Jans Schwenke

Verlegeort
Ohmstraße 10
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Geboren
27. April 1909 in Emden
Beruf
Dreher
Verhaftet
16. Juli 1943 in Polizeigefängnis Alexanderplatz
Verhaftet
09. August 1943 in Untersuchungsgefängnis Alt-Moabit
Hingerichtet
22. September 1944 in Plötzensee

<i>In der Strafsache gegen Ihren Mann müssen Sie zu meinem grössten Bedauern damit rechnen, dass </i>[...]<i> eine positive Entscheidung auf unser Gnadengesuch nicht ergehen wird. Mit Deutschem Gruss!</i><br />
<br />
Aus einem Rechtsanwaltsschreiben an die Frau von Schwenke, September 1944<br />
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Der am 27. April 1909 in Emden geborene Jans Schwenke zählte zu einem rund hundert Personen umfassenden Widerstandskreis, der sich hauptsächlich auf eine starke oppositionelle Betriebsgruppe beim Motorenwerk von Daimler Benz in Marienfelde stützte. Ihre Mitglieder wurden mit wenigen Ausnahmen im Mai 1943 verhaftet. Jans Schwenke war von Beruf Dreher und fand vermutlich erst spät den Weg zur illegalen Arbeit. Er war seit 1936 bei Daimler Benz beschäftigt. Anfang 1943 wurde er im Betrieb<br />
<br />
angesprochen dem Kampfbund beizutreten, einer von Kommunisten initiierten Widerstandsgruppe. Er übernahm die Organisierung eines eigenen Gesprächskreises, der in seiner Wohnung in der Ohmstraße 10 stattfand. Außerdem unterhielt Jans Schwenke informelle Kontakte in ein Zwangsarbeiter- / Kriegsgefangenenlager.<br />
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Als die Mitglieder der Widerstandsorganisation im Mai 1943 verhaftet wurden, befand sich Jans Schwenke zur Kanonierausbildung in Breslau, nachdem er am 1. April 1943 zur Wehrmacht einberufen worden war. Nach seiner Rückkehr im Juli 1943 wurde auch er verhaftet, im Gefängnis Moabit inhaftiert und im August zum Tode verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, im Frühjahr 1943 im Betrieb der Firma Daimler Benz teils durch Beitritt und Werbung, teils durch Geldunterstützung, die „hoch verräterischen“ Bestrebungen des „kommunistischen“ Kampfbundes unterstützt und sich damit zugleich der „Wehrkraftzersetzung“ und der „Feindbegünstigung“ schuldig gemacht zu haben. Am 22. September 1944 wurde er in Plötzensee enthauptet.

In der Strafsache gegen Ihren Mann müssen Sie zu meinem grössten Bedauern damit rechnen, dass [...] eine positive Entscheidung auf unser Gnadengesuch nicht ergehen wird. Mit Deutschem Gruss!

Aus einem Rechtsanwaltsschreiben an die Frau von Schwenke, September 1944

Der am 27. April 1909 in Emden geborene Jans Schwenke zählte zu einem rund hundert Personen umfassenden Widerstandskreis, der sich hauptsächlich auf eine starke oppositionelle Betriebsgruppe beim Motorenwerk von Daimler Benz in Marienfelde stützte. Ihre Mitglieder wurden mit wenigen Ausnahmen im Mai 1943 verhaftet. Jans Schwenke war von Beruf Dreher und fand vermutlich erst spät den Weg zur illegalen Arbeit. Er war seit 1936 bei Daimler Benz beschäftigt. Anfang 1943 wurde er im Betrieb

angesprochen dem Kampfbund beizutreten, einer von Kommunisten initiierten Widerstandsgruppe. Er übernahm die Organisierung eines eigenen Gesprächskreises, der in seiner Wohnung in der Ohmstraße 10 stattfand. Außerdem unterhielt Jans Schwenke informelle Kontakte in ein Zwangsarbeiter- / Kriegsgefangenenlager.

Als die Mitglieder der Widerstandsorganisation im Mai 1943 verhaftet wurden, befand sich Jans Schwenke zur Kanonierausbildung in Breslau, nachdem er am 1. April 1943 zur Wehrmacht einberufen worden war. Nach seiner Rückkehr im Juli 1943 wurde auch er verhaftet, im Gefängnis Moabit inhaftiert und im August zum Tode verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, im Frühjahr 1943 im Betrieb der Firma Daimler Benz teils durch Beitritt und Werbung, teils durch Geldunterstützung, die „hoch verräterischen“ Bestrebungen des „kommunistischen“ Kampfbundes unterstützt und sich damit zugleich der „Wehrkraftzersetzung“ und der „Feindbegünstigung“ schuldig gemacht zu haben. Am 22. September 1944 wurde er in Plötzensee enthauptet.