Holländer Sophie

Verlegeort
Mommsenstr. 18
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
08. November 2021
Geboren
15. Juni 1876 in Kiew
Deportation
am 19. Januar 1942 nach Riga
Ermordet

Sophie Holländer wurde am 15. Juni 1876 in Kiew geboren, wo sie aufwuchs und das Gymnasium besuchte. Sie war eine noch junge erwachsene Frau, als zwischen 1918 und 1921 auf dem Boden der Ukraine und Polens 100 000 jüdische Menschen Opfer antisemitischer Pogrome wurden. Das wäre eine wahrscheinliche Erklärung, warum Sophie Holländer ihre Heimat verließ und nach Berlin kam. Es gibt jedoch keinerlei zugängliche Dokumente oder andere Informationen, die ihr Leben beleuchten könnten. 
Einzig ihre Adressen ab 1939 sind bekannt. Bei der Volkszählung vom 17. Mai 1939 wurde sie in der Mommsenstraße 18 erfasst. Dort war sie bei einem der Bewohner als Untermieterin gemeldet. Zu einem späteren Zeitpunkt lebte sie in der Charlottenburger Rückertstraße 4, welche auch der Ausgangspunkt ihrer Deportation war. In der Rückertstraße wohnte Sophie Holländer bei den Schwestern Sara und Hulda Rosenkranz. Beide Frauen nahmen sich am 19. Februar 1941 mittels einer Gasvergiftung das Leben. Sophie Holländer wurde ein Jahr später deportiert.
Die Deportationsliste enthält einige wenige weitere Informationen. Demnach war Sophie Holländer ledig, ohne Beruf und besaß - besonders bemerkenswert - einen französischen Pass mit der Nummer H 209/38. Offenbar hat er sie nicht zunächst, wie andere ausländische Juden, vor der Deportation geschützt. Möglicherweise war er erst 1938 ausgestellt worden und sollte Sophie zur Emigration verhelfen. Dies war nach der Teilbesetzung Frankreichs durch die Deutschen im Sommer 1940 zumindest viel schwieriger geworden.

Am 19. Januar 1942 wurde Sophie Holländer mit dem sogenannten 9. Osttransport (Welle 9) in das Rigaer Ghetto deportiert. Der Transport ging vom Bahnhof Grunewald aus und erfolgte trotz eisiger Kälte in diesem Winter in gedeckten Güterwagen. Ihr weiteres Schicksal, insbesondere die Umstände ihres Todes, sind nicht bekannt.
 

Sophie Holländer wurde am 15. Juni 1876 in Kiew geboren, wo sie aufwuchs und das Gymnasium besuchte. Sie war eine noch junge erwachsene Frau, als zwischen 1918 und 1921 auf dem Boden der Ukraine und Polens 100 000 jüdische Menschen Opfer antisemitischer Pogrome wurden. Das wäre eine wahrscheinliche Erklärung, warum Sophie Holländer ihre Heimat verließ und nach Berlin kam. Es gibt jedoch keinerlei zugängliche Dokumente oder andere Informationen, die ihr Leben beleuchten könnten. Einzig ihre Adressen ab 1939 sind bekannt. Bei der Volkszählung vom 17. Mai 1939 wurde sie in der Mommsenstraße 18 erfasst. Dort war sie bei einem der Bewohner als Untermieterin gemeldet. Zu einem späteren Zeitpunkt lebte sie in der Charlottenburger Rückertstraße 4, welche auch der Ausgangspunkt ihrer Deportation war. In der Rückertstraße wohnte Sophie Holländer bei den Schwestern Sara und Hulda Rosenkranz. Beide Frauen nahmen sich am 19. Februar 1941 mittels einer Gasvergiftung das Leben. Sophie Holländer wurde ein Jahr später deportiert. Die Deportationsliste enthält einige wenige weitere Informationen. Demnach war Sophie Holländer ledig, ohne Beruf und besaß - besonders bemerkenswert - einen französischen Pass mit der Nummer H 209/38. Offenbar hat er sie nicht zunächst, wie andere ausländische Juden, vor der Deportation geschützt. Möglicherweise war er erst 1938 ausgestellt worden und sollte Sophie zur Emigration verhelfen. Dies war nach der Teilbesetzung Frankreichs durch die Deutschen im Sommer 1940 zumindest viel schwieriger geworden.

Am 19. Januar 1942 wurde Sophie Holländer mit dem sogenannten 9. Osttransport (Welle 9) in das Rigaer Ghetto deportiert. Der Transport ging vom Bahnhof Grunewald aus und erfolgte trotz eisiger Kälte in diesem Winter in gedeckten Güterwagen. Ihr weiteres Schicksal, insbesondere die Umstände ihres Todes, sind nicht bekannt.