Aron Adolf Stenschewski

Verlegeort
Falkenberger Str. 12
Historischer Name
Hohenschönhauser Str. 84
Bezirk/Ortsteil
Weißensee
Verlegedatum
27. November 2018
Geboren
12. November 1897 in Strasburg in Westpreußen / Brodnica
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 17. Mai 1943 nach Auschwitz
Ermordet
Mai 1943 in Auschwitz

Aron Adolf Stenschewski wurde am 12. November 1897 in Strasburg (heute Polen) geboren. Er war der vierte Sohn von Lippman Stenschewski und Henriette Brie.<br />
Im Ersten Weltkrieg diente Aron Adolf in der Deutschen Armee als Infantrist. Am 29. Juli 1918 wurde er bei Strasburg verwundet.<br />
Aron Adolf heiratete Resi Vera Binasch, geboren am 12. September 1906 in Berlin. Das junge Paar lebte zunächst nahe Stolp (heute Polen). Ihr erstes Kind Siegfried wurde am 22. Oktober 1928 in Alt Jugelow, in der Nähe von Stolp, geboren. <br />
Kurz nach der Geburt von Siegfried zog die Familie nach Berlin. Hier kam am 12. Juli 1930 in Berlin-Weißensee die Tochter Margot zur Welt. Zehn Jahre später wurde am 10. März 1940 Jonathan geboren.<br />
1935 war Aron Adolf Stenschewski im Berliner Adressbuch unter der Anschrift Buschallee 80 in Weißensee mit der Berufsangabe „Kaufmann“ verzeichnet. Seit 1938 bis 1942 weist das Berliner Adressbuch die Anschrift Hohenschönhauser Str. 84, Weißensee, aus. Zunächst hatte Aron Adolf noch die Berufsbezeichnung „kaufmännischer Angestellter“, ab 1940 wurde er als „Arbeiter“ geführt. <br />
1940 nahm Aron Adolf mit seiner Familie den Bruder Alex mit seiner Familie und die Mutter Henriette bei sich in der Hohenschönhauser Str. 84 auf. In der 2-Zimmer-Wohnung lebten jetzt zehn Menschen unter einem Dach: fünf Erwachsene und fünf Kinder, vom Säugling bis zum Alter von elf Jahren. <br />
Aron Adolf und seine Frau Resi Vera waren von der Reichsvereinigung der Juden als Friedhofswarte angestellt. Sie arbeiteten auf dem Friedhof der Adass-Jisroel-Gemeinde in der Wittlicher Straße, Abteilung Bestattungswesen. <br />
Im September 1941 konnten Aron Adolf und seine Familie in zwei Räume des Verwaltungsgebäudes des Friedhofs der Adass-Jisroel-Gemeinde umziehen. Die Familie des Bruders Alex konnte weiter in der Hohenschönhauser Str. 84 bleiben – bis zur Deportation. Die Großmutter Henriette wurde am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, der Onkel Alex, Tante Frieda und Kusine Edith am 4. März 1943 nach Auschwitz.<br />
Kurze Zeit später, am 1. Februar 1943, erhielt Aron Adolf den Bescheid, dass sein Vermögen als Reichsfeind einzuziehen sei. Am 14. Mai 1943 – in Vorbereitung der Deportation – mussten Aron Adolf und seine Frau Resi Vera eine Vermögenserklärung ausfüllen – auch für jedes Kind, sogar für den knapp dreijährigen Jonathan. Das aufgeführte „Vermögen“ bestand aus wenigen, überwiegend schadhaften Möbelstücken und Hausrat. Als Kleidungsstücke führte Aron Adolf auf: „1 Hose, 1 Joppe, 3 Oberhemden, div. Strümpfe“. <br />
Am 17. Mai 1943 wurde die gesamte Familie nach Auschwitz deportiert und ermordet:<br />
Aron Adolf Stenschewski, 45 Jahre alt (*12.11.1897)<br />
seine Ehefrau Resi Vera Binasch, 36 Jahre alt (*12.09.1906)<br />
ihr Sohn Siegfried, 14 Jahre alt (*22.10.1928)<br />
ihre Tochter Margot, 12 Jahre alt (*12.07.1930) <br />
ihr Sohn Jonathan, 3 Jahre alt (*10.03.1940)<br />

Aron Adolf Stenschewski wurde am 12. November 1897 in Strasburg (heute Polen) geboren. Er war der vierte Sohn von Lippman Stenschewski und Henriette Brie.
Im Ersten Weltkrieg diente Aron Adolf in der Deutschen Armee als Infantrist. Am 29. Juli 1918 wurde er bei Strasburg verwundet.
Aron Adolf heiratete Resi Vera Binasch, geboren am 12. September 1906 in Berlin. Das junge Paar lebte zunächst nahe Stolp (heute Polen). Ihr erstes Kind Siegfried wurde am 22. Oktober 1928 in Alt Jugelow, in der Nähe von Stolp, geboren.
Kurz nach der Geburt von Siegfried zog die Familie nach Berlin. Hier kam am 12. Juli 1930 in Berlin-Weißensee die Tochter Margot zur Welt. Zehn Jahre später wurde am 10. März 1940 Jonathan geboren.
1935 war Aron Adolf Stenschewski im Berliner Adressbuch unter der Anschrift Buschallee 80 in Weißensee mit der Berufsangabe „Kaufmann“ verzeichnet. Seit 1938 bis 1942 weist das Berliner Adressbuch die Anschrift Hohenschönhauser Str. 84, Weißensee, aus. Zunächst hatte Aron Adolf noch die Berufsbezeichnung „kaufmännischer Angestellter“, ab 1940 wurde er als „Arbeiter“ geführt.
1940 nahm Aron Adolf mit seiner Familie den Bruder Alex mit seiner Familie und die Mutter Henriette bei sich in der Hohenschönhauser Str. 84 auf. In der 2-Zimmer-Wohnung lebten jetzt zehn Menschen unter einem Dach: fünf Erwachsene und fünf Kinder, vom Säugling bis zum Alter von elf Jahren.
Aron Adolf und seine Frau Resi Vera waren von der Reichsvereinigung der Juden als Friedhofswarte angestellt. Sie arbeiteten auf dem Friedhof der Adass-Jisroel-Gemeinde in der Wittlicher Straße, Abteilung Bestattungswesen.
Im September 1941 konnten Aron Adolf und seine Familie in zwei Räume des Verwaltungsgebäudes des Friedhofs der Adass-Jisroel-Gemeinde umziehen. Die Familie des Bruders Alex konnte weiter in der Hohenschönhauser Str. 84 bleiben – bis zur Deportation. Die Großmutter Henriette wurde am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, der Onkel Alex, Tante Frieda und Kusine Edith am 4. März 1943 nach Auschwitz.
Kurze Zeit später, am 1. Februar 1943, erhielt Aron Adolf den Bescheid, dass sein Vermögen als Reichsfeind einzuziehen sei. Am 14. Mai 1943 – in Vorbereitung der Deportation – mussten Aron Adolf und seine Frau Resi Vera eine Vermögenserklärung ausfüllen – auch für jedes Kind, sogar für den knapp dreijährigen Jonathan. Das aufgeführte „Vermögen“ bestand aus wenigen, überwiegend schadhaften Möbelstücken und Hausrat. Als Kleidungsstücke führte Aron Adolf auf: „1 Hose, 1 Joppe, 3 Oberhemden, div. Strümpfe“.
Am 17. Mai 1943 wurde die gesamte Familie nach Auschwitz deportiert und ermordet:
Aron Adolf Stenschewski, 45 Jahre alt (*12.11.1897)
seine Ehefrau Resi Vera Binasch, 36 Jahre alt (*12.09.1906)
ihr Sohn Siegfried, 14 Jahre alt (*22.10.1928)
ihre Tochter Margot, 12 Jahre alt (*12.07.1930)
ihr Sohn Jonathan, 3 Jahre alt (*10.03.1940)