Arthur Jacques Goldschmidt

Verlegeort
Kleinaustr. 10
Historischer Name
Paulstr. 2
Bezirk/Ortsteil
Zehlendorf
Verlegedatum
08. Oktober 2022
Geboren
04. Juni 1882 in Berlin
Beruf
Privatgelehrter
Flucht in den Tod
13. November 1938 in Berlin

Arthur Jacques Goldschmidt wurde am 4. Juni 1882 als Sohn von Dr. jur. Jacques Goldschmidt und seiner Frau Johanna Elisabeth Goldschmidt geboren. Er hatte drei Geschwister.
Arthur Jaques studierte und wurde zum Dr. rer. pol. promoviert. Als Berufsangabe ist Privatgelehrter aktenkundig. Er war ein großer Kunstsammler und in Kunstkreisen wohlbekannt.
Mit seinem Bruder Eugen Carl Goldschmidt (*1878) lebt er in dem Haus in der Kleinaustraße 10 (bis 1934 Paulstr. 2), dass die beiden Brüder und ihrer Schwester Henriette Karoline (*1887) Ende der 20er Jahre erben. Henriette Karoline starb 1936 eines natürlichen Todes, der Bruder Albert Heinrich (*1877), ein Kaufmann, war bereits 1907 mit 30 Jahren verstorben.
Es ist zu vermuten, dass Arthur Jacques als kunstsinniger Mensch, der Ausstatter des Wohnsitzes in der Kleinaustr. 10 war.
Dass die Villa der Brüder ein wahrer Kunsttempel gewesen sein muss, geht aus den Wiedergutmachungsakten hervor. Den Nachkommen der Familie – es kann sich nur um Kinder von Henriette handeln, denn Eugen und Arthur blieben unverheiratet – gelang offenbar die Ausreise nach Australien. Von dort stellten sie nach dem Zweiten Weltkrieg einen Wiedergutmachungsantrag und klagten auf Entschädigung nicht nur für das Haus, sondern auch für Wertpapiere, zwangsweise entzogenes Silber und Schmuckwaren, Kunstwerke, darunter Bilder von Goya und Carl Blechen, KPM-Porzellan, und kostbare Tapisserien.
Aus ihrer reich und kostbar ausgestatteten Villa wurden die beiden Brüder vermutlich in oder um die Pogromnacht 1938 gewaltsam vertrieben und in einer sogenannten „Judenwohnung“ in der Württembergischen Str. 36/37 untergebracht.
Die Goldschmidt-Brüder lebten dort vermutlich nur 4 Tage und wurden dort am 13.11.1938 tot aufgefunden. Das Leben in einem schmucklosen engen Zimmer und weitere düstere Aussichten erschien beiden wohl nicht mehr lebenswert. Eugen, der Chemiker, wird gewusst haben, was zu tun ist.

In der Villa residiert heute die Berliner Zentrale der Wohnungsbau- und Wohnungsverwaltungsgesellschaft 'Petruswerk' aus Bamberg.

Arthur Jacques Goldschmidt wurde am 4. Juni 1882 als Sohn von Dr. jur. Jacques und Johanna Elisabeth Goldschmidt in Berlin geboren. Er hatte drei Geschwister.
Arthur Jacques studierte und wurde zum Dr. rer. pol. promoviert. Als Berufsangabe ist Privatgelehrter aktenkundig. Er war ein großer Kunstsammler und in Kunstkreisen wohlbekannt.
Mit seinem Bruder Eugen Carl Goldschmidt (*1878) lebte er in dem Haus in der Kleinaustraße 10 (bis 1934 Paulstraße 2), das die beiden Brüder und ihre Schwester Henriette Karoline (*1887) Ende der 1920er Jahre erbten. Henriette Karoline starb 1936 eines natürlichen Todes, der älteste Bruder Albert Heinrich (*1877), ein Kaufmann, war bereits 1907 mit 30 Jahren verstorben.
Es ist zu vermuten, dass Arthur Jacques als kunstsinniger Mensch der Ausstatter des Wohnsitzes in der Kleinaustraße 10 war.
Dass die Villa der Brüder ein wahrer Kunsttempel gewesen sein muss, geht aus den Wiedergutmachungsakten hervor. Den Nachkommen der Familie – es kann sich nur um Kinder von Henriette handeln, denn Eugen und Arthur blieben unverheiratet – gelang offenbar die Ausreise nach Australien. Von dort stellten sie nach dem Zweiten Weltkrieg einen Wiedergutmachungsantrag und klagten auf Entschädigung, nicht nur für das Haus, sondern auch für Wertpapiere, zwangsweise entzogenes Silber und Schmuckwaren, Kunstwerke, darunter Bilder von Goya und Carl Blechen, KPM-Porzellan und kostbare Tapisserien.
Aus ihrer reich und kostbar ausgestatteten Villa wurden die beiden Brüder vermutlich in oder kurz nach der Pogromnacht 1938 gewaltsam vertrieben und in einer sogenannten „Judenwohnung“ in der Württembergischen Str. 36/37 untergebracht.
Die Goldschmidt-Brüder lebten in dieser Wohnung vermutlich nur vier Tage und wurden dort am 13. November 1938 tot aufgefunden. Das Leben in einem schmucklosen engen Zimmer und weitere düstere Aussichten erschienen beiden wohl nicht mehr lebenswert. Eugen, der Chemiker, wird gewusst haben, was zu tun ist.

In der Villa Kleinaustraße 10 residiert heute die Berliner Zentrale der Wohnungsbau- und Wohnungsverwaltungsgesellschaft 'Petruswerk' aus Bamberg.