Jakob Rubenstein

Verlegeort
Fürbringerstraße 18
Historischer Name
Fürbringerstraße 18
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
16. November 2015
Geboren
14. Dezember 1906 in Berlin
Beruf
kaufmännischer Angestellter
Deportation
am 01. November 1941 nach Łódź / Litzmannstadt
Später deportiert
am 08. Mai 1942 nach Chełmno / Kulmhof
Ermordet
08. Mai 1942 in Chełmno / Kulmhof

Jakob Rubenstein wurde am 14. Dezember 1906 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Sein Vater war der Herrenschneider Rubin (oder Ephraim) Rubenstein-Felsner (oder Feldner), österreichischer Staatsangehöriger, der am 22. Juni 1873 in Krakau geboren wurde, die Mutter Regina, geb. Bab, war am 21. Dezember 1883 in Züllichau zur Welt gekommen. Die Eltern lebten seit 1893 in Berlin. Jakobs ältere Schwester Ida wurde am 29. April 1903 geboren, die jüngere Schwester Margot am 10. Dezember 1915. <br />
1920, als die Familie in der Stephanstraße 9 in Steglitz wohnte, stellte der Vater für sich und seine Angehörigen einen Antrag auf Einbürgerung in das Deutsche Reich. Er gab an, dass seine Führung nachweislich einwandfrei gewesen war. Dennoch beantwortet der Behördenmitarbeiter die Frage, ob es sich beim Antragsteller um einen wünschenswerten Zuwachs der inländischen Bevölkerung handele, mit „nein“. Begründet wird dies mit der polnischen Abstammung des Antragstellers.<br />
Der Vater Rubin Rubenstein-Felsner starb am 26. September 1923, die Mutter Regina am 21. April 1929, beide wurden auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt. <br />
<br />
Jakob hatte eine kaufmännische Ausbildung absolviert. 1936/37 wohnte er in der Buchholzer Straße 8 in Prenzlauer Berg, vier Blocks entfernt von der Wohnung seiner Schwiegereltern, Itzig Johannes Israel und Martha Israel, geb. Rosenbaum, die in der Carmen-Sylva-Straße 53 (heute Erich-Weinert-Straße) lebten. Wann Jakob Rubenstein die am 15. Januar 1917 in Berlin geborene Ruth Israel geehelicht hatte, wissen wir nicht. Bei der Volkszählung 1939 waren sie schon verheiratet, lebten aber nicht zusammen: Jakob wohnte als Untermieter von Valerie Urbach in der Holsteinischen Straße 54 in Steglitz, Ruth lebte, zusammen mit dem 1935 geborenen Bruder Hans, bei ihren Eltern in der Carmen-Sylva-Straße. <br />
Jakob und Ruth Rubenstein müssen noch zusammengezogen sein, beide wurden am 1. November 1941 aus der Fürbringerstraße 18 in Kreuzberg in das Ghetto Lodz deportiert. Von dort wurden sie am 8. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof gebracht, wo sie sofort ermordet wurden. <br />
<br />
Ruths Vater wurde am 1. März 1943, ihre Mutter und der 8-jährige Bruder Hans Israel einen Tag später nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Jakob Rubenstein wurde am 14. Dezember 1906 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Sein Vater war der Herrenschneider Rubin (oder Ephraim) Rubenstein-Felsner (oder Feldner), österreichischer Staatsangehöriger, der am 22. Juni 1873 in Krakau geboren wurde, die Mutter Regina, geb. Bab, war am 21. Dezember 1883 in Züllichau zur Welt gekommen. Die Eltern lebten seit 1893 in Berlin. Jakobs ältere Schwester Ida wurde am 29. April 1903 geboren, die jüngere Schwester Margot am 10. Dezember 1915.
1920, als die Familie in der Stephanstraße 9 in Steglitz wohnte, stellte der Vater für sich und seine Angehörigen einen Antrag auf Einbürgerung in das Deutsche Reich. Er gab an, dass seine Führung nachweislich einwandfrei gewesen war. Dennoch beantwortet der Behördenmitarbeiter die Frage, ob es sich beim Antragsteller um einen wünschenswerten Zuwachs der inländischen Bevölkerung handele, mit „nein“. Begründet wird dies mit der polnischen Abstammung des Antragstellers.
Der Vater Rubin Rubenstein-Felsner starb am 26. September 1923, die Mutter Regina am 21. April 1929, beide wurden auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee beigesetzt.

Jakob hatte eine kaufmännische Ausbildung absolviert. 1936/37 wohnte er in der Buchholzer Straße 8 in Prenzlauer Berg, vier Blocks entfernt von der Wohnung seiner Schwiegereltern, Itzig Johannes Israel und Martha Israel, geb. Rosenbaum, die in der Carmen-Sylva-Straße 53 (heute Erich-Weinert-Straße) lebten. Wann Jakob Rubenstein die am 15. Januar 1917 in Berlin geborene Ruth Israel geehelicht hatte, wissen wir nicht. Bei der Volkszählung 1939 waren sie schon verheiratet, lebten aber nicht zusammen: Jakob wohnte als Untermieter von Valerie Urbach in der Holsteinischen Straße 54 in Steglitz, Ruth lebte, zusammen mit dem 1935 geborenen Bruder Hans, bei ihren Eltern in der Carmen-Sylva-Straße.
Jakob und Ruth Rubenstein müssen noch zusammengezogen sein, beide wurden am 1. November 1941 aus der Fürbringerstraße 18 in Kreuzberg in das Ghetto Lodz deportiert. Von dort wurden sie am 8. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof gebracht, wo sie sofort ermordet wurden.

Ruths Vater wurde am 1. März 1943, ihre Mutter und der 8-jährige Bruder Hans Israel einen Tag später nach Auschwitz deportiert und ermordet.