Ferdinand Herzstein

Verlegeort
Hewaldstraße 6
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
10. Mai 2016
Geboren
30. Dezember 1868 in Sielen
Beruf
Kaufmann
Flucht
1938 Niederlande
Verhaftet
von 03. April 1943 bis bis 04. Mai 1943 in Westerbork
Deportation
am 04. Mai 1943 nach Sobibor
Ermordet
07. Mai 1943 in Sobibor
Biografie

Ferdinand Herzstein kam am 30. Dezember 1868 in Sielen/Hofgeismar/Hessen-Nassau als Sohn des Kaufmanns Abraham Herzstein und seiner Frau Julchen geborene Rosenbaum zur Welt. Er wurde Kaufmann und heiratete am 5. Juli 1906 in Annaberg/Erzgebirge Erna Berta Jacoby. Sie war eine ausgebildete Konfektionärin und Modellentwerferin. Das Ehepaar zog nach Berlin, wo die Kinder geboren wurden: Kurt am 22. August 1907, Fritz am 30. März 1909 und Rolf am 6. Juli 1912. Von 1915 bis Mitte 1932 wohnte die Familie in der Hewaldstraße 6 in einer 8-Zimmer-Wohnung. Ferdinand Herzstein war Inhaber der Firma Herzstein & Co., die Bekleidung herstellte. Wegen verweigerter Kredite der Banken und Problemen mit den Devisengenehmigungen musste die Firma Herzstein & Co im Oktober 1933 aufgelöst werden. Ferdinand und Berta Herzstein zogen nach 1936 in kleinere Wohnungen, dann folgten sie im Mai 1938 ihrem Sohn Kurt nach Amsterdam. Dort gründete Ferdinand Herzstein, der gut holländisch sprach, die Firma Confectiefabriek Continental. Im Jahr 1941 wurde diese Firma durch die Nationalsozialisten enteignet. Ferdinand Herzstein wurde mit seiner Frau Erna Berta Herzstein am 3. April 1943 verhaftet und in das Sammellager Westerbork gebracht. Am 4. Mai 1943 wurden beide in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo sie am 7. Mai 1943 ermordet wurden. Ihre Söhne Fritz und Rolf konnte nach Südafrika entkommen.