Charlotte wird am 4. Juni 1898 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Anna und Sally Worrmann, beide deutsche Staatsbürger. Ihre Gräber befinden sich auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee.
Darüber, wie Charlotte aufwuchs, wie in ihrer Familie der jüdische Glaube gelebt wurde, ob sie Geschwister hatte, ist nichts bekannt. Charlotte besucht die jüdische Mittelschule in Berlin in der Auguststraße (Mitte) und arbeitet nach Abschluss ihrer Ausbildung als Büroangestellte.
Im Juli 1918 – ein paar Monate vor Ende des 1. Weltkrieges - heiraten Ignatz und Charlotte, und Charlotte gibt ihre Berufstätigkeit auf.
Das Paar bekommt zwei Kinder: Fritz Leo * 31. Juli 1919 und Gerda * 11. Februar 1922.
Die Familie wohnt bis 1934 in der Lippehner Straße 33 (heute Käthe-Niederkirchner-Straße 33, Berlin-Pankow). 1936 zieht sie um nach Schöneberg in die Lutherstraße 3. Dieser Teil der Lutherstraße, zwischen Kurfürsten- und Kleiststraße, wird 1939 in Keithstraße umbenannt. Den Zeitpunkt der Umbenennung der Straße haben ihre Kinder Fritz und Gerda nicht mehr miterlebt: Fritz flüchtet im Sommer 1938 nach Dänemark und Gerda wandert kurz vor den Novemberpogromen mit einer Jugendgruppe nach Palästina aus.
Charlotte und Ignatz sind dem sich immer mehr steigernden Terror ausgesetzt. Sie erleiden das Schicksal der Ausbürgerung, der Ausplünderung und Verarmung, den erzwungenen Verlust ihres Zuhauses, die schmerzliche Trennung von ihren Kindern und ihre eigene tödliche Bedrohung.
Am 12. Januar 1943 werden Charlotte und Ignatz Neumann mit dem 26. Osttransport von der Regensburger Straße 14 a aus nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.