Georg Wiesner

Verlegeort
Holzmarktstrasse 57
Historischer Name
Raupachstrasse 11
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
18. Februar 2023
Geboren
16. Oktober 1874 in Berlin
Beruf
Vertreter in der Textilindustrie
Deportation
am 31. August 1942 von Berlin-Gesundbrunnen nach Riga
Später deportiert
Hingerichtet
08. September 1942 in Riga

Georg Wiesner wurde am 16. Oktober 1874 in Berlin geboren. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte er ebendort und war bis 1937 als Vertreter im mittleren Dienst für die Firma Gustav Lyon tätig. 

Georg heiratete am 5. September 1904 die Kindergärtnerin Margarete Baßfreund. Die Familie Wiesner hatte drei Kinder: ihren Sohn Kurt, der 1906, ein Jahr nach seiner Geburt verstarb. Fritz, geboren am 4. April 1911 in Berlin (gest. 5. September 1979) und Eva, spätere Storm, geboren am 5. Oktober 1913 in Berlin (gest. 2. Juni 2001).

Nachdem Georg Wiesner als Jude von der Fa. Lyon „abgebaut“ werden musste, richtete er sich danach eine Knopfmontage (in Heimarbeit) ein, was ihm von 1941 an aber ebenfalls verboten wurde. Daraufhin musste er, damals immerhin schon 68 Jahre alt, zwangsweise bis zu seiner Deportation nach Riga im September 1942 als Straßenarbeiter arbeiten.

Aus Berlin begannen die Transporte nach Riga 1941/42, wobei insgesamt ca. 25.000 Menschen dorthin deportiert wurden. Zwischen Januar und Dezember 1942 gingen monatlich Transporte von Berlin aus nach Riga.

Mit dem Zug Da 403 (dem 19. sogenannten „Osttransport“) wurden Georg und Margarete am 31.08.42 von Berlin Moabit aus nach Riga deportiert, wo der Zug am 08.09.1942 ankam.

Beide wurden im Zuge einer Restitutionsforderung der Tochter Eva am 24. Juni 1960 nach dem §180 Abs. 1 des BEG zum 8. Mai 1945 formal für tot erklärt.

In den zugänglichen Quellen (Bundesarchiv und Yad Vashem) wird vom Tod beider am 08.09.42 berichtet, also gleich nach der Ankunft des Transportes. Das hohe Alter des Paares lässt die Annahme der sofortigen Ermordung nach Ankunft mit hoher Wahrscheinlichkeit zu. Näheres zur Todesursache konnte nicht recherchiert werden.