Gertrud Löwenstein

Verlegeort
Karl-Marx-Straße 16
Historischer Name
Berliner Str. 11
Bezirk/Ortsteil
Neukölln
Verlegedatum
27. Oktober 2010
Geboren
15. März 1881 in Artern (Sachsen)
Deportation
am 06. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz
Gertrud Löwenstein wurde am 15. März 1881 in Artern/Sachsen (heute im Bundesland Thüringen) als Tochter des Kaufmanns Hugo Löwenstein (ca. 1855–1931/1932) und seiner Ehefrau Emma geb. Falkenstein geboren.
Über die Familienverhältnisse gibt es unterschiedliche Angaben: Der Vater Hugo Löwenstein war zweimal verheiratet. Nach den wenigen Quellen war seine erste Ehefrau Emma Falkenstein in Artern geboren worden und dort 1894 an einem Lungenleiden gestorben. Sie war die Mutter von Gertrud Löwenstein und ihrer 1884 geborenen Schwester Flora. Sie muss auch die Mutter von Kurt Löwenstein sein, der 1893 in Artern auf die Welt kam. Angegeben wird als Mutter meist die zweite Ehefrau des Vaters Johanna Sulke (1859–1944), geboren am 24. September 1859 in Gnesen in Posen (heute: Gniezno / Polen) als Tochter eines Fuhrunternehmers.
Hugo Löwenstein ging mit seiner Familie Anfang des 20. Jahrhunderts nach Leipzig. Die Eltern zogen nach einigen Jahren in die Lange Straße 8. Der Vater wohnte dort bis zu seinem Tod noch vor Beginn der NS-Diktatur, die Mutter blieb in der Wohnung, bis sie vor ihrer Deportation in ein sogenanntes Judenhaus ziehen musste.
Ob Gertrud Löwenstein, die bereits erwachsen und ledig geblieben war, mitgezogen ist? Es gab in den 1920er Jahren in Leipzig eine Gertrud Löwenstein, die ein Geschäft für Puppenkleider und -hüte und Teefiguren besaß.
Die „zweite“ Mutter und die meisten (Halb)Geschwister lebten weiterhin in Leipzig. Darunter waren der Bruder Kurt und die 1896 in Artern geborene Tochter von Johanna Löwenstein, Gertruds Schwester Margarete. Der ledige Bruder Kurt wohnte als Handelsvertreter Mitte der 1920er Jahre zeitweise bei den Eltern. Das Leben von Gertrud Löwenstein hat kaum Spuren hinterlassen: Wann kam sie nach Berlin? Hat sie immer zur Untermiete gewohnt? Wovon hat sie gelebt?
Bis zur Räumung der Wohnung lebte Gertrud Löwenstein als Untermieterin bei Elise Cohn in der Berliner Straße 11 (heute Karl-Marx-Straße 16). Nach deren Deportation zog sie zum 31. Oktober 1942 aus und wohnte dann als Untermieterin bei Esthera Göttlich in der Britzer Str. 45 (heute Kohlfurter Straße 7) in Berlin-Kreuzberg. (Auch dort gibt es einen Stolperstein.) Esthera Göttlich wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Fünf Tage nach ihrer Vermieterin wurde Gertrud Löwenstein mit dem „35. Osttransport“ vom 6. März 1943 ebenfalls in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Ihre Stiefmutter Johanna Löwenstein und die Geschwister Margarete und Kurt wurden von Leipzig aus deportiert und in Theresienstadt und Auschwitz ermordet. Es überlebte die in Mannheim verheiratete und mit ihrem Ehemann Julius Paradies 1940 aus Baden nach Frankreich ausgewiesene Schwester Flora.
Gertrud Löwenstein wurde am 15. März 1881 in Artern/Sachsen (heute im Bundesland Thüringen) als Tochter des Kaufmanns Hugo Löwenstein (ca. 1855–1931/1932) und seiner Ehefrau Emma geb. Falkenstein geboren.
Über die Familienverhältnisse gibt es unterschiedliche Angaben: Der Vater Hugo Löwenstein war zweimal verheiratet. Nach den wenigen Quellen war seine erste Ehefrau Emma Falkenstein in Artern geboren worden und dort 1894 an einem Lungenleiden gestorben. Sie war die Mutter von Gertrud Löwenstein und ihrer 1884 geborenen Schwester Flora. Sie muss auch die Mutter von Kurt Löwenstein sein, der 1893 in Artern auf die Welt kam. Angegeben wird als Mutter meist die zweite Ehefrau des Vaters Johanna Sulke (1859–1944), geboren am 24. September 1859 in Gnesen in Posen (heute: Gniezno / Polen) als Tochter eines Fuhrunternehmers.
Hugo Löwenstein ging mit seiner Familie Anfang des 20. Jahrhunderts nach Leipzig. Die Eltern zogen nach einigen Jahren in die Lange Straße 8. Der Vater wohnte dort bis zu seinem Tod noch vor Beginn der NS-Diktatur, die Mutter blieb in der Wohnung, bis sie vor ihrer Deportation in ein sogenanntes Judenhaus ziehen musste.
Ob Gertrud Löwenstein, die bereits erwachsen und ledig geblieben war, mitgezogen ist? Es gab in den 1920er Jahren in Leipzig eine Gertrud Löwenstein, die ein Geschäft für Puppenkleider und -hüte und Teefiguren besaß.
Die „zweite“ Mutter und die meisten (Halb)Geschwister lebten weiterhin in Leipzig. Darunter waren der Bruder Kurt und die 1896 in Artern geborene Tochter von Johanna Löwenstein, Gertruds Schwester Margarete. Der ledige Bruder Kurt wohnte als Handelsvertreter Mitte der 1920er Jahre zeitweise bei den Eltern. Das Leben von Gertrud Löwenstein hat kaum Spuren hinterlassen: Wann kam sie nach Berlin? Hat sie immer zur Untermiete gewohnt? Wovon hat sie gelebt?
Bis zur Räumung der Wohnung lebte Gertrud Löwenstein als Untermieterin bei Elise Cohn in der Berliner Straße 11 (heute Karl-Marx-Straße 16). Nach deren Deportation zog sie zum 31. Oktober 1942 aus und wohnte dann als Untermieterin bei Esthera Göttlich in der Britzer Str. 45 (heute Kohlfurter Straße 7) in Berlin-Kreuzberg. (Auch dort gibt es einen Stolperstein.) Esthera Göttlich wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Fünf Tage nach ihrer Vermieterin wurde Gertrud Löwenstein mit dem „35. Osttransport“ vom 6. März 1943 ebenfalls in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Ihre Stiefmutter Johanna Löwenstein und die Geschwister Margarete und Kurt wurden von Leipzig aus deportiert und in Theresienstadt und Auschwitz ermordet. Es überlebte die in Mannheim verheiratete und mit ihrem Ehemann Julius Paradies 1940 aus Baden nach Frankreich ausgewiesene Schwester Flora.