Ossip Schnirlin

Verlegeort
Pohlstraße 60
Historischer Name
Steglitzer Straße 28
Bezirk/Ortsteil
Tiergarten
Verlegedatum
08. Oktober 2022
Geboren
03. März 1868 in Proskurow (Podolien) / Chmelnyzkyj
Beruf
Musiker (Violinist)
Flucht in den Tod
29. Juni 1939 in Berlin

Ossip Schnirlin wurde am 3.3.1868 in Proskurow / Chmelnyzkyj in der Ukraine geboren. Sein Vater war Judko Schnirlin, seine Mutter Chane Schnirlin geb. Feige.

Er war Schüler des Violinisten Joseph Joachim, trat als Solist in vielen Konzertsälen auf und war nach einer Fingerverletzung auch verstärkt als Musikpädagoge und Herausgeber von Geigenliteratur tätig. 1906 wurde er bekannt durch die Uraufführung der „Suite im alten Stil“ von und mit Max Reger. Schnirlin spielte die Apollo-Stradivari, die er bis 1937 besaß. Bedingt durch die antisemitische Verfolgung in Deutschland und das damit verbundene Auftritts- und Publikationsverbot war er gezwungen das Instrument an den Geigenhändler Emil Hermann (New York) zu verkaufen.
In dieser Zeit waren Käthe Kollwitz und ihr Mann Karl enge Freunde und Nachbarn des Paares.
Wichtige Veröffentlichungen Schnirlins waren Bearbeitungen von Quartetten, Quintetten und Sonaten von Johannes Brahms und Max Reger. 1925 veröffentlichte er sein Hauptwerk in 3 Bänden: “Der neue Weg zur Beherrschung der gesamten Violinliteratur,“

Am 14 April 1924 heiratete Ossip Schnirlin Gertrud Brecht.

Ossip Schnirlin wurde am 3.3.1868 in Proskurow/Chmelnyzkyj in der Ukraine geboren. Sein Vater war Judko Schnirlin, seine Mutter Chane Schnirlin, geb. Feige.

Er war Schüler des Violinisten Joseph Joachim, trat als Solist in vielen Konzertsälen auf und war nach einer Fingerverletzung auch verstärkt als Musikpädagoge und Herausgeber von Geigenliteratur tätig.

1906 wurde er bekannt durch die Uraufführung der „Suite im alten Stil“ von und mit Max Reger. Schnirlin spielte die Apollo-Stradivari, die er bis 1937 besaß. Wichtige seiner Veröffentlichungen waren Bearbeitungen von Quartetten, Quintetten und Sonaten von Johannes Brahms und Max Reger. 1925 veröffentlichte er sein Hauptwerk in 3 Bänden: “Der neue Weg zur Beherrschung der gesamten Violinliteratur.“

Bereits 1924 heiratete er die Musikwissenschaftlerin Gertrud Brecht. Beide ließen sich in Berlin in der Steglitzer Straße (heute Pohlstraße 60) nieder. Spätestens nach den "Nürnberger Rassegesetzen" (September 1935) der Nationalsozialisten mussten sie als Juden mit verstärkter Verfolgung und Verhaftung rechnen.

Bedingt durch die antisemitische Verfolgung in Deutschland und das damit verbundene Auftritts- und Publikationsverbot war Ossip 1937 gezwungen, die Apollo-Stradivari an den New Yorker Geigenhändler Emil Hermann zu verkaufen.

In dieser Zeit waren Käthe Kollwitz und ihr Mann Karl enge Freunde und Nachbarn der Schnirlins.

Bemühungen in die USA zu emigrieren zogen sich quälend hin. Im Juni 1939 beschloss das Ehepaar gemeinsam in einem Hotel in der Nähe des Anhalter-Bahnhofs seinem Leben durch die Einnahme einer Überdosis Schlafmittel ein Ende zu setzen. Ossip starb noch am 29.6.1939. Gertrud wenige Tage später am 3.7.1939. Beider sterblichen Überreste wurden auf dem Waldfriedhof Berlin-Stahnsdorf beigesetzt.