Norbert Kubiak

Verlegeort
Oldenburger Straße 46
Bezirk/Ortsteil
Moabit
Verlegedatum
Mai 2004
Geboren
10. November 1892 in Magdeburg
Beruf
Ordensangehöriger
Verhaftet
in
Verhaftet
bis April 1942 in Oranienburg
Ermordet
20. April 1942 im KZ Oranienburg

Regimekritik als Straftatbestand betraf neben vielen Geistlichen auch den seltenen Fall eines Laienbruders der Dominikaner, der wegen abfälliger Äußerungen ins Konzentrationslager ein­gewiesen wurde. Bruder Norbert M. Kubiak – Norbert(us) war sein Name im Orden – lebte be­reits einige Jahre in verschiedenen Konventen als Terziar, bevor er sich entschloss, dem Orden als Laienbruder beizutreten. <br />
<br />
In Magdeburg wurde er als Sohn eines Maschinenführers geboren und auf den Namen Johann getauft. Hier besuchte er auch die Volksschule und anschließend eine dreijährige kaufmänni­sche Fortbildungsschule, nach deren Abschluss er kurze Zeit als Handelsgehilfe arbeitete. Am 13.04.1913 wurde er in Venlo als Terziar eingekleidet und arbeitete in der Küche und im Speisesaal des Internates der Dominikaner. Nach Ausbruch des Krieges wurde er 1915 einge­zogen und blieb bis Kriegsende Soldat. Nach der Rückkehr aus dem Feld lebte er noch ein Jahr im Düsseldorfer Dominikanerkonvent, bis er um Aufnahme in den Orden als Laienbruder bat. Diesem Wunsch wurde am 31.03.1920 entsprochen. <br />
<br />
Am 05.04.1920 wurde er als Laienbruder für die Teutonia eingekleidet und legte ein Jahr später seine Gelübde ab. In verschiedenen Klöstern der Provinz wurde er als Koch eingesetzt. Seit dem 22.01.1934 lebte Bruder Norbert in Köln, wurde Hausbruder und schließlich als Fahrer des Provinzials. 1937 war er kurze Zeit in Vechta, bis er 1938 wieder nach Venlo und 1939 nach Berlin versetzt wurde. Bei einer Reise zum Provinzial wurde Bruder Norbert 1941 verhaftet. Er hatte in Köln angeblich herabsetzende Äußerungen über den Nati­onalsozialismus und führende NS-Persönlichkeiten geäußert.<br />
<br />
Der damalige Provinzial, P. Laurentius Siemer, erwähnt neben dem Faktum der Verhaftung in seinen Erinnerungen, dass Kubiak nach einigen Monaten Gefängnis in ein Konzentrationslager gebracht wurde: „Von dort erhielten wir die Mitteilung, dass er gestorben sei. Über die Art sei­nes Todes habe ich niemals genauere Mitteilung bekommen.“<br />
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Bruder Norbert wurde im Sterbezweitbuch des Standesamtes Oranienburg unter Nr. 1180 vom 22.04.1942 als kaufmännischer Angestellter Johann Kubiak eingetragen, der am 20.04.1942 verstorben sei. Als Todesursache wurden „Herzschwäche“ und „allgemeine Körperschwäche“ angegeben. Ein Verfahren gegen Kubiak wurde offenbar nicht geführt. Rechtsanwalt Dr. Roesen, der im Dritten Reich Dominikaner verteidigte, wusste nichts von einem Fall gegen Bruder Norbert. Die genauen Umstände seiner Ver­haftung und seines Todes bleiben leider weiterhin ungeklärt. Bruder Norbert wurde 49 Jahre alt.

Regimekritik als Straftatbestand betraf neben vielen Geistlichen auch den seltenen Fall eines Laienbruders der Dominikaner, der wegen abfälliger Äußerungen ins Konzentrationslager ein­gewiesen wurde. Bruder Norbert M. Kubiak – Norbert(us) war sein Name im Orden – lebte be­reits einige Jahre in verschiedenen Konventen als Terziar, bevor er sich entschloss, dem Orden als Laienbruder beizutreten.

In Magdeburg wurde er als Sohn eines Maschinenführers geboren und auf den Namen Johann getauft. Hier besuchte er auch die Volksschule und anschließend eine dreijährige kaufmänni­sche Fortbildungsschule, nach deren Abschluss er kurze Zeit als Handelsgehilfe arbeitete. Am 13.04.1913 wurde er in Venlo als Terziar eingekleidet und arbeitete in der Küche und im Speisesaal des Internates der Dominikaner. Nach Ausbruch des Krieges wurde er 1915 einge­zogen und blieb bis Kriegsende Soldat. Nach der Rückkehr aus dem Feld lebte er noch ein Jahr im Düsseldorfer Dominikanerkonvent, bis er um Aufnahme in den Orden als Laienbruder bat. Diesem Wunsch wurde am 31.03.1920 entsprochen.

Am 05.04.1920 wurde er als Laienbruder für die Teutonia eingekleidet und legte ein Jahr später seine Gelübde ab. In verschiedenen Klöstern der Provinz wurde er als Koch eingesetzt. Seit dem 22.01.1934 lebte Bruder Norbert in Köln, wurde Hausbruder und schließlich als Fahrer des Provinzials. 1937 war er kurze Zeit in Vechta, bis er 1938 wieder nach Venlo und 1939 nach Berlin versetzt wurde. Bei einer Reise zum Provinzial wurde Bruder Norbert 1941 verhaftet. Er hatte in Köln angeblich herabsetzende Äußerungen über den Nati­onalsozialismus und führende NS-Persönlichkeiten geäußert.

Der damalige Provinzial, P. Laurentius Siemer, erwähnt neben dem Faktum der Verhaftung in seinen Erinnerungen, dass Kubiak nach einigen Monaten Gefängnis in ein Konzentrationslager gebracht wurde: „Von dort erhielten wir die Mitteilung, dass er gestorben sei. Über die Art sei­nes Todes habe ich niemals genauere Mitteilung bekommen.“

Bruder Norbert wurde im Sterbezweitbuch des Standesamtes Oranienburg unter Nr. 1180 vom 22.04.1942 als kaufmännischer Angestellter Johann Kubiak eingetragen, der am 20.04.1942 verstorben sei. Als Todesursache wurden „Herzschwäche“ und „allgemeine Körperschwäche“ angegeben. Ein Verfahren gegen Kubiak wurde offenbar nicht geführt. Rechtsanwalt Dr. Roesen, der im Dritten Reich Dominikaner verteidigte, wusste nichts von einem Fall gegen Bruder Norbert. Die genauen Umstände seiner Ver­haftung und seines Todes bleiben leider weiterhin ungeklärt. Bruder Norbert wurde 49 Jahre alt.