Ruth Wellner geb. Ehrlich

Verlegeort
Greifswalder Straße 43 a
Bezirk/Ortsteil
Prenzlauer Berg
Verlegedatum
18. November 2008
Geboren
07. Dezember 1909 in Berlin
Beruf
Arbeiterin
Zwangsarbeit
Arbeiterin (Elektrometallwerk von Ingenieur Richard Schier am Kiehlufer 43)
Deportation
am 15. Juni 1944 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ruth Ehrlich wurde am 7. Dezember 1909 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren<br />
die aus Breslau stammenden Eheleute Adolf Ehrlich (*8.7.1869) und Berta<br />
Ehrlich, geb. Lachmann (*1873). Ruth Ehrlich hatte sieben Geschwister: (7.)<br />
Edith Mielitz, geb. Ehrlich, (2.) Ernst Ehrlich, der im Ersten Weltkrieg als<br />
„Musketier“ diente und die Gefangenschaft in Frankreich überlebte, (1.)<br />
Fritz Ehrlich, der im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger diente und<br />
1915 fiel, (3.) Flora Frydlender, geb. Ehrlich, (4.) Alice Herschfeld, geb.<br />
Ehrlich sowie (5). Heinz und (6). Günter Ehrlich, die beide im Kindesalter<br />
starben.<br />
<br />
Um 1935 heiratete Ruth Ehrlich den aus Saczów, Ost-Oberschlesien stammenden<br />
Schneider Moszek Moritz Martin Wellner (*1914, bzw. 1905, 1910, das Geburtsjahr ist unklar).<br />
Am 10. August 1935 kam ihre Tochter Lilian zur Welt. Damals lebte die kleine<br />
Familie in der Neuen Winterfeldstraße 44 in Berlin Schöneberg in einer<br />
Wohnung hinter Martin Wellners kleinem Schneidergeschäft, in dem er zwei<br />
Angestellte beschäftigte und durch das er für den Unterhalt der Familie<br />
sorgen konnte.<br />
<br />
In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde das Geschäft Martin<br />
Wellners zerstört und kurz darauf „arisiert“. Die Familie zog zunächst in<br />
die Nähe von Ruth Wellners Familie in die Marienburger Str. 16, und noch im<br />
selben Jahr in die Greifswalder Str. 43, wo sie zur Untermiete bei einer<br />
Familie Münzer wohnte. Aufgrund seiner polnischen Herkunft wurde Martin<br />
Wellner am 13. September 1939 verhaftet und ins KZ Sachsenhausen<br />
verbracht, wo er drei Jahre Zwangsarbeit lang leisten musste. <br />
<br />
Ruth Wellner musste ab einem unbekannten Zeitpunkt im Elektrometallwerk <br />
von Ingenieur Richard Schier am Kiehlufer 43 Zwangsarbeit leisten. <br />
Als sich die Lage weiter zuspitzte, tauchte Ruth Wellner im Januar 1943 mit ihrer damals siebenjährigen Tochter Lilian bei ihrer Schwester Edith Mielitz unter. <br />
Anfang Juni 1944 wurden Mutter und Tochter beim Milchholen von sogenannten jüdischen Greifern aufgespürt und verhaftet. Zunächst wurden sie in das Sammellager in der <br />
Schulstraße 78 gebracht. Nur wenig später, am 15. Juni 1944, <br />
wurden Ruth Wellner und ihre Tochter Lilian mit dem „54. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Hier verliert sich ihre Spur und es ist davon auszugehen, dass sie gleich nach ihrer Ankunft dort ermordet wurden.<br />
<br />
Ruths Ehemann Martin überlebte fünf Konzentrationslager; ihre Mutter kam aus<br />
dem Ghetto Theresienstadt zurück. Nur Ruths jüngste Schwester Edith wurde<br />
nicht deportiert, sie konnte, dank ihres „nichtjüdischen“ Ehemanns überleben<br />
und verstarb 2015 in Berlin.

Ruth Ehrlich wurde am 7. Dezember 1909 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren
die aus Breslau stammenden Eheleute Adolf Ehrlich (*8.7.1869) und Berta
Ehrlich, geb. Lachmann (*1873). Ruth Ehrlich hatte sieben Geschwister: (7.)
Edith Mielitz, geb. Ehrlich, (2.) Ernst Ehrlich, der im Ersten Weltkrieg als
„Musketier“ diente und die Gefangenschaft in Frankreich überlebte, (1.)
Fritz Ehrlich, der im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger diente und
1915 fiel, (3.) Flora Frydlender, geb. Ehrlich, (4.) Alice Herschfeld, geb.
Ehrlich sowie (5). Heinz und (6). Günter Ehrlich, die beide im Kindesalter
starben.

Um 1935 heiratete Ruth Ehrlich den aus Saczów, Ost-Oberschlesien stammenden
Schneider Moszek Moritz Martin Wellner (*1914, bzw. 1905, 1910, das Geburtsjahr ist unklar).
Am 10. August 1935 kam ihre Tochter Lilian zur Welt. Damals lebte die kleine
Familie in der Neuen Winterfeldstraße 44 in Berlin Schöneberg in einer
Wohnung hinter Martin Wellners kleinem Schneidergeschäft, in dem er zwei
Angestellte beschäftigte und durch das er für den Unterhalt der Familie
sorgen konnte.

In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde das Geschäft Martin
Wellners zerstört und kurz darauf „arisiert“. Die Familie zog zunächst in
die Nähe von Ruth Wellners Familie in die Marienburger Str. 16, und noch im
selben Jahr in die Greifswalder Str. 43, wo sie zur Untermiete bei einer
Familie Münzer wohnte. Aufgrund seiner polnischen Herkunft wurde Martin
Wellner am 13. September 1939 verhaftet und ins KZ Sachsenhausen
verbracht, wo er drei Jahre Zwangsarbeit lang leisten musste.

Ruth Wellner musste ab einem unbekannten Zeitpunkt im Elektrometallwerk
von Ingenieur Richard Schier am Kiehlufer 43 Zwangsarbeit leisten.
Als sich die Lage weiter zuspitzte, tauchte Ruth Wellner im Januar 1943 mit ihrer damals siebenjährigen Tochter Lilian bei ihrer Schwester Edith Mielitz unter.
Anfang Juni 1944 wurden Mutter und Tochter beim Milchholen von sogenannten jüdischen Greifern aufgespürt und verhaftet. Zunächst wurden sie in das Sammellager in der
Schulstraße 78 gebracht. Nur wenig später, am 15. Juni 1944,
wurden Ruth Wellner und ihre Tochter Lilian mit dem „54. Osttransport“ nach Auschwitz deportiert. Hier verliert sich ihre Spur und es ist davon auszugehen, dass sie gleich nach ihrer Ankunft dort ermordet wurden.

Ruths Ehemann Martin überlebte fünf Konzentrationslager; ihre Mutter kam aus
dem Ghetto Theresienstadt zurück. Nur Ruths jüngste Schwester Edith wurde
nicht deportiert, sie konnte, dank ihres „nichtjüdischen“ Ehemanns überleben
und verstarb 2015 in Berlin.