Leo Pese

Verlegeort
Graefestraße 90
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
26. November 2018
Geboren
18. Februar 1888 in Berlin
Beruf
Kaufmann
Deportation
am 17. März 1943 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 06. Oktober 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Leo Pese kam am 18. Februar 1888 als erster Sohn des jüdischen Kaufmanns Abraham Pese und seiner Ehefrau Pauline, geb. Schindler, in Berlin zur Welt. Sein Vater stammte aus Schlesien und war 1886 nach Berlin gezogen. 1887 heiratete Abraham Pese die 26-jährige Pauline Schindler, ein Jahr später wurde Sohn Leo geboren. Pauline Pese starb nur vier Monate nach der Geburt ihres Sohnes Leo. Im September 1889 heiratete Abraham Pese Anna Schindler, mit der er drei weitere Kinder bekam: Willy (geb. 1890), Hans (geb. 1893) und Rosa (geb. 1896). Anna und Pauline Schindler waren nicht miteinander verwandt.<br />
Leo Pese verbrachte seine Kindheit in der nördlichen Luisenstadt (heute Bezirk Mitte): in der Sebastianstraße sowie in der Franzstraße, letztere Straße existiert nicht mehr und befand sich westlich des Michaelkirchplatzes.<br />
Als junger Mann nahm er am Ersten Weltkrieg teil und kehrte 1917 schwer verwundet zurück nach Hause. Gemeinsam mit seinem Bruder Hans übernahm er die von seinem Vater und Hugo Hinzelmann 1907 gegründete Darmhandlung am Kottbusser Ufer 39-40 (heute Paul-Lincke-Ufer), die bis 1934 an diesem Ort erfolgreich geführt wurde.<br />
Leo lebte über zwanzig Jahre, von 1913 bis 1934, in der Graefestraße 90 in Kreuzberg, gemeinsam mit seinem Vater und seiner Stiefmutter Anna Pese. Sein Vater verstarb 1926.<br />
1935 verließen Leo und Hans Pese Kreuzberg und verlegten den Firmensitz und ihre Wohnungen nach Wilmersdorf. Die Darmgroßhandlung und Leos Wohnung befanden sich fortan in der Wittelsbacherstraße 29. Zum Zeitpunkt der Volkszählung 1939 wohnte er unter dieser Adresse zusammen mit seiner Schwester Rosa Dobrin, geb. Pese. Hans Pese lebte unweit in der Sächsischen Straße. 1938 musste die Firma auf der Grundlage des Gesetzes „Zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ aufgelöst werden.<br />
Am 17. März 1943 wurde Leo Pese mit dem 4. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Nach 1 ½ Jahren wurde er am 6. Oktober 1944 von dort nach Auschwitz verschleppt, wo er ermordet wurde.<br />
In Leo Peses Familie sind zahlreiche weitere Opfer der Shoah zu beklagen. Fast alle Familienangehörigen von Leo wurden ermordet: die Brüder Willy und Hans Pese mit ihren Familien, Leos Schwester Rosa Dobrin sowie Herbert Pese, ein Cousin, und Heinrich Pese, ein Onkel.

Leo Pese kam am 18. Februar 1888 als erster Sohn des jüdischen Kaufmanns Abraham Pese und seiner Ehefrau Pauline, geb. Schindler, in Berlin zur Welt. Sein Vater stammte aus Schlesien und war 1886 nach Berlin gezogen. 1887 heiratete Abraham Pese die 26-jährige Pauline Schindler, ein Jahr später wurde Sohn Leo geboren. Pauline Pese starb nur vier Monate nach der Geburt ihres Sohnes Leo. Im September 1889 heiratete Abraham Pese Anna Schindler, mit der er drei weitere Kinder bekam: Willy (geb. 1890), Hans (geb. 1893) und Rosa (geb. 1896). Anna und Pauline Schindler waren nicht miteinander verwandt.
Leo Pese verbrachte seine Kindheit in der nördlichen Luisenstadt (heute Bezirk Mitte): in der Sebastianstraße sowie in der Franzstraße, letztere Straße existiert nicht mehr und befand sich westlich des Michaelkirchplatzes.
Als junger Mann nahm er am Ersten Weltkrieg teil und kehrte 1917 schwer verwundet zurück nach Hause. Gemeinsam mit seinem Bruder Hans übernahm er die von seinem Vater und Hugo Hinzelmann 1907 gegründete Darmhandlung am Kottbusser Ufer 39-40 (heute Paul-Lincke-Ufer), die bis 1934 an diesem Ort erfolgreich geführt wurde.
Leo lebte über zwanzig Jahre, von 1913 bis 1934, in der Graefestraße 90 in Kreuzberg, gemeinsam mit seinem Vater und seiner Stiefmutter Anna Pese. Sein Vater verstarb 1926.
1935 verließen Leo und Hans Pese Kreuzberg und verlegten den Firmensitz und ihre Wohnungen nach Wilmersdorf. Die Darmgroßhandlung und Leos Wohnung befanden sich fortan in der Wittelsbacherstraße 29. Zum Zeitpunkt der Volkszählung 1939 wohnte er unter dieser Adresse zusammen mit seiner Schwester Rosa Dobrin, geb. Pese. Hans Pese lebte unweit in der Sächsischen Straße. 1938 musste die Firma auf der Grundlage des Gesetzes „Zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben“ aufgelöst werden.
Am 17. März 1943 wurde Leo Pese mit dem 4. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Nach 1 ½ Jahren wurde er am 6. Oktober 1944 von dort nach Auschwitz verschleppt, wo er ermordet wurde.
In Leo Peses Familie sind zahlreiche weitere Opfer der Shoah zu beklagen. Fast alle Familienangehörigen von Leo wurden ermordet: die Brüder Willy und Hans Pese mit ihren Familien, Leos Schwester Rosa Dobrin sowie Herbert Pese, ein Cousin, und Heinrich Pese, ein Onkel.