Maria Guthmann

Verlegeort
Lemkestr. 156
Bezirk/Ortsteil
Mahlsdorf
Verlegedatum
28. März 2013
Geboren
19. April 1937 in Berlin
Deportation
am 04. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Maria Guthmann wurde am 19. April 1937 als jüngste Tochter der jüdischen Familie Guthmann in Berlin-Mahlsdorf geboren. Ihre Mutter Charlotte, geborene Weil, stammte aus Budapest und war gelernte Korsettschneiderin. Sie gab Maria ihren Namen in Erinnerung an eine katholische Ordensschwester, von der sie in Budapest in hebräischer Sprache unterrichtet worden war.<br />
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Ihr Vater Otto war bis zur Weltwirtschaftskrise Besitzer einer Druckerei gewesen. Seit Mitte der 1930er Jahre unterhielten Marias Eltern in der Lemkestraße 156 in Mahlsdorf sowie auf dem gegenüberliegenden Pachtgrundstück einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb. Sie züchteten Schafe, hielten Geflügel und Kaninchen und bauten Kartoffeln, Obst und Gemüse an.<br />
<br />
Maria hatte vier Geschwister. Berthold, der Älteste, war knapp 13 Jahre älter, er begann eine Klempnerlehre in Stettin, als Maria etwa ein Jahr alt war. Leopold und Hans waren knapp zwölf und zehn Jahre, ihre Schwester Eva acht Jahre älter als sie.<br />
<br />
Ihre Brüder und ihr Vater wurden vom nationalsozialistischen Regime zum Arbeitsdienst bei verschiedenen Berliner Betrieben gezwungen. Im September 1942 wurde ihr ältester Bruder Berthold verhaftet, angeblich war er an Widerstandsaktionen beteiligt. Er wurde nach Riga deportiert und starb 1945 mit zwanzig Jahren in einem Außenlager des KZ Buchenwald.<br />
<br />
Ihre Brüder Leopold und Hans und ihr Vater Otto wurden am 27. Februar 1943 bei der sogenannten Fabrikaktion an ihren Arbeitsstellen verhaftet. Am folgenden Tag kam ihre Mutter Charlotte der Aufforderung der Gestapo nach, sich mit den Töchtern ebenfalls im Sammellager in der Großen Hamburger Straße einzufinden. Hans und Leopold wurden am 2. bzw. 3. März und Maria mit ihrer Schwester Eva und ihren Eltern am 4. März mit dem 34. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Alle Kinder, die sich auf diesem Transport befanden, wurden unmittelbar nach der Ankunft am 6. März 1943 in den Gaskammern ermordet.<br />
<br />
Von der siebenköpfigen Familie Guthmann überlebte nur Marias zweitältester Bruder Leopold. Er nannte die jüngste seiner drei Töchter in Erinnerung an seine jüngste Schwester Marianne.<br />
<br />
Am 27. Februar 2008, dem 65. Jahrestag der Fabrikaktion, wurde ein Platz in der Nähe ihres letzten Wohnsitzes in Mahlsdorf nach Familie Guthmann benannt. <br />

Maria Guthmann wurde am 19. April 1937 als jüngste Tochter der jüdischen Familie Guthmann in Berlin-Mahlsdorf geboren. Ihre Mutter Charlotte, geborene Weil, stammte aus Budapest und war gelernte Korsettschneiderin. Sie gab Maria ihren Namen in Erinnerung an eine katholische Ordensschwester, von der sie in Budapest in hebräischer Sprache unterrichtet worden war.

Ihr Vater Otto war bis zur Weltwirtschaftskrise Besitzer einer Druckerei gewesen. Seit Mitte der 1930er Jahre unterhielten Marias Eltern in der Lemkestraße 156 in Mahlsdorf sowie auf dem gegenüberliegenden Pachtgrundstück einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb. Sie züchteten Schafe, hielten Geflügel und Kaninchen und bauten Kartoffeln, Obst und Gemüse an.

Maria hatte vier Geschwister. Berthold, der Älteste, war knapp 13 Jahre älter, er begann eine Klempnerlehre in Stettin, als Maria etwa ein Jahr alt war. Leopold und Hans waren knapp zwölf und zehn Jahre, ihre Schwester Eva acht Jahre älter als sie.

Ihre Brüder und ihr Vater wurden vom nationalsozialistischen Regime zum Arbeitsdienst bei verschiedenen Berliner Betrieben gezwungen. Im September 1942 wurde ihr ältester Bruder Berthold verhaftet, angeblich war er an Widerstandsaktionen beteiligt. Er wurde nach Riga deportiert und starb 1945 mit zwanzig Jahren in einem Außenlager des KZ Buchenwald.

Ihre Brüder Leopold und Hans und ihr Vater Otto wurden am 27. Februar 1943 bei der sogenannten Fabrikaktion an ihren Arbeitsstellen verhaftet. Am folgenden Tag kam ihre Mutter Charlotte der Aufforderung der Gestapo nach, sich mit den Töchtern ebenfalls im Sammellager in der Großen Hamburger Straße einzufinden. Hans und Leopold wurden am 2. bzw. 3. März und Maria mit ihrer Schwester Eva und ihren Eltern am 4. März mit dem 34. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Alle Kinder, die sich auf diesem Transport befanden, wurden unmittelbar nach der Ankunft am 6. März 1943 in den Gaskammern ermordet.

Von der siebenköpfigen Familie Guthmann überlebte nur Marias zweitältester Bruder Leopold. Er nannte die jüngste seiner drei Töchter in Erinnerung an seine jüngste Schwester Marianne.

Am 27. Februar 2008, dem 65. Jahrestag der Fabrikaktion, wurde ein Platz in der Nähe ihres letzten Wohnsitzes in Mahlsdorf nach Familie Guthmann benannt.