Die Witwe Martha Hurwitz, geborene Baron, wurde am 17. Mai 1883 in Berlin geboren. Sie wohnte seit dem 25. Januar 1939 zur Untermiete bei Levy in einer Parterre-Wohnung der Hagelberger Straße. Lediglich aus der im Zusammenhang mit ihrer Deportation angelegten „Vermögensakte“ des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg ergeben sich einige wenige Hinweise auf die letzten Lebensjahre von Frau Hurwitz.<br />
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In dieser Zeit musste sie Zwangsarbeit bei der Firma Pertrix in Berlin-Niederschöneweide leisten. Dort wurden bereits seit 1938 jüdische Zwangsarbeiter bei der Herstellung von Bleibatterien für Flugzeuge eingesetzt. Nach der „Wannsee-Konferenz“ wurden die jüdischen Zwangsarbeiter im Pertrix-Werk zuerst von französischen Kriegsgefangenen ersetzt, später folgte die Einrichtung eines KZ-Außenlagers.<br />
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Am 17. November 1942 füllte Frau Hurwitz das Formular zur Vermögenserklärung handschriftlich aus. Neben einer Bettstelle besaß sie nur noch einen Tisch und zwei Stühle. Am 1. Februar 1943 wurde ihr die Verfügung über die Einziehung dieses kärglichen Besitzes zugestellt. Die der Akte beigefügten Unterlagen belegen, wie offensichtlich Nachbarn, Nachmieter, Nachlassverwerter und Beamte verschiedener Ämter und Dienststellen in die Verwertung jüdischen Besitzes involviert waren.<br />
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All dies geschah sehr wahrscheinlich zu einem Zeitpunkt, als Martha Hurwitz bereits nicht mehr lebte. Sie wurde am 6. März 1943 vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße nach Auschwitz deportiert. Dort wurde am 7. März 1943 der Eingang eines Transportes mit 665 Juden aus Berlin registriert. Nach der „Selektion“ kamen 118 Frauen und Männer als Häftlinge in das Lager. Die übrigen 447 Menschen aus dem Transport wurden sofort in den Gaskammern des Lagers Birkenau getötet.<br />
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Erst wenige Wochen vor dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes wurde am 16. März 1945 die endgültige Verwertung des Besitzes von Martha Hurwitz dokumentiert – fast genau zwei Jahre nachdem sie nach Auschwitz deportiert und ermordet worden war.
In dieser Zeit musste sie Zwangsarbeit bei der Firma Pertrix in Berlin-Niederschöneweide leisten. Dort wurden bereits seit 1938 jüdische Zwangsarbeiter bei der Herstellung von Bleibatterien für Flugzeuge eingesetzt. Nach der „Wannsee-Konferenz“ wurden die jüdischen Zwangsarbeiter im Pertrix-Werk zuerst von französischen Kriegsgefangenen ersetzt, später folgte die Einrichtung eines KZ-Außenlagers.
Am 17. November 1942 füllte Frau Hurwitz das Formular zur Vermögenserklärung handschriftlich aus. Neben einer Bettstelle besaß sie nur noch einen Tisch und zwei Stühle. Am 1. Februar 1943 wurde ihr die Verfügung über die Einziehung dieses kärglichen Besitzes zugestellt. Die der Akte beigefügten Unterlagen belegen, wie offensichtlich Nachbarn, Nachmieter, Nachlassverwerter und Beamte verschiedener Ämter und Dienststellen in die Verwertung jüdischen Besitzes involviert waren.
All dies geschah sehr wahrscheinlich zu einem Zeitpunkt, als Martha Hurwitz bereits nicht mehr lebte. Sie wurde am 6. März 1943 vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße nach Auschwitz deportiert. Dort wurde am 7. März 1943 der Eingang eines Transportes mit 665 Juden aus Berlin registriert. Nach der „Selektion“ kamen 118 Frauen und Männer als Häftlinge in das Lager. Die übrigen 447 Menschen aus dem Transport wurden sofort in den Gaskammern des Lagers Birkenau getötet.
Erst wenige Wochen vor dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes wurde am 16. März 1945 die endgültige Verwertung des Besitzes von Martha Hurwitz dokumentiert – fast genau zwei Jahre nachdem sie nach Auschwitz deportiert und ermordet worden war.