Helga Zamory

Verlegeort
Hirtenstr. / Karl Liebknecht Str.
Historischer Name
Weberstr. 58
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
Oktober 2011
Geboren
22. Oktober 1924 in Rummelsburg
Deportation
am 03. Februar 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Helga Zamory wurde am 22. Oktober 1924 geboren. Wie ihre Mutter Else Zamory (geb. Winter) und ihre beiden älteren Brüder Leo und Willy kam sie in Rummelsburg zur Welt, das vier Jahre vor ihrer Geburt Teil des neugegründeten Groß-Berlin geworden war. Ihr Vater Joseph Zamory stammte aus dem westpreußischen Berent, in der Nähe von Danzig.<br />
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1931 wurde Helga Zamory eingeschult. Im Jahr darauf starb ihr Bruder Willy, der nur etwa zehn Jahre alt wurde. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Rummelsburg beerdigt. <br />
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Bis kurz nach ihrem 14. Geburtstag war Helga Zamory Schülerin des Jüdischen Landschulheims Caputh, das am Schwielowsee südwestlich von Potsdam lag. Bei den Novemberpogromen 1938 zerstörte die SA die Einrichtung des Schulheims und die knapp 100 dort zuletzt unterrichteten Kinder und Jugendlichen wurden vertrieben. Helga Zamory konnte daraufhin nicht weiter zur Schule gehen. Auch war es ihr aufgrund der Verfolgung und Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung nicht möglich, einen Beruf zu erlernen.<br />
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Zum Zeitpunkt der Volkszählung am 17. Mai 1939 wohnte sie in der Wangenheimstraße 36 in Wilmersdorf. Bei den meisten der anderen 35 Bewohner*innen des Hauses, die wie Helga Zamory nach 1920 geborene jüdische Kinder und Jugendliche waren, handelte es sich wahrscheinlich ebenfalls um ehemalige Schüler*innen des Landschulheims Caputh.<br />
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Später wohnte Helga Zamory wieder mit ihren Eltern zusammen, zuletzt in der Hirtenstraße 1/2 (heute die Freifläche Hirtenstraße, Ecke Karl-Liebknecht-Straße) in Berlin-Mitte. Helgas Bruder Leo, der rechtzeitig aus Deutschland fliehen konnte, lebte später in Tel Aviv und war dort als Tischler tätig. Ihr Vater Joseph starb am 27. November 1941 im Jüdischen Krankenhaus Berlin im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer Darmoperation. Leo erfuhr vom Tod des Vaters durch eine auf den 8. Februar 1942 datierte Nachricht seiner Mutter.<br />
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Helga Zamory war 18 Jahre alt, als sie am 3. Februar 1943 zusammen mit ihrer Mutter Else nach Auschwitz deportiert wurde. Beide wurden ermordet.

Helga Zamory wurde am 22. Oktober 1924 geboren. Wie ihre Mutter Else Zamory (geb. Winter) und ihre beiden älteren Brüder Leo und Willy kam sie in Rummelsburg zur Welt, das vier Jahre vor ihrer Geburt Teil des neugegründeten Groß-Berlin geworden war. Ihr Vater Joseph Zamory stammte aus dem westpreußischen Berent, in der Nähe von Danzig.

1931 wurde Helga Zamory eingeschult. Im Jahr darauf starb ihr Bruder Willy, der nur etwa zehn Jahre alt wurde. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Rummelsburg beerdigt.

Bis kurz nach ihrem 14. Geburtstag war Helga Zamory Schülerin des Jüdischen Landschulheims Caputh, das am Schwielowsee südwestlich von Potsdam lag. Bei den Novemberpogromen 1938 zerstörte die SA die Einrichtung des Schulheims und die knapp 100 dort zuletzt unterrichteten Kinder und Jugendlichen wurden vertrieben. Helga Zamory konnte daraufhin nicht weiter zur Schule gehen. Auch war es ihr aufgrund der Verfolgung und Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung nicht möglich, einen Beruf zu erlernen.

Zum Zeitpunkt der Volkszählung am 17. Mai 1939 wohnte sie in der Wangenheimstraße 36 in Wilmersdorf. Bei den meisten der anderen 35 Bewohner*innen des Hauses, die wie Helga Zamory nach 1920 geborene jüdische Kinder und Jugendliche waren, handelte es sich wahrscheinlich ebenfalls um ehemalige Schüler*innen des Landschulheims Caputh.

Später wohnte Helga Zamory wieder mit ihren Eltern zusammen, zuletzt in der Hirtenstraße 1/2 (heute die Freifläche Hirtenstraße, Ecke Karl-Liebknecht-Straße) in Berlin-Mitte. Helgas Bruder Leo, der rechtzeitig aus Deutschland fliehen konnte, lebte später in Tel Aviv und war dort als Tischler tätig. Ihr Vater Joseph starb am 27. November 1941 im Jüdischen Krankenhaus Berlin im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer Darmoperation. Leo erfuhr vom Tod des Vaters durch eine auf den 8. Februar 1942 datierte Nachricht seiner Mutter.

Helga Zamory war 18 Jahre alt, als sie am 3. Februar 1943 zusammen mit ihrer Mutter Else nach Auschwitz deportiert wurde. Beide wurden ermordet.