Elli Leander wurde am 31. Januar 1914 in Berlin-Charlottenburg geboren. Sie war das einzige Kind von Alfred Leander und dessen Ehefrau Martha, geborene Persicaner. Ihr Vater, der aus einer alten Berliner Kaufmannsfamilie stammte, war gemeinsam mit ihrem Onkel Willy Inhaber einer Lederhandlung in Berlin-Mitte. Ihre Mutter war aus Beuthen in Oberschlesien gebürtig und hatte bis zu ihrer Heirat als Verkäuferin gearbeitet. Sie war bei Ellis Geburt schon fast vierzig Jahre alt.
Spätestens ab 1930 lebte die Familie Leander in der Mommsenstraße 56 in einer Dreizimmerwohnung im Gartenhaus. Elli, die unverheiratet war, blieb bei den Eltern wohnen.
Am 3. Oktober 1942 wurden Alfred und Martha Leander im sogenannten „3. großen Alterstransport" zusammen mit über tausend weiteren alten und kranken Menschen vom Bahnhof Grunewald aus nach Theresienstadt deportiert. Ellis Vater wurde dort am 26. Dezember mit 78 Jahren ermordet. Ihre Mutter musste die unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto noch anderthalb Jahre lang erdulden. Am 16. Mai 1944 wurde sie nach Auschwitz überstellt, wo man sie wahrscheinlich gleich nach der Ankunft vergaste. Sie wurde 69 Jahre alt.
Elli Leander wurde zwei Wochen nach ihren Eltern, am 19. Oktober 1942, ins Ghetto Riga deportiert. Dort tötete man sie gleich nach der Ankunft am 22. Oktober im Alter von 28 Jahren.