzeichnet. Auch nach den Volkszählungsdaten von 1939 lebte das Ehepaar zu diesem Zeitpunkt in einer Wohnung im ersten Stock in der Eisenacher Straße 59.
Ob Alfred Schlesinger und seine Frau Emigrationspläne hatten, ist unklar, zumindest gelang es ihnen, ihren Sohn Shlomo in Sicherheit zu bringen.
Durch die immer stärker werdenden Repressionen der Nationalsozialisten und die sich verschlechternde finanzielle Situation waren Gertrud und Alfred Schlesinger, gezwungen, zur Untermiete in ein Zimmer in den vierten Stock des Vorderhauses Passauer Straße 5 zu ziehen. Vermieter war Alfred Lichtstaedt, ebenfalls jüdisch und Besitzer zweier Wohnungen in der Passauer Straße 5.
Am 2. April 1942 wurden Alfred und Gertrud Schlesinger mit dem 12. Transport und insgesamt 643 Personen ins Warschauer Ghetto deportiert. Zu einem unbekannten Datum, spätestens jedoch mit der Auflösung und Zerstörung des Ghettos im Frühjahr 1943, wurden beide von dort weiter ins Arbeitslager Trawniki verschleppt, ca. 40 Kilometer südöstlich von Lublin. Dort wurden sie ermordet.
Die Eltern von Gertrud Horwitz, Bernhard und Regina Fuhrmann, wurden am 27. Juli 1942 von Breslau aus ins Ghetto Theresienstadt deportiert, knapp zwei Monate später von dort ins Vernichtungslager Treblinka.

Gertrud Schlesinger kam am 18. Juni 1895 im damaligen Landkreis Jauer in Niederschlesien, dem heutigen Jawor in Polen, zur Welt. Im Geburtsregister in Jauer wurden als Eltern eingetragen der Kaufmann Bernhard Horwitz und seine Frau Regina, geb. Fuhrmann, die am 25. Juli 1894 in Oppeln geheiratet hatten.
Wann Gertrud Schlesinger den Kaufmann Alfred Schlesinger, geboren am 3. August 1881 in Görlitz, heiratete, ist nicht überliefert. Das Ehepaar hatte mindestens ein Kind: Der Sohn Shlomo Schlesinger hinterlegte in Yad Vashem Gedenkblätter für seine Eltern und seine Großeltern mütterlicherseits.
Alfred Schlesinger war im kaufmännischen Bereich tätig. Es spricht einiges dafür, dass die Familie seit Mitte der 1920er-Jahre in Berlin-Friedrichshagen gelebt hatte, denn nur einer der vielen Alfred Schlesingers in den Berliner Adressbüchern verwendet konsequent die Berufsbezeichnung „kaufmännischer Angestellter“. Mit diesem Zusatz ist Alfred Schlesinger in den Berliner Adressbüchern 1938 und 1939 unter der Adresse Eisenacher Straße 59 verzeichnet. Auch nach den Volkszählungsdaten von 1939 lebte das Ehepaar zu diesem Zeitpunkt in einer Wohnung im ersten Stock in der Eisenacher Straße 59.
Ob Alfred Schlesinger und seine Frau Emigrationspläne hatten, ist unklar, zumindest gelang es ihnen, ihren Sohn Shlomo in Sicherheit zu bringen.
Durch die immer stärker werdenden Repressionen der Nationalsozialisten und die sich verschlechternde finanzielle Situation waren Gertrud und Alfred Schlesinger, gezwungen, zur Untermiete in ein Zimmer in den vierten Stock des Vorderhauses Passauer Straße 5 zu ziehen. Vermieter war Alfred Lichtstaedt, ebenfalls jüdisch und Besitzer zweier Wohnungen in der Passauer Straße 5.
Am 2. April 1942 wurden Alfred und Gertrud Schlesinger mit dem 12. Transport und insgesamt 643 Personen ins Warschauer Ghetto deportiert. Zu einem unbekannten Datum, spätestens jedoch mit der Auflösung und Zerstörung des Ghettos im Frühjahr 1943, wurden beide von dort weiter ins Arbeitslager Trawniki verschleppt, ca. 40 Kilometer südöstlich von Lublin. Dort wurden sie ermordet.
Die Eltern von Gertrud Horwitz, Bernhard und Regina Fuhrmann, wurden am 27. Juli 1942 von Breslau aus ins Ghetto Theresienstadt deportiert, knapp zwei Monate später von dort ins Vernichtungslager Treblinka.