Verlegeort
Schleswiger Ufer 5
Historischer Name
Schleswiger Ufer 6
Bezirk/Ortsteil
Hansaviertel
Verlegedatum
August 2010
Geboren
02. Juni 1880 in Berlin
Beruf
Anwalt
Deportation
am 26. Oktober 1942
nach
Riga
Ermordet
29. Oktober 1942 im Ghetto Riga
Julian Schachian wurde am 2. Juni 1880 in Berlin geboren. Er war das mittlere von fünf Kindern einer wohlhabenden jüdischen Familie. Mit seinen älteren Geschwistern Hedwig und Siegfried und den jüngeren Schwestern Martha und Erna wuchs er in Berlin auf.
Nach dem Abitur studierte Julian Schachian Jura und war nach seiner Promotion zum Dr. jur. Referendar beim Kammergericht Berlin. Anschließend war er als Rechtsanwalt und Notar tätig und hatte seine Kanzlei in der Friedrichstraße 63. 1926 kaufte er das Wohnhaus am Schleswiger Ufer 6 (heute die Freifläche vor dem Schleswiger Ufer 5), in dem er eine Wohnung bezog. Er besaß über 20 Grundstücke und Grundstücksanteile in Berlin.
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde ihm 1933 das Notariat entzogen. Bis zum allgemeinen Berufsverbot für jüdische Anwält_innen 1938 war er weiter in seinem Beruf tätig. Sein Gesuch um Zulassung als sogenannter jüdischer Konsulent lehnte der Kammergerichtspräsident im März 1939 ab. Im gleichen Jahr musste Juian Schachian fast 100.000 Reichsmark „Judenvermögensabgabe“ zahlen.
Im August 1942 erfuhr Julian Schachian von seiner bevorstehenden Deportation. Kurz darauf heiratete er die geschiedene Rechtsanwältin Dr. Charlotte Arnheim (geb. Peiser), die 24 Jahre jünger war als er. Selma Hochheiser, deren Mann Otto ein langjähriger Mitarbeiter von Julian Schachian war, gab im Wiedergutmachungsverfahren an, dass Julian Schachian sich seit dem Sommer 1942 nicht mehr in seiner Wohnung am Schleswiger Ufer aufhalten konnte, da das Haus beobachtet wurde. Otto Hochheiser versteckte ihn in seinem Büro. Als Julian Schachian im Oktober 1942 doch einmal seine Wohnung aufsuchte, wurde er dort zusammen mit seiner Frau verhaftet. Beide wurden am 26. Oktober 1942 vom Bahnhof Moabit nach Riga deportiert. Alle rund 800 Deportierten des „22. Osttransports“ wurden nach der Ankunft am 29. Oktober 1942 in den Wäldern bei Riga ermordet.
Julian Schachians Geschwister Siegfried Schachian, Martha Wiener und Erna Selbiger wurden ebenfalls von Berlin aus deportiert und ermordet. Nur die älteste Schwester Hedwig Ehrenberg überlebte, sie lebte später in Hayes, England.
Nach dem Abitur studierte Julian Schachian Jura und war nach seiner Promotion zum Dr. jur. Referendar beim Kammergericht Berlin. Anschließend war er als Rechtsanwalt und Notar tätig und hatte seine Kanzlei in der Friedrichstraße 63. 1926 kaufte er das Wohnhaus am Schleswiger Ufer 6 (heute die Freifläche vor dem Schleswiger Ufer 5), in dem er eine Wohnung bezog. Er besaß über 20 Grundstücke und Grundstücksanteile in Berlin.
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde ihm 1933 das Notariat entzogen. Bis zum allgemeinen Berufsverbot für jüdische Anwält_innen 1938 war er weiter in seinem Beruf tätig. Sein Gesuch um Zulassung als sogenannter jüdischer Konsulent lehnte der Kammergerichtspräsident im März 1939 ab. Im gleichen Jahr musste Juian Schachian fast 100.000 Reichsmark „Judenvermögensabgabe“ zahlen.
Im August 1942 erfuhr Julian Schachian von seiner bevorstehenden Deportation. Kurz darauf heiratete er die geschiedene Rechtsanwältin Dr. Charlotte Arnheim (geb. Peiser), die 24 Jahre jünger war als er. Selma Hochheiser, deren Mann Otto ein langjähriger Mitarbeiter von Julian Schachian war, gab im Wiedergutmachungsverfahren an, dass Julian Schachian sich seit dem Sommer 1942 nicht mehr in seiner Wohnung am Schleswiger Ufer aufhalten konnte, da das Haus beobachtet wurde. Otto Hochheiser versteckte ihn in seinem Büro. Als Julian Schachian im Oktober 1942 doch einmal seine Wohnung aufsuchte, wurde er dort zusammen mit seiner Frau verhaftet. Beide wurden am 26. Oktober 1942 vom Bahnhof Moabit nach Riga deportiert. Alle rund 800 Deportierten des „22. Osttransports“ wurden nach der Ankunft am 29. Oktober 1942 in den Wäldern bei Riga ermordet.
Julian Schachians Geschwister Siegfried Schachian, Martha Wiener und Erna Selbiger wurden ebenfalls von Berlin aus deportiert und ermordet. Nur die älteste Schwester Hedwig Ehrenberg überlebte, sie lebte später in Hayes, England.
Julian Schachian wurde am 2. Juni 1880 in Berlin geboren. Er war das mittlere von fünf Kindern einer wohlhabenden jüdischen Familie. Mit seinen älteren Geschwistern Hedwig und Siegfried und den jüngeren Schwestern Martha und Erna wuchs er in Berlin auf.
Nach dem Abitur studierte Julian Schachian Jura und war nach seiner Promotion zum Dr. jur. Referendar beim Kammergericht Berlin. Anschließend war er als Rechtsanwalt und Notar tätig und hatte seine Kanzlei in der Friedrichstraße 63. 1926 kaufte er das Wohnhaus am Schleswiger Ufer 6 (heute die Freifläche vor dem Schleswiger Ufer 5), in dem er eine Wohnung bezog. Er besaß über 20 Grundstücke und Grundstücksanteile in Berlin.
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde ihm 1933 das Notariat entzogen. Bis zum allgemeinen Berufsverbot für jüdische Anwält_innen 1938 war er weiter in seinem Beruf tätig. Sein Gesuch um Zulassung als sogenannter jüdischer Konsulent lehnte der Kammergerichtspräsident im März 1939 ab. Im gleichen Jahr musste Juian Schachian fast 100.000 Reichsmark „Judenvermögensabgabe“ zahlen.
Im August 1942 erfuhr Julian Schachian von seiner bevorstehenden Deportation. Kurz darauf heiratete er die geschiedene Rechtsanwältin Dr. Charlotte Arnheim (geb. Peiser), die 24 Jahre jünger war als er. Selma Hochheiser, deren Mann Otto ein langjähriger Mitarbeiter von Julian Schachian war, gab im Wiedergutmachungsverfahren an, dass Julian Schachian sich seit dem Sommer 1942 nicht mehr in seiner Wohnung am Schleswiger Ufer aufhalten konnte, da das Haus beobachtet wurde. Otto Hochheiser versteckte ihn in seinem Büro. Als Julian Schachian im Oktober 1942 doch einmal seine Wohnung aufsuchte, wurde er dort zusammen mit seiner Frau verhaftet. Beide wurden am 26. Oktober 1942 vom Bahnhof Moabit nach Riga deportiert. Alle rund 800 Deportierten des „22. Osttransports“ wurden nach der Ankunft am 29. Oktober 1942 in den Wäldern bei Riga ermordet.
Julian Schachians Geschwister Siegfried Schachian, Martha Wiener und Erna Selbiger wurden ebenfalls von Berlin aus deportiert und ermordet. Nur die älteste Schwester Hedwig Ehrenberg überlebte, sie lebte später in Hayes, England.
Nach dem Abitur studierte Julian Schachian Jura und war nach seiner Promotion zum Dr. jur. Referendar beim Kammergericht Berlin. Anschließend war er als Rechtsanwalt und Notar tätig und hatte seine Kanzlei in der Friedrichstraße 63. 1926 kaufte er das Wohnhaus am Schleswiger Ufer 6 (heute die Freifläche vor dem Schleswiger Ufer 5), in dem er eine Wohnung bezog. Er besaß über 20 Grundstücke und Grundstücksanteile in Berlin.
Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde ihm 1933 das Notariat entzogen. Bis zum allgemeinen Berufsverbot für jüdische Anwält_innen 1938 war er weiter in seinem Beruf tätig. Sein Gesuch um Zulassung als sogenannter jüdischer Konsulent lehnte der Kammergerichtspräsident im März 1939 ab. Im gleichen Jahr musste Juian Schachian fast 100.000 Reichsmark „Judenvermögensabgabe“ zahlen.
Im August 1942 erfuhr Julian Schachian von seiner bevorstehenden Deportation. Kurz darauf heiratete er die geschiedene Rechtsanwältin Dr. Charlotte Arnheim (geb. Peiser), die 24 Jahre jünger war als er. Selma Hochheiser, deren Mann Otto ein langjähriger Mitarbeiter von Julian Schachian war, gab im Wiedergutmachungsverfahren an, dass Julian Schachian sich seit dem Sommer 1942 nicht mehr in seiner Wohnung am Schleswiger Ufer aufhalten konnte, da das Haus beobachtet wurde. Otto Hochheiser versteckte ihn in seinem Büro. Als Julian Schachian im Oktober 1942 doch einmal seine Wohnung aufsuchte, wurde er dort zusammen mit seiner Frau verhaftet. Beide wurden am 26. Oktober 1942 vom Bahnhof Moabit nach Riga deportiert. Alle rund 800 Deportierten des „22. Osttransports“ wurden nach der Ankunft am 29. Oktober 1942 in den Wäldern bei Riga ermordet.
Julian Schachians Geschwister Siegfried Schachian, Martha Wiener und Erna Selbiger wurden ebenfalls von Berlin aus deportiert und ermordet. Nur die älteste Schwester Hedwig Ehrenberg überlebte, sie lebte später in Hayes, England.