Dr. Benno Wolf

Verlegeort
Hornstr. 6
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
29. Juli 2005
Geboren
26. September 1871 in Dresden
Beruf
Naturschutzjurist, Höhlenforscher
Deportation
am 08. Juli 1942 nach Theresienstadt
Tot
06. Januar 1943 in Theresienstadt
Dr. Benno Wolf wurde am 26. September 1871 in Dresden geboren. Er stammte aus einer gut situierten Arztfamilie jüdischer Herkunft und war protestantisch getauft. Nach dem Abitur studierte Benno Wolf in Freiburg im Breisgau, München und Berlin Jura. 1895 schloss er nicht nur sein Studium erfolgreich mit dem ersten Staatsexamen ab, sondern erlangte darüber hinaus mit seiner Promotion an der Universität Leipzig den Doktortitel. Nach dem Referendariat und einer mehrjährigen Tätigkeit als Gerichtsassessor war Benno Wolf zunächst Richter am Landgericht in Elberfeld im Bergischen Land. 1912 wechselte er an das Landgericht II in Berlin, wo er sich auf Mietrecht spezialisierte. Neben seiner praktischen Arbeit publizierte er regelmäßig rechtswissenschaftliche Schriften.

Darüber hinaus war Dr. Benno Wolf, der sich seit seiner Jugend sehr für Naturkunde interessierte und leidenschaftlich gerne wanderte, ehrenamtlich als Justitiar bei der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Berlin tätig. Das erste preußische Naturschutzgesetz von 1920 trug in weiten Teilen seine Handschrift.

Nicht zuletzt war Dr. Benno Wolf ein international bekannter Höhlenforscher. Er war Gründer bzw. Mitbegründer verschiedener höhlenkundlicher Fachverbände, so zum Beispiel des „Hauptverbandes Deutscher Höhlenforscher“ oder der „Gesellschaft für Höhlenforschung und Höhlenkunde“ in Berlin. Auch veröffentlichte er zahlreiche Beiträge über seine Erkundungen und gab seit 1924 die renommierte deutschsprachige Fachzeitschrift „Mitteilungen über Höhlen- und Karstforschung“ heraus.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann für Dr. Benno Wolf aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Zeit der Verfolgung. Bereits 1933 musste er seine Tätigkeit als Richter wie auch als Justitiar aufgeben. Der damit verbundene Einkommensverlust führte dazu, dass er 1934 seine in der Kreuzberger Großbeerenstraße gelegene Wohnung aufgeben musste und gezwungen war, in eine günstigere Wohnung in der Hornstraße 6 – ebenfalls im Bezirk Kreuzberg gelegen – umzuziehen. Dort widmete er sich weiter der Höhlenforschung. Nicht zuletzt dank der Unterstützer seines Mäzens und Freundes, des Fabrikanten und völker- sowie naturkundlichen Sammlers Julius Riemer, könnte Benno Wolf noch einige Jahre im höhlenkundlichen Verbandswesen tätig sein und weiter publizieren. Riemer sorgte auch dafür, dass seinem Schützling bis zuletzt kleine Einkommensquellen blieben. Die Deportation Benno Wolfs konnte er allerdings nicht verhindern. Am 8. Juli 1942 wurde der 70-jährige nach Theresienstadt verschleppt. Am 6. Januar 1943 kam Benno Wolf dort ums Leben. Vermutlich erlag er den unmenschlichen Lebensbedingungen im Lager. Seine umfangreiche private höhlenkundliche Bibliothek wurde vom SS-Ahnenerbe beschlagnahmt und zu Rüstungszwecken ausgewertet.
Dr. Benno Wolf wurde am 26. September 1871 in Dresden geboren. Er stammte aus einer gut situierten Arztfamilie jüdischer Herkunft und war protestantisch getauft. Nach dem Abitur studierte Benno Wolf in Freiburg im Breisgau, München und Berlin Jura. 1895 schloss er nicht nur sein Studium erfolgreich mit dem ersten Staatsexamen ab, sondern erlangte darüber hinaus mit seiner Promotion an der Universität Leipzig den Doktortitel. Nach dem Referendariat und einer mehrjährigen Tätigkeit als Gerichtsassessor war Benno Wolf zunächst Richter am Landgericht in Elberfeld im Bergischen Land. 1912 wechselte er an das Landgericht II in Berlin, wo er sich auf Mietrecht spezialisierte. Neben seiner praktischen Arbeit publizierte er regelmäßig rechtswissenschaftliche Schriften.

Darüber hinaus war Dr. Benno Wolf, der sich seit seiner Jugend sehr für Naturkunde interessierte und leidenschaftlich gerne wanderte, ehrenamtlich als Justitiar bei der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Berlin tätig. Das erste preußische Naturschutzgesetz von 1920 trug in weiten Teilen seine Handschrift.

Nicht zuletzt war Dr. Benno Wolf ein international bekannter Höhlenforscher. Er war Gründer bzw. Mitbegründer verschiedener höhlenkundlicher Fachverbände, so zum Beispiel des „Hauptverbandes Deutscher Höhlenforscher“ oder der „Gesellschaft für Höhlenforschung und Höhlenkunde“ in Berlin. Auch veröffentlichte er zahlreiche Beiträge über seine Erkundungen und gab seit 1924 die renommierte deutschsprachige Fachzeitschrift „Mitteilungen über Höhlen- und Karstforschung“ heraus.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann für Dr. Benno Wolf aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Zeit der Verfolgung. Bereits 1933 musste er seine Tätigkeit als Richter wie auch als Justitiar aufgeben. Der damit verbundene Einkommensverlust führte dazu, dass er 1934 seine in der Kreuzberger Großbeerenstraße gelegene Wohnung aufgeben musste und gezwungen war, in eine günstigere Wohnung in der Hornstraße 6 – ebenfalls im Bezirk Kreuzberg gelegen – umzuziehen. Dort widmete er sich weiter der Höhlenforschung. Nicht zuletzt dank der Unterstützer seines Mäzens und Freundes, des Fabrikanten und völker- sowie naturkundlichen Sammlers Julius Riemer, könnte Benno Wolf noch einige Jahre im höhlenkundlichen Verbandswesen tätig sein und weiter publizieren. Riemer sorgte auch dafür, dass seinem Schützling bis zuletzt kleine Einkommensquellen blieben. Die Deportation Benno Wolfs konnte er allerdings nicht verhindern. Am 8. Juli 1942 wurde der 70-jährige nach Theresienstadt verschleppt. Am 6. Januar 1943 kam Benno Wolf dort ums Leben. Vermutlich erlag er den unmenschlichen Lebensbedingungen im Lager. Seine umfangreiche private höhlenkundliche Bibliothek wurde vom SS-Ahnenerbe beschlagnahmt und zu Rüstungszwecken ausgewertet.