Lina Friedemann

Verlegeort
Oranienstraße 158
Historischer Name
Oranienstraße 157
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
02. Mai 1996
Geboren
04. Dezember 1875 in Filehne (Posen) / Wieleń
Beruf
Wirtschafterin
Deportation
am 15. August 1942 nach Riga
Ermordet
18. August 1942 in Riga

Lina Friedemann kam am 4. Dezember 1875 in Filehne (Provinz Posen, heute polnisch: Wieleń) als Tochter von Aron Friedemann und dessen Ehefrau Friederike, geb. Maier, zur Welt. 1891 zog sie nach Berlin und machte dort eine Ausbildung zur Wirtschafterin. Lina war selbst nie verheiratet, zog jedoch ihren Neffen Erich Friedemann seit seinem 1. Lebensjahr bei sich auf. 1931 wohnte sie wahrscheinlich zusammen mit einigen ihrer Geschwister in der Ostender Straße 2 im Bezirk Wedding, von wo aus sie um 1935 gemeinsam in eine Vier-Zimmer-Wohnung in der Oranienstraße 157 zogen. Dort lebte Lina zusammen mit ihrem Bruder Willy und ihren beiden Schwestern Sophie und Ella. <br />
Ihr Bruder Bruno wohnte mit seiner Ehefrau Margarete, geb. Bader, und seinen Kindern nur wenige Straßen entfernt, weshalb sie sich oft gegenseitig besuchten. Ihre Schwester Selma war mit dem „Arier“ Reinhard Heun verheiratet und lebte in Berlin-Lichterfelde. Sie nahm sich im März 1943 das Leben, möglicherweise weil sie trotz ihrer „Mischehe“ deportiert werden sollte. Auch Ella und Sophie entzogen sich der Deportation durch Suizid. <br />
Lina und ihr Bruder Willy wurden am 15. August 1942 mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert und dort sofort ermordet. Von ihren Geschwistern überlebten nur die zwei Brüder Bruno und Sigismund den Holocaust. Bruno schaffte es zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in die USA zu emigrieren. Linas Neffe Erich versuchte im Juli 1938 über Amsterdam ins Ausland zu flüchten. Da ihm dies nicht gelang, kehrte er im August wieder zurück. Er gab nicht auf und schaffte es, im April 1939 zu emigrieren.<br />
Lina Friedemanns Stolperstein war der erste vom Künstler Gunter Demnig verlegte Stolperstein in Berlin.

Lina Friedemann kam am 4. Dezember 1875 in Filehne (Provinz Posen, heute polnisch: Wieleń) als Tochter von Aron Friedemann und dessen Ehefrau Friederike, geb. Maier, zur Welt. 1891 zog sie nach Berlin und machte dort eine Ausbildung zur Wirtschafterin. Lina war selbst nie verheiratet, zog jedoch ihren Neffen Erich Friedemann seit seinem 1. Lebensjahr bei sich auf. 1931 wohnte sie wahrscheinlich zusammen mit einigen ihrer Geschwister in der Ostender Straße 2 im Bezirk Wedding, von wo aus sie um 1935 gemeinsam in eine Vier-Zimmer-Wohnung in der Oranienstraße 157 zogen. Dort lebte Lina zusammen mit ihrem Bruder Willy und ihren beiden Schwestern Sophie und Ella.
Ihr Bruder Bruno wohnte mit seiner Ehefrau Margarete, geb. Bader, und seinen Kindern nur wenige Straßen entfernt, weshalb sie sich oft gegenseitig besuchten. Ihre Schwester Selma war mit dem „Arier“ Reinhard Heun verheiratet und lebte in Berlin-Lichterfelde. Sie nahm sich im März 1943 das Leben, möglicherweise weil sie trotz ihrer „Mischehe“ deportiert werden sollte. Auch Ella und Sophie entzogen sich der Deportation durch Suizid.
Lina und ihr Bruder Willy wurden am 15. August 1942 mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert und dort sofort ermordet. Von ihren Geschwistern überlebten nur die zwei Brüder Bruno und Sigismund den Holocaust. Bruno schaffte es zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in die USA zu emigrieren. Linas Neffe Erich versuchte im Juli 1938 über Amsterdam ins Ausland zu flüchten. Da ihm dies nicht gelang, kehrte er im August wieder zurück. Er gab nicht auf und schaffte es, im April 1939 zu emigrieren.
Lina Friedemanns Stolperstein war der erste vom Künstler Gunter Demnig verlegte Stolperstein in Berlin.