Verlegeort
Klopstockstraße 19 -23
Historischer Name
Cuxhavener Straße 18
Bezirk/Ortsteil
Hansaviertel
Geboren
11. Juni 1877 in Rheydt (Rheinprovinz)
Deportation
am 19. April 1943
nach
Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz
Clara Grunwald wurde am 11. Juni 1877 als älteste Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Rheydt geboren. Mitte der 1880er Jahre zog sie nach Berlin und legte im März 1896 das Lehrerinnenexamen ab. Sie unterrichtete an der Luise Otto Peters-Schule und anderen Berliner Schulen und arbeitete überregional als Initiatorin, Ausbilderin und Beraterin für Volkskinderhäuser und Schulmodelle auf der Basis der Montessori-Methode. Im Herbst 1928 begann in Berlin-Wilmersdorf ein von ihr geleiteter Montessori-Ausbildungskurs, zu dem Pädagogen aus ganz Deutschland anreisten. Ihre gesamte Freizeit setzte sie für die Verbreitung „ihrer” Pädagogik ein. Sie gründete das Montessori-Komiteé, aus der später die Deutsche Montessori-Gesellschaft hervorging. 1933 trat Clara Grundwald aus Protest gegen die Maßnahmen der Nazis der jüdischen Gemeinde wieder bei, die sie als junge Frau verlassen hatte. Alle Montessori-Einrichtungen wurden verboten und Clara Grundwald half von nun an auf vielfältige Weise betroffenen Juden. Die Schwester Clara Grundwalds wanderte nach Palästina aus, ihr Bruder in die USA. Sie selbst dachte wohl nie ernsthaft an die Ausreise aus Deutschland. 1941 übersiedelte sie nach Neuendorf bei Fürstenwalde. Dort war ursprünglich ein Umschulungslager für Juden eingerichtet, die nach Palästina auswandern wollten. 1942/43 wurde aus diesem Lager ein Zwangsarbeitslager. Wo es nur möglich war, half Frau Grundwald durch das Unterrichten von Kindern, durch ihre Fürsorglichkeit, ihre ruhige Ausstrahlung und ihren nie versagenden Optimismus. Mit der Deportation vom 19. April 1943 nach Auschwitz verliert sich die Spur von Clara Grundwald und sie gilt als verschollen. Sie gehörte bei der Befreiung des Konzentrationslager 1945 nicht zu den wenigen Überlebenden.
Clara Grunwald wurde am 11. Juni 1877 als älteste Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Rheydt geboren. Mitte der 1880er Jahre zog sie nach Berlin und legte im März 1896 das Lehrerinnenexamen ab. Sie unterrichtete an der Luise Otto Peters-Schule und anderen Berliner Schulen und arbeitete überregional als Initiatorin, Ausbilderin und Beraterin für Volkskinderhäuser und Schulmodelle auf der Basis der Montessori-Methode. Im Herbst 1928 begann in Berlin-Wilmersdorf ein von ihr geleiteter Montessori-Ausbildungskurs, zu dem Pädagogen aus ganz Deutschland anreisten. Ihre gesamte Freizeit setzte sie für die Verbreitung „ihrer” Pädagogik ein. Sie gründete das Montessori-Komiteé, aus der später die Deutsche Montessori-Gesellschaft hervorging. 1933 trat Clara Grundwald aus Protest gegen die Maßnahmen der Nazis der jüdischen Gemeinde wieder bei, die sie als junge Frau verlassen hatte. Alle Montessori-Einrichtungen wurden verboten und Clara Grundwald half von nun an auf vielfältige Weise betroffenen Juden. Die Schwester Clara Grundwalds wanderte nach Palästina aus, ihr Bruder in die USA. Sie selbst dachte wohl nie ernsthaft an die Ausreise aus Deutschland. 1941 übersiedelte sie nach Neuendorf bei Fürstenwalde. Dort war ursprünglich ein Umschulungslager für Juden eingerichtet, die nach Palästina auswandern wollten. 1942/43 wurde aus diesem Lager ein Zwangsarbeitslager. Wo es nur möglich war, half Frau Grundwald durch das Unterrichten von Kindern, durch ihre Fürsorglichkeit, ihre ruhige Ausstrahlung und ihren nie versagenden Optimismus. Mit der Deportation vom 19. April 1943 nach Auschwitz verliert sich die Spur von Clara Grundwald und sie gilt als verschollen. Sie gehörte bei der Befreiung des Konzentrationslager 1945 nicht zu den wenigen Überlebenden.