Clara Zwillenberg geb. Singer

Verlegeort
Schützenstr. 53
Bezirk/Ortsteil
Steglitz
Geboren
01. September 1893 in Berlin
Deportation
am 31. August 1942 nach Riga
Ermordet
in Riga

Clara (auch Clärchen) Zwillenberg wurde als Tochter von Betty und Max Singer am 1. September 1893 in Berlin geboren.<br />
<br />
Sie war mit Siegmund Zwillenberg verheiratet. Er war Kaufmann, seine Einnahmen waren gut und erlaubten einen hohen Lebensstandard. Die Ehe wurde am 1. März 1918 im Standesamt Charlottenburg III geschlossen. Trauzeugen waren Siegmunds Vater Gustav Zwillenberg sowie ein Herr Adolf Blum. <br />
<br />
Gemeinsam lebten sie mit ihrer jüngeren Tochter Vera in der Schützenstraße. Mit ihnen lebten noch ein Schwager von Siegmund und die Untermieter Familie Stenschewski.<br />
<br />
Die erste Tochter Ingeborg wurde am 30. Dezember 1918 in Elbing (ehem. Westpreußen) geboren. Wann genau die Familie wieder nach Berlin kam, kann nicht mehr nachvollzogen werden. Ingeborg heiratete später ihren Mann Rudi Korn und zog mit ihm in die Uhlandstraße in Berlin Charlottenburg. Beide wurden am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert.<br />
<br />
Die zweite Tochter Vera wurde am 14. Juni 1922 ebenfalls in Elbing geboren. Sie lebte mit ihren Eltern in der Schützenstraße und hatte bei der Carl Friedrich Schauer & Co. KG in der Breiten Straße 25/26 Zwangsarbeit geleistet.<br />
<br />
Clara hatte drei Schwestern, die vermutlich alle den Holocaust überlebten. Margareta war verheiratet mit Henri Wortmann, der 1942 im Konzentrationslager in Targul Jiu, Rumänien ermordet wurde. Ihr gemeinsamer Sohn Herbert floh zunächst nach Rumänien und lebte später in Ottawa bis zu seinem Tod im Jahr 2001.<br />
<br />
Die Schwester Charlotte war verheiratet mit Arnold Markstein. Ihr gemeinsamer Sohn Hardy Bernhard war ein Sozialist, wurde im April nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Seine Schwester überlebte und lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 2013 in New York.<br />
<br />
Claras Schwester Hermine war verheiratet und hatte die Tochter Ilse Oser. Ilse wurde während einer Reise nach Prag abgefangen und deportiert und ermordet.<br />
<br />
Zwei Tage vor dem Abtransport mussten Clara Zwillenberg und ihre Familie eine Vermögenserklärung erstellen. Demnach arbeitete sie zuletzt bei dem Dentisten Willi Wagner in der Berliner Straße in Wilmersdorf, der später zunächst nach Theresienstadt deportiert wurde und dann nach Auschwitz.<br />
<br />
Am 31. August 1942 musste Clara zusammen mit ihrer Tochter Vera und ihrem Mann den Zug nach Riga besteigen. Mit ihnen fuhren noch weitere 950 Menschen, insgesamt 790 in Berlin. In Insterburg wurden 253 Menschen angeschlossen. Entsprechend dem Gedenkbuch im Bundesarchiv wurden ca. 80 Menschen (Handwerker) selektiert, die übrigen sofort nach der Ankunft erschossen. Von den 80 überlebten 6 Männer. <br />
<br />
Als Abfahrtsdatum des 19. Osttransports wird in der Literatur häufig der 05.09.1942 genannt. Allerdings gilt tatsächlich der Transport am 31. August1942 als bestätigt (aus „Statistik und Deportation der Jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich“).

Clara (auch Clärchen) Zwillenberg wurde als Tochter von Betty und Max Singer am 1. September 1893 in Berlin geboren.

Sie war mit Siegmund Zwillenberg verheiratet. Er war Kaufmann, seine Einnahmen waren gut und erlaubten einen hohen Lebensstandard. Die Ehe wurde am 1. März 1918 im Standesamt Charlottenburg III geschlossen. Trauzeugen waren Siegmunds Vater Gustav Zwillenberg sowie ein Herr Adolf Blum.

Gemeinsam lebten sie mit ihrer jüngeren Tochter Vera in der Schützenstraße. Mit ihnen lebten noch ein Schwager von Siegmund und die Untermieter Familie Stenschewski.

Die erste Tochter Ingeborg wurde am 30. Dezember 1918 in Elbing (ehem. Westpreußen) geboren. Wann genau die Familie wieder nach Berlin kam, kann nicht mehr nachvollzogen werden. Ingeborg heiratete später ihren Mann Rudi Korn und zog mit ihm in die Uhlandstraße in Berlin Charlottenburg. Beide wurden am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert.

Die zweite Tochter Vera wurde am 14. Juni 1922 ebenfalls in Elbing geboren. Sie lebte mit ihren Eltern in der Schützenstraße und hatte bei der Carl Friedrich Schauer & Co. KG in der Breiten Straße 25/26 Zwangsarbeit geleistet.

Clara hatte drei Schwestern, die vermutlich alle den Holocaust überlebten. Margareta war verheiratet mit Henri Wortmann, der 1942 im Konzentrationslager in Targul Jiu, Rumänien ermordet wurde. Ihr gemeinsamer Sohn Herbert floh zunächst nach Rumänien und lebte später in Ottawa bis zu seinem Tod im Jahr 2001.

Die Schwester Charlotte war verheiratet mit Arnold Markstein. Ihr gemeinsamer Sohn Hardy Bernhard war ein Sozialist, wurde im April nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Seine Schwester überlebte und lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 2013 in New York.

Claras Schwester Hermine war verheiratet und hatte die Tochter Ilse Oser. Ilse wurde während einer Reise nach Prag abgefangen und deportiert und ermordet.

Zwei Tage vor dem Abtransport mussten Clara Zwillenberg und ihre Familie eine Vermögenserklärung erstellen. Demnach arbeitete sie zuletzt bei dem Dentisten Willi Wagner in der Berliner Straße in Wilmersdorf, der später zunächst nach Theresienstadt deportiert wurde und dann nach Auschwitz.

Am 31. August 1942 musste Clara zusammen mit ihrer Tochter Vera und ihrem Mann den Zug nach Riga besteigen. Mit ihnen fuhren noch weitere 950 Menschen, insgesamt 790 in Berlin. In Insterburg wurden 253 Menschen angeschlossen. Entsprechend dem Gedenkbuch im Bundesarchiv wurden ca. 80 Menschen (Handwerker) selektiert, die übrigen sofort nach der Ankunft erschossen. Von den 80 überlebten 6 Männer.

Als Abfahrtsdatum des 19. Osttransports wird in der Literatur häufig der 05.09.1942 genannt. Allerdings gilt tatsächlich der Transport am 31. August1942 als bestätigt (aus „Statistik und Deportation der Jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich“).