Max Ebel

Verlegeort
Hindenburgdamm 118
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Verlegedatum
16. Juni 2018
Geboren
18. Juli 1878 in
Beruf
Schriftsetzer
Verhaftet
30. März 1933 bis 08. April 1933 in Berlin-Plötzensee
Verhaftet
10. April 1933 bis 11. April 1933 in Kaserne General-Pape-Straße
Nach Mißhandlungen gestorben
11. April 1933 im SA-Gefängnis Papestraße

Als Sohn des Schuhmachermeisters Franz Ebel und seiner Frau Friederike Ebel, geb. Zorn, wurde Max Ebel am 18. Juli 1878 in Rixdorf (seit 1920 Berlin-Neukölln) geboren. Er wuchs gemeinsam mit einem Bruder und einer Schwester auf. Nach achtjährigem Schulbesuch erlernte er das Handwerk des Schriftsetzers. Wie damals üblich, ging er für einige Jahre auf die ,,Walz“. In dieser Zeit schloss er sich auch der SPD an. Zurückgekehrt nach Berlin, arbeitete er zunächst als Schriftsetzer in mehreren Berliner Betrieben. Seit 1902 war er verheiratet mit Betty Ebel, geb. Arlt.<br />
<br />
1904 und 1910 wurden beide Söhne geboren. Max Ebel wirkte aktiv im Verein der Berliner Buchdrucker mit und im Vorstand der Ortskrankenkasse für das Buchdruckerhandwerk, wo er ab 1913 als Sekretär tätig wurde. Während des 1. Weltkriegs verlagerte sich seine Tätigkeit immer mehr auf das Gebiet des Krankenhauswesens und der Sozialversicherung. Während mehrerer Jahre wurde er wiederholt zum ersten oder zweiten Vorsitzenden der Ortskrankenkasse für das Buchdruckerhandwerk gewählt. Daneben war Max Ebel in den Selbstverwaltungskörperschaften der Landesversicherungsanstalt und der Reichsversicherungsanstalt tätig. Gerade in der Buchdruckerkrankenkasse war er sehr erfolgreich dabei, in mehreren Orten in Deutschland kasseneigene Erholungsheime für die Versicherten zu erwerben. Beim Ausbruch des Kapp-Putsches im Frühjahr 1920 wirkte er wesentlich mit an der Organisation des Zeitungsstreiks gegen die versuchte Diktatur.<br />
<br />
ln Auswirkung der lnflation verlor der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (A.D.G.B.) einen Teil seines Vermögens und musste deshalb viele seiner Angestellten entlassen, darunter auch Max Ebel. In dieser Zeit stellte der große Berliner Ärztestreik die gesundheitliche Versorgung der Berliner Arbeiterschaft in Frage. Um dieser Gefahr zu begegnen, richtete der Verband der Krankenkassen Berlins mehrere Ambulatorien ein, für deren Arbeit sich im Laufe der Zeit immer mehr verantwortungsbewusste Ärzte zur Verfügung stellten. Max Ebel übernahm 1924 die geschäftliche Leitung der Ambulatorien. ln diesen Ambulatorien arbeiteten sowohl praktische Arzte sowie verschiedenste Spezialisten zusammen, denen die modernsten medizinischen Instrumente und Apparate zur Verfügung gestellt wurden. Die erfolgreiche Entwicklung der Ambulatorien wurde ganz wesentlich von Max Ebel vorangetrieben. Demgegenüber wurden diese für die Arbeiterschaft wichtigen Entwicklungen von Ärzten bekämpft, denen die eigenen Interessen wichtiger waren als die der Arbeiterschaft. Max Ebel erschien diesen Leuten zu Recht als Gegner und so versuchten sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten das System der Ambulatorien zu zerstören.<br />
<br />
In diesem Bemühen erreichten sie, dass Max Ebel nach dem ,,Tag von Potsdam“ (21. März 1933) in ,,Schutzhaft“ genommen wurde. Ihm wurde vorgeworfen, eine Viertel Million Reichsmark veruntreut zu haben. Vom 30. März bis zum 8. April 1933 war er im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee in ,,Schutzhaft“, aus der er dann von der Staatsanwaltschaft wegen nicht haltbarer Vorwürfe wieder entlassen wurde. Zwei Tage später, am 10. April 1933, wurde Max Ebel vor seiner Arbeitsstelle am Alexanderplatz auf offener Straße von SA-Leuten verhaftet und in einem Keller der Kaserne der ,,Feldpolizei“ (ab 26. April 1933 Teil der ,,Geheimen Staatspolizei“) in der General-Pape-Straße in Berlin-Schöneberg erneut festgesetzt. Ausweislich einer Sterbeurkunde des Standesamts Schöneberg vom 12. April 1933, die erst nach über 80 Jahren an die Familie gelangte, nachdem diese im Berlin-Archiv gefunden worden war, sei Max Ebel am 11. April 1933 in dem Keller tot aufgefunden worden. Behauptet wurde eine Selbsttötung von Max Ebel. Jedoch wies sein Körper nach Aussage seiner Schwester, die ihn identifizieren musste, so schwerwiegende Verletzungen auf, dass eine Selbsttötung sicher auszuschließen war. Am 18. April 1933 fand im Krematorium Berlin-Wilmersdorf die Trauerfeier für Max Ebel statt, an der Hunderte seiner Freunde und Bekannten teilnahmen, Beigesetzt wurde Max Ebel auf dem Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde, wo noch heute seiner und seiner Eltern gedacht wird.<br />

Als Sohn des Schuhmachermeisters Franz Ebel und seiner Frau Friederike Ebel, geb. Zorn, wurde Max Ebel am 18. Juli 1878 in Rixdorf (seit 1920 Berlin-Neukölln) geboren. Er wuchs gemeinsam mit einem Bruder und einer Schwester auf. Nach achtjährigem Schulbesuch erlernte er das Handwerk des Schriftsetzers. Wie damals üblich, ging er für einige Jahre auf die ,,Walz“. In dieser Zeit schloss er sich auch der SPD an. Zurückgekehrt nach Berlin, arbeitete er zunächst als Schriftsetzer in mehreren Berliner Betrieben. Seit 1902 war er verheiratet mit Betty Ebel, geb. Arlt.

1904 und 1910 wurden beide Söhne geboren. Max Ebel wirkte aktiv im Verein der Berliner Buchdrucker mit und im Vorstand der Ortskrankenkasse für das Buchdruckerhandwerk, wo er ab 1913 als Sekretär tätig wurde. Während des 1. Weltkriegs verlagerte sich seine Tätigkeit immer mehr auf das Gebiet des Krankenhauswesens und der Sozialversicherung. Während mehrerer Jahre wurde er wiederholt zum ersten oder zweiten Vorsitzenden der Ortskrankenkasse für das Buchdruckerhandwerk gewählt. Daneben war Max Ebel in den Selbstverwaltungskörperschaften der Landesversicherungsanstalt und der Reichsversicherungsanstalt tätig. Gerade in der Buchdruckerkrankenkasse war er sehr erfolgreich dabei, in mehreren Orten in Deutschland kasseneigene Erholungsheime für die Versicherten zu erwerben. Beim Ausbruch des Kapp-Putsches im Frühjahr 1920 wirkte er wesentlich mit an der Organisation des Zeitungsstreiks gegen die versuchte Diktatur.

ln Auswirkung der lnflation verlor der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund (A.D.G.B.) einen Teil seines Vermögens und musste deshalb viele seiner Angestellten entlassen, darunter auch Max Ebel. In dieser Zeit stellte der große Berliner Ärztestreik die gesundheitliche Versorgung der Berliner Arbeiterschaft in Frage. Um dieser Gefahr zu begegnen, richtete der Verband der Krankenkassen Berlins mehrere Ambulatorien ein, für deren Arbeit sich im Laufe der Zeit immer mehr verantwortungsbewusste Ärzte zur Verfügung stellten. Max Ebel übernahm 1924 die geschäftliche Leitung der Ambulatorien. ln diesen Ambulatorien arbeiteten sowohl praktische Arzte sowie verschiedenste Spezialisten zusammen, denen die modernsten medizinischen Instrumente und Apparate zur Verfügung gestellt wurden. Die erfolgreiche Entwicklung der Ambulatorien wurde ganz wesentlich von Max Ebel vorangetrieben. Demgegenüber wurden diese für die Arbeiterschaft wichtigen Entwicklungen von Ärzten bekämpft, denen die eigenen Interessen wichtiger waren als die der Arbeiterschaft. Max Ebel erschien diesen Leuten zu Recht als Gegner und so versuchten sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten das System der Ambulatorien zu zerstören.

In diesem Bemühen erreichten sie, dass Max Ebel nach dem ,,Tag von Potsdam“ (21. März 1933) in ,,Schutzhaft“ genommen wurde. Ihm wurde vorgeworfen, eine Viertel Million Reichsmark veruntreut zu haben. Vom 30. März bis zum 8. April 1933 war er im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee in ,,Schutzhaft“, aus der er dann von der Staatsanwaltschaft wegen nicht haltbarer Vorwürfe wieder entlassen wurde. Zwei Tage später, am 10. April 1933, wurde Max Ebel vor seiner Arbeitsstelle am Alexanderplatz auf offener Straße von SA-Leuten verhaftet und in einem Keller der Kaserne der ,,Feldpolizei“ (ab 26. April 1933 Teil der ,,Geheimen Staatspolizei“) in der General-Pape-Straße in Berlin-Schöneberg erneut festgesetzt. Ausweislich einer Sterbeurkunde des Standesamts Schöneberg vom 12. April 1933, die erst nach über 80 Jahren an die Familie gelangte, nachdem diese im Berlin-Archiv gefunden worden war, sei Max Ebel am 11. April 1933 in dem Keller tot aufgefunden worden. Behauptet wurde eine Selbsttötung von Max Ebel. Jedoch wies sein Körper nach Aussage seiner Schwester, die ihn identifizieren musste, so schwerwiegende Verletzungen auf, dass eine Selbsttötung sicher auszuschließen war. Am 18. April 1933 fand im Krematorium Berlin-Wilmersdorf die Trauerfeier für Max Ebel statt, an der Hunderte seiner Freunde und Bekannten teilnahmen, Beigesetzt wurde Max Ebel auf dem Parkfriedhof Berlin-Lichterfelde, wo noch heute seiner und seiner Eltern gedacht wird.