Rika von Halle geb. Rosenthal

Verlegeort
Niebuhrstr. 62
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
27. Oktober 2009
Geboren
11. September 1872 in Bromberg (Posen) / Bydgoszcz
Deportation
am 17. August 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
28. August 1942 in Theresienstadt

Rika von Halle geb. Rosenthal, ist am 11. September 1872 in Bromberg (Bydgoszcz) geboren. In der Deportationsliste war sie 1942 als „verheiratet“ eingetragen, allerdings ist weder über ihre Herkunft noch über ihren Mann etwas herauszufinden und auch nicht über ihren Adelstitel, den sie zweifellos durch die Heirat bekommen hatte. Ihr Mann muss früh gestorben sein, jedenfalls verlor sie den Schutz, den sie in einer von den Nazis sogenannten „Mischehe“ gehabt hätte. Im Melderegister von 1939 war ihr Name mit vier „JJJJ“ versehen, was bedeutete, dass sie vier jüdische Großeltern hatte, also nach den nationalsozialistischen Rassegesetzen „Volljüdin“ war.
Schon 1918 war Rika von Halle im Adressbuch als „Ww.“, die Abkürzung für „Witwe“, gekennzeichnet, sie wohnte damals in der Zähringerstraße 13. In den 1920er Jahren ließ sie sich als „Rentiere“ und als „Privatiere“ eintragen. Im Jüdischen Adressbuch 1931 hatte sie sich ebenfalls registrieren lassen. 1936 zog sie in die Niebuhrstraße 62 um und ließ im Berliner Adressbuch, in dem sie bis 1940 stand, den Zusatz „Handelsfr.“ anbringen.
Am 17. August 1942 wurde Rika von Halle aus dem Sammellager an der Großen Hamburger Straße mit 997 Menschen vom Güterbahnhof Moabit nach Theresienstadt deportiert. Dort musste sie im Alter von fast 70 Jahren auf einem Dachboden schlafen. Sie litt – wie viele der im Ghetto Theresienstadt untergebrachten Menschen – wegen der unhygienischen Zustände unter „Darmkatarrh“, wie ihr die Lagerärzte bescheinigten. Der Totenschein ist vorhanden: http://www2.holocaust.cz/de/docume…. Außerdem hatte sie angeblich eine „Herzschwäche“, an der sie schließlich am 28. August 1942 ums Leben kam.
Ebenfalls in Theresienstadt war Malwine Blumenthal, die als Rika von Halles Schwester registriert war. Jedoch hatte sie einen anderen Geburtsnamen: Wollstein. Sie war am 16. Oktober 1865 in Grätz (Grodzisk) geboren und wurde auch am 17. August 1942 von Berlin, wo sie in der Leibnizstraße 44 gewohnt hatte, deportiert. Malwine Blumenthal wurde am 23. September 1942, mit der gleichen Diagnose Darmkatarrh und Herzschwäche, ums Leben gebracht. Sie war 77 Jahre alt.
 

Rika (Rieke) von Halle geb. Rosenthal, ´wurde am 11. September 1872 in Bromberg (Bydgoszcz) geboren. Ihre Eltern waren Isidor und Ernestine Rosenthal. Sie heiratete am 24. Dezember 1904 Ferdinand Phillip von Halle ( geb. 28. November 1870 in Hamburg, gest. 13 Januar 1913 in Berlin). Ferdinand von Halle war Mitglied einer weit verzweigten jüdischen Hamburger Familie. Für 12 Mitglieder dieser Familie, die im Holocaust ermordet wurden, liegen in Hamburg Stolpersteine.

Im Melderegister von 1939 war ihr Name mit vier „JJJJ“ versehen, was bedeutete, dass sie vier jüdische Großeltern hatte, also nach den nationalsozialistischen Rassegesetzen „Volljüdin“ war.


Schon 1918 war Rika von Halle im Adressbuch als „Ww.“, die Abkürzung für „Witwe“, gekennzeichnet, sie wohnte damals in der Zähringerstraße 13. In den 1920er Jahren ließ sie sich als „Rentiere“ und als „Privatiere“ eintragen. Im Jüdischen Adressbuch 1931 hatte sie sich ebenfalls registrieren lassen. 1936 zog sie in die Niebuhrstraße 62 um und ließ im Berliner Adressbuch, in dem sie bis 1940 stand, den Zusatz „Handelsfr.“ anbringen.
Am 17. August 1942 wurde Rika von Halle aus dem Sammellager an der Großen Hamburger Straße mit 997 Menschen vom Güterbahnhof Moabit nach Theresienstadt deportiert. Dort musste sie im Alter von fast 70 Jahren auf einem Dachboden schlafen. Sie litt – wie viele der im Ghetto Theresienstadt untergebrachten Menschen – wegen der unhygienischen Zustände unter „Darmkatarrh“, wie ihr die Lagerärzte bescheinigten. Der Totenschein ist vorhanden: http://www2.holocaust.cz/de/docume…. Außerdem hatte sie angeblich eine „Herzschwäche“, an der sie schließlich am 28. August 1942 ums Leben kam.


Ebenfalls in Theresienstadt war Malwine Blumenthal, die als Rika von Halles Schwester registriert war. Jedoch hatte sie einen anderen Geburtsnamen: Wollstein. Sie war am 16. Oktober 1865 in Grätz (Grodzisk) geboren und wurde auch am 17. August 1942 von Berlin, wo sie in der Leibnizstraße 44 gewohnt hatte, deportiert. Malwine Blumenthal wurde am 23. September 1942, mit der gleichen Diagnose Darmkatarrh und Herzschwäche, ums Leben gebracht. Sie war 77 Jahre alt.