Paul Kroner

Verlegeort
Lützowstr. 41
Historischer Name
Lützowstraße 41
Bezirk/Ortsteil
Tiergarten
Verlegedatum
Juli 2005
Geboren
09. Juni 1880 in Berlin
Beruf
Zahnarzt
Deportation
am 03. März 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Paul Kroner wurde am 9. Juni 1880 als Sohn einer jüdischen Familie in Berlin geboren. Sein Vater war Träger des Kriegsverdienstordens des Ersten Weltkrieges und besaß in Berlin eine Kleiderfabrik. Kroner besuchte die städtische Taubstummen-Schule Berlin in der Markusstraße 49. Als begabter Schüler erlernte er nach der Schulentlassung den Beruf eines Zahntechnikers. Als 16-Jähriger trat er 1896 dem Taubstummen-Turnverein „Friedrich 1888 e.V.“ bei. Sechs junge Gehörlose, darunter Paul Kroner und Bernhard Arnold aus dem Turnverein, gründeten am 8. Juli 1900 den „Berliner Taubstummen – Schwimmverein e.V.“. Bald wurde dieser Verein ein großer allgemeiner Schwimm- und Sportverein Deutschlands. Bernhard Arnold wurde zum 1. Vorsitzenden und Paul Kroner zum Schatzmeister gewählt. Kroner hatte dieses Amt über dreißig Jahre inne. Inzwischen hatte Paul Kroner erfolgreich eine Zahnarzt-Ausbildung abgeschlossen und führte hier in der Lützowstraße 41 - wo er auch wohnte - eine große Zahnarztpraxis. Paul Kroner war darüber hinaus Gründungsmitglied des „Reichsverbandes der Gehörlosen Deutschlands“, der Vorgänger des Deutschen Gehörlosen-Bundes.<br />
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Mit der Errichtung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland wurde Paul Kroner in den Verbänden seiner Ämter entbunden. Er wurde sogar als Mitglied ausgeschlossen, weil er Jude war. Er und viele andere jüdischen Gehörlosen in Deutschland wurden so auch aus der Gehörlosen-Gemeinschaft ausgeschlossen. Nachdem Paul Kroner dann auch noch die Kassenzulassung für seine Zahnbehandlungspraxis durch die Nazis entzogen wurde, war ihm so auch seine wirtschaftliche Existenzgrundlage genommen worden. Paul Kroner wurde - wohl im Rahmen der Fabrik-Aktion - am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort vermutlich unmittelbar nach der Ankunft am 4. März ermordet.

Paul Kroner wurde am 9. Juni 1880 als Sohn einer jüdischen Familie in Berlin geboren. Sein Vater war Träger des Kriegsverdienstordens des Ersten Weltkrieges und besaß in Berlin eine Kleiderfabrik. Kroner besuchte die städtische Taubstummen-Schule Berlin in der Markusstraße 49. Als begabter Schüler erlernte er nach der Schulentlassung den Beruf eines Zahntechnikers. Als 16-Jähriger trat er 1896 dem Taubstummen-Turnverein „Friedrich 1888 e.V.“ bei. Sechs junge Gehörlose, darunter Paul Kroner und Bernhard Arnold aus dem Turnverein, gründeten am 8. Juli 1900 den „Berliner Taubstummen – Schwimmverein e.V.“. Bald wurde dieser Verein ein großer allgemeiner Schwimm- und Sportverein Deutschlands. Bernhard Arnold wurde zum 1. Vorsitzenden und Paul Kroner zum Schatzmeister gewählt. Kroner hatte dieses Amt über dreißig Jahre inne. Inzwischen hatte Paul Kroner erfolgreich eine Zahnarzt-Ausbildung abgeschlossen und führte hier in der Lützowstraße 41 - wo er auch wohnte - eine große Zahnarztpraxis. Paul Kroner war darüber hinaus Gründungsmitglied des „Reichsverbandes der Gehörlosen Deutschlands“, der Vorgänger des Deutschen Gehörlosen-Bundes.

Mit der Errichtung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland wurde Paul Kroner in den Verbänden seiner Ämter entbunden. Er wurde sogar als Mitglied ausgeschlossen, weil er Jude war. Er und viele andere jüdischen Gehörlosen in Deutschland wurden so auch aus der Gehörlosen-Gemeinschaft ausgeschlossen. Nachdem Paul Kroner dann auch noch die Kassenzulassung für seine Zahnbehandlungspraxis durch die Nazis entzogen wurde, war ihm so auch seine wirtschaftliche Existenzgrundlage genommen worden. Paul Kroner wurde - wohl im Rahmen der Fabrik-Aktion - am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort vermutlich unmittelbar nach der Ankunft am 4. März ermordet.