Felix Sussmann

Verlegeort
Rosenheimer Str. 27
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
05. September 2018
Geboren
30. März 1909 in Berlin
Beruf
Zuschneider
Deportation
am 14. November 1941 nach Ghetto Minsk
Ermordet

Felix Sussmann wurde am 30. März 1909 in Berlin geboren. Er hatte 2 Geschwister; Margot Sussmann, geboren am 17. Februar 1906 und ihre Schwester Ilse Sussmann am 21. September 1917, die ebenfalls in Berlin geboren wurden.<br />
Ihre Eltern waren Melanie Karoline Sussmann (geb. am 15. Juni 1878 in Stettin) und Otto Hans Sussmann (geb. am 03. 11. 1865 in Labes).<br />
Ihr Vater Otto Hans gründete 1908 eine Damenmäntelfabrik, welche sich in der Kurstr. 50 in Berlin-Mitte in der Nähe des Hausvogteiplatzes befand. Die Fabrik wurde 1933 enteignet und im Jahre 1939 liquidiert. Otto Hans Sussmann war auch Inhaber eines Damenkonfektions-Engrosgeschäftes in der Werderstr. 3-4, welches seine Frau nach dem Tod ihres Mannes am 28. März weiterbetrieb. Vermutlich besaß Otto Hans Sussmann auch ein Geschäft für "Seiden- und Baumwollwaren en gros", welches sich in der Neuen Friedrichstr. 38-40 befand.<br />
Ab ca. 1920 lebte die Familie Sussmann in der Rosenheimer Str. 27. Die Wohnung befand sich vorn im zweiten Stock, vermutlich rechts. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 lebten auch Martha Olga Franziska Lewin, eine Schwester von Melanie Karoline Sussmann und Gerda Sürth in der Wohnung der Familie Sussmann.<br />
Bis zum 11. November 1941 nutzte die Familie Sussmann ein Schlafzimmer, ein Wohn-, ein Herren-, ein Speisezimmer, Diele und Badezimmer, eine Küche mit Kammer und einen Balkon. Die Miete betrug 155 Reichsmark im Monat. Insgesamt hatte die Wohnung fünf Zimmer. <br />
Felix Sussmann arbeitete als Zuschneider bei der Firma Paul Bugiel (Leder-Wetter-Sportbekleidung) in der Dircksenstr. 29. In seiner Vermögenserklärung gibt er an, unter dieser Adresse seit Mai 1941 zu wohnen. "Wegen der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit ist eine genaue Angabe leider unmöglich. Meine Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen gemach" schreibt er in seiner Erklärung.<br />
Am 14. November 1941 wird die Familie Sussmann zusammen mit rund tausend anderen Menschen vom Bahnhof Berlin Grunewald in das Ghetto Minsk deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.<br />
Einem Schriftstück vom 18. Februar 1942 ist zu entnehmen, dass zu diesem Zeitpunkt Untermieter in der Wohnung Sussmann gewohnt haben. Dies waren "Flanter teilmöbliert" und Levy in eigenen Sachen".<br />
Ob sich an diesem Tag im Februar 1942 die 20 Bücher und diversen Noten (ca. 50 Stück) von Ilse, die 6 Krawatten von Felix, die beiden Seidenkleider von Margot oder die zehn Schallplatten noch in der Wohnung befunden haben, kann niemand mehr feststellen, ebenso wenig, wo die 12 Stühle aus dem Speisezimmer oder die drei Reisekoffer geblieben sind.

Felix Sussmann wurde am 30. März 1909 in Berlin geboren. Er hatte 2 Geschwister; Margot Sussmann, geboren am 17. Februar 1906 und ihre Schwester Ilse Sussmann am 21. September 1917, die ebenfalls in Berlin geboren wurden.
Ihre Eltern waren Melanie Karoline Sussmann (geb. am 15. Juni 1878 in Stettin) und Otto Hans Sussmann (geb. am 03. 11. 1865 in Labes).
Ihr Vater Otto Hans gründete 1908 eine Damenmäntelfabrik, welche sich in der Kurstr. 50 in Berlin-Mitte in der Nähe des Hausvogteiplatzes befand. Die Fabrik wurde 1933 enteignet und im Jahre 1939 liquidiert. Otto Hans Sussmann war auch Inhaber eines Damenkonfektions-Engrosgeschäftes in der Werderstr. 3-4, welches seine Frau nach dem Tod ihres Mannes am 28. März weiterbetrieb. Vermutlich besaß Otto Hans Sussmann auch ein Geschäft für "Seiden- und Baumwollwaren en gros", welches sich in der Neuen Friedrichstr. 38-40 befand.
Ab ca. 1920 lebte die Familie Sussmann in der Rosenheimer Str. 27. Die Wohnung befand sich vorn im zweiten Stock, vermutlich rechts. Zum Zeitpunkt der Volkszählung im Mai 1939 lebten auch Martha Olga Franziska Lewin, eine Schwester von Melanie Karoline Sussmann und Gerda Sürth in der Wohnung der Familie Sussmann.
Bis zum 11. November 1941 nutzte die Familie Sussmann ein Schlafzimmer, ein Wohn-, ein Herren-, ein Speisezimmer, Diele und Badezimmer, eine Küche mit Kammer und einen Balkon. Die Miete betrug 155 Reichsmark im Monat. Insgesamt hatte die Wohnung fünf Zimmer.
Felix Sussmann arbeitete als Zuschneider bei der Firma Paul Bugiel (Leder-Wetter-Sportbekleidung) in der Dircksenstr. 29. In seiner Vermögenserklärung gibt er an, unter dieser Adresse seit Mai 1941 zu wohnen. "Wegen der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit ist eine genaue Angabe leider unmöglich. Meine Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen gemach" schreibt er in seiner Erklärung.
Am 14. November 1941 wird die Familie Sussmann zusammen mit rund tausend anderen Menschen vom Bahnhof Berlin Grunewald in das Ghetto Minsk deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
Einem Schriftstück vom 18. Februar 1942 ist zu entnehmen, dass zu diesem Zeitpunkt Untermieter in der Wohnung Sussmann gewohnt haben. Dies waren "Flanter teilmöbliert" und Levy in eigenen Sachen".
Ob sich an diesem Tag im Februar 1942 die 20 Bücher und diversen Noten (ca. 50 Stück) von Ilse, die 6 Krawatten von Felix, die beiden Seidenkleider von Margot oder die zehn Schallplatten noch in der Wohnung befunden haben, kann niemand mehr feststellen, ebenso wenig, wo die 12 Stühle aus dem Speisezimmer oder die drei Reisekoffer geblieben sind.