Karl Eduard Herbert Landau, geboren am 2. Januar 1909 in Berlin, ist der Sohn von Dr. Julian und Marie Landau. Die Familie wohnt zunächst in der Kurfürstenstraße 131, später in der Lutherstraße 3. Herbert wächst in einer gut situierten Familie auf, besucht das Wilhelms-Gymnasium und später das Französische Gymnasium in Berlin, das er mit dem Abitur abschließt. Er hegt schon früh den Berufswunsch, im Bankwesen tätig zu werden und sich eines Tages selbständig zu machen. Herbert verfolgt diesen Wunsch zielstrebig, studiert Jura und Wirtschaftswissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (heute Humboldt-Universität), erlernt und beherrscht mehrere Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch), macht eine Banklehre. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird ihm diese hoffnungsvolle Zukunft mit einem Schlag verwehrt. Er muss sich mit einer untergeordneten Stellung begnügen, zeitgleich bereitet er seine Auswanderung vor. Die Bank wird Ende 1937 liquidiert und Herbert verliert seine Arbeit. Bis zu seiner Flucht arbeitet er auf Honorarbasis als Übersetzer.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wird er im Zuge der November-Pogrome verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt und misshandelt. Er erlebt dort sieben Wochen schwerster körperlicher und seelischer Misshandlung. Am 23. Dezember 1938 wird er entlassen, da er nachweisen kann, dass ihm ein Einreisevisum für die USA in Aussicht gestellt wurde. Infolge der unmenschlichen Behandlung hat er schwere körperliche und psychische Schäden davongetragen. Der Druck ist enorm. Es droht die erneute Verhaftung, wenn er die Fristen zur „Auswanderung“ nicht einhalten kann. Obwohl die Gestapo weiß, dass ein Termin beim Amerikanischen Konsulat erst am 23. Februar anberaumt ist, setzt sie ihm eine Frist, das Land bis zum 21. Februar 1939 zu verlassen. Letztlich gelingt es, die Frist bis zum 4. März 1939 zu verlängern.
Am 1. März 1939 erhält er endlich das Einreisevisum in die USA und reist am 4. März über Amsterdam nach London und schließlich Southampton. Dort begibt er sich am 18. März 1939 an Bord der „Queen Mary“ und erreicht am 23. März 1939 New York. Dann wird seine Spur dünner. Am 6. März 1941 tritt er in die Amerikanische Armee ein (wird Ende 1946 entlassen), am 21. Juli 1942 wird er amerikanischer Staatsbürger. Sein Weg, beruflich in den USA Fuß zu fassen, ist schwierig und mühselig. Schließlich gelingt es ihm, sich mit einer Weiterbildung zum Versicherungsmakler und Ausübung dieses Berufes eine berufliche Existenz aufbauen.
1951 heiratet er Marianne Zoellner.
Marianne Zoellner (*7. Mai 1913) stammt auch aus Berlin. Sie flieht am Januar 1938 zu ihrer Mutter zunächst nach Amsterdam und mit ihr gemeinsam kurz vor dem Überfall der Nazis auf die Niederlande über Portugal nach Brasilien. Dort leben sie ein Jahr in Rio de Janeiro. Mutter und Tochter erreichen am 25.8.1941 per Schiff New York. Am 5. Januar1948 erhalten sie die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Hier lernen sich Herbert und Marianne kennen, sie heiraten und adoptieren ein Mädchen namens Pamela.
Im November 1985 stirbt Herbert Landau in Flushing, Queens, New York.
Marianne stirbt am 31. Dezmeber 1991.