Hans Liepmann kam am 24. Mai 1888 in Küstrin in der Provinz Brandenburg als Sohn des jüdischen Kaufmanns Hugo Liepmann und seiner Frau Frieda, geb. Löwenthal, zur Welt. Hans hatte mindestens noch zwei Geschwister: Fritz, geb. 1886, und Tilly Mathilde, geb. 1893. Wahrscheinlich hatte die Familie um die Jahrhundertwende ihre Heimat verlassen, denn der Name Hugo Liepmann wird zum ersten Mal im Berliner Adressbuch von 1900 genannt. Die Familie lebte anfangs in Schöneberg, seit ca. 1905 in der Adalbertstraße 53 in Berlin-Mitte. <br />
Hans und sein älterer Bruder Fritz ergriffen den Beruf des Kaufmanns. Sicherlich nahmen beide als Soldaten am Ersten Weltkrieg teil. Fritz Liepmann ist am 21. September 1915 gefallen. Die Mutter Frieda Liepmann starb im Januar 1919 im Alter von 54 Jahren in der „Irrenanstalt Herzberge“ in Berlin-Lichtenberg. Vielleicht hat sie den Tod ihres Sohnes nicht verwinden können.<br />
Hans Liepmann heiratete am 5. Juni 1920 die am 24. November 1891 in Berlin geborene Gertrud Wittenberg. Er wohnte fortan mit ihr im Haus Kottbusser Damm 7, wo das Ehepaar die Wäsche-, Weiß- und Wollwarenhandlung L. Wittenberg führte. Das Geschäft war 1888 von Gertruds Vater Leib Louis Wittenberg gegründet worden, der 1919 gestorben war.<br />
Am 17. Mai 1921 kam die gemeinsame Tochter Eva Frida zur Welt. Hans' Vater Hugo Liepmann starb im August 1935 im Jüdischen Krankenhaus Berlin. Er hatte zuletzt bei seinem Sohn und der Schwiegertochter am Kottbusser Damm 7 gewohnt.<br />
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Liepmann. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Sicherlich hatte auch die Wollwarenhandlung der Liepmanns unter dem Boykott jüdischer Geschäftsleute zu leiden. 1938/39 mussten sie das Geschäft schließen.<br />
Tochter Eva heiratete am 27. Februar 1942 Werner Horst Rosenthal, geb. am 4. Juni 1917 in Berlin, der fortan auch am Kottbusser Damm 7 wohnte. Er musste Zwangsarbeit als Gutausgeber am Anhalter Bahnhof bei der Firma „Güterabfertigung Anhalter Berlin“ leisten, seine Frau Eva bei den Siemens-Schuckertwerken im Kleinbauwerk. Hans Liepmann war bei den Elektro-, Glimmer- und Preßwerken Scherb & Schwer in der Lehderstraße 34-35 in Berlin-Weißensee zwangsverpflichtet. Der ehemals jüdische Betrieb beschäftigte zahlreiche Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die u.a. Kondensatoren für die Elektro- und Radio-Industrie herstellen mussten.<br />
Gertrud Liepmann musste keine Zwangsarbeit verrichten.<br />
Hans und Gertrud Liepmann mussten zusammen mit ihrer Tochter und dem Schwiegersohn am 21. Februar 1943 die „Vermögenserklärung“ abgeben. Bis zu diesem Zeitpunkt wohnte die Familie immer noch am Kottbusser Damm 7, vorn links Hochparterre. Hans und Gertrud Liepmann sowie Eva und Werner Rosenthal wurden aus dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 am 26. Februar 1943 mit dem 30. Osttransport nach Auschwitz deportiert und ermordet.<br />
Hans Liepmanns verwitwete Schwester Tilly Mathilde Zucker ist wahrscheinlich Ende 1938 nach Australien ausgewandert.
Hans und sein älterer Bruder Fritz ergriffen den Beruf des Kaufmanns. Sicherlich nahmen beide als Soldaten am Ersten Weltkrieg teil. Fritz Liepmann ist am 21. September 1915 gefallen. Die Mutter Frieda Liepmann starb im Januar 1919 im Alter von 54 Jahren in der „Irrenanstalt Herzberge“ in Berlin-Lichtenberg. Vielleicht hat sie den Tod ihres Sohnes nicht verwinden können.
Hans Liepmann heiratete am 5. Juni 1920 die am 24. November 1891 in Berlin geborene Gertrud Wittenberg. Er wohnte fortan mit ihr im Haus Kottbusser Damm 7, wo das Ehepaar die Wäsche-, Weiß- und Wollwarenhandlung L. Wittenberg führte. Das Geschäft war 1888 von Gertruds Vater Leib Louis Wittenberg gegründet worden, der 1919 gestorben war.
Am 17. Mai 1921 kam die gemeinsame Tochter Eva Frida zur Welt. Hans' Vater Hugo Liepmann starb im August 1935 im Jüdischen Krankenhaus Berlin. Er hatte zuletzt bei seinem Sohn und der Schwiegertochter am Kottbusser Damm 7 gewohnt.
Mit der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung von Juden seit 1933 begannen auch Zwangsmaßnahmen gegen die Familie Liepmann. Darunter fielen zahlreiche Maßnahmen der Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung, des Entzugs staatsbürgerlicher Rechte sowie der Verdrängung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben. Sicherlich hatte auch die Wollwarenhandlung der Liepmanns unter dem Boykott jüdischer Geschäftsleute zu leiden. 1938/39 mussten sie das Geschäft schließen.
Tochter Eva heiratete am 27. Februar 1942 Werner Horst Rosenthal, geb. am 4. Juni 1917 in Berlin, der fortan auch am Kottbusser Damm 7 wohnte. Er musste Zwangsarbeit als Gutausgeber am Anhalter Bahnhof bei der Firma „Güterabfertigung Anhalter Berlin“ leisten, seine Frau Eva bei den Siemens-Schuckertwerken im Kleinbauwerk. Hans Liepmann war bei den Elektro-, Glimmer- und Preßwerken Scherb & Schwer in der Lehderstraße 34-35 in Berlin-Weißensee zwangsverpflichtet. Der ehemals jüdische Betrieb beschäftigte zahlreiche Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die u.a. Kondensatoren für die Elektro- und Radio-Industrie herstellen mussten.
Gertrud Liepmann musste keine Zwangsarbeit verrichten.
Hans und Gertrud Liepmann mussten zusammen mit ihrer Tochter und dem Schwiegersohn am 21. Februar 1943 die „Vermögenserklärung“ abgeben. Bis zu diesem Zeitpunkt wohnte die Familie immer noch am Kottbusser Damm 7, vorn links Hochparterre. Hans und Gertrud Liepmann sowie Eva und Werner Rosenthal wurden aus dem Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 am 26. Februar 1943 mit dem 30. Osttransport nach Auschwitz deportiert und ermordet.
Hans Liepmanns verwitwete Schwester Tilly Mathilde Zucker ist wahrscheinlich Ende 1938 nach Australien ausgewandert.