Hedwig Bloch geb. Mayer

Verlegeort
Sybelstraße 41
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
28. April 2015
Geboren
29. April 1875 in Lank-Latum bei Krefeld
Deportation
am 14. September 1942 nach Theresienstadt
Ermordet
17. April 1943 in Theresienstadt

Julius Bloch wurde am 1. Dezember 1868 in Berlin geboren. Seine Eltern hießen Siegfried und Emilie, geb. Meyer. Er heiratete Hedwig Mayer, geboren am 28. April 1875 in Lank-Latum bei Krefeld.<br />
Julius Bloch stand jahrelang als Vertreter im Adressbuch und war Kleinrentner, er bezog Rente aus der Angestellten-Rentenversicherung. Hedwig Bloch gab als Beruf Haushaltshilfe an. Das Ehepaar Bloch bewohnte in der Sybelstraße 41 in Charlottenburg eine 2-Zimmer-Wohnung im Gartenhaus, 1. Stock links, seit Oktober 1933.<br />
Die Blochs hatten eine Tochter. Selma, geboren am 4. Januar 1903 in Berlin. Diese war mit Paul Silbermann verheiratet. Vor der Deportation des Ehepaars Bloch bewohnten die Tochter und ihr Ehemann, die sieben Monate danach auch deportiert wurden, ein Zimmer in deren Wohnung.<br />
Das Ehepaar Bloch wurde am 11. September 1942 von der Geheimen Staatspolizei abgeholt, die Wohnung ist teilweise versiegelt worden. In den Akten ist vermerkt, dass die Untermieter „nicht auswandern“. Das Ehepaar Silbermann blieb noch bis 30. September 1942 in der Wohnung. Danach wurde sie beschlagnahmt.<br />
Blochs wurden am 14. September 1942 nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert. 999 Menschen mussten sich in den Zug drängen, der am Güterbahnhof Moabit losfuhr. Julius Bloch starb am 21. Januar 1943 in Theresienstadt. In einer säuberlich mit feiner Handschrift ausgefertigten Todesurkunde wurde „Darmkatarrh“ als Todesursache angegeben, was eine Umschreibung für die Folgen der miserablen Ernährung und der hygienische Zustände im Lager war. Am 17. April 1943 wurde seine Frau, die den Demütigungen und Strapazen nicht mehr lange gewachsen war, ebenfalls ums Leben gebracht.<br />
Der Schwiegersohn Paul Silbermann, geboren am 8. Juni 1893 in Bochnia (Salzberg) in Galizien, und seine Frau Selma, geb. Bloch, waren 1939 noch in der Sybelstraße 27 gemeldet, später aber, mit wachsender Not, ins Haus gegenüber zu den Eltern/Schwiegereltern gezogen. Sie sind bald nach Julius und Hedwig Bloch, am 12. März 1943, deportiert worden – nach Auschwitz. Paul Silbermanns Todesdatum wurde in der Registratur des Konzentrationslagers am 24. März 1943 vermerkt.<br />

Julius Bloch wurde am 1. Dezember 1868 in Berlin geboren. Seine Eltern hießen Siegfried und Emilie, geb. Meyer. Er heiratete Hedwig Mayer, geboren am 28. April 1875 in Lank-Latum bei Krefeld.
Julius Bloch stand jahrelang als Vertreter im Adressbuch und war Kleinrentner, er bezog Rente aus der Angestellten-Rentenversicherung. Hedwig Bloch gab als Beruf Haushaltshilfe an. Das Ehepaar Bloch bewohnte in der Sybelstraße 41 in Charlottenburg eine 2-Zimmer-Wohnung im Gartenhaus, 1. Stock links, seit Oktober 1933.
Die Blochs hatten eine Tochter. Selma, geboren am 4. Januar 1903 in Berlin. Diese war mit Paul Silbermann verheiratet. Vor der Deportation des Ehepaars Bloch bewohnten die Tochter und ihr Ehemann, die sieben Monate danach auch deportiert wurden, ein Zimmer in deren Wohnung.
Das Ehepaar Bloch wurde am 11. September 1942 von der Geheimen Staatspolizei abgeholt, die Wohnung ist teilweise versiegelt worden. In den Akten ist vermerkt, dass die Untermieter „nicht auswandern“. Das Ehepaar Silbermann blieb noch bis 30. September 1942 in der Wohnung. Danach wurde sie beschlagnahmt.
Blochs wurden am 14. September 1942 nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert. 999 Menschen mussten sich in den Zug drängen, der am Güterbahnhof Moabit losfuhr. Julius Bloch starb am 21. Januar 1943 in Theresienstadt. In einer säuberlich mit feiner Handschrift ausgefertigten Todesurkunde wurde „Darmkatarrh“ als Todesursache angegeben, was eine Umschreibung für die Folgen der miserablen Ernährung und der hygienische Zustände im Lager war. Am 17. April 1943 wurde seine Frau, die den Demütigungen und Strapazen nicht mehr lange gewachsen war, ebenfalls ums Leben gebracht.
Der Schwiegersohn Paul Silbermann, geboren am 8. Juni 1893 in Bochnia (Salzberg) in Galizien, und seine Frau Selma, geb. Bloch, waren 1939 noch in der Sybelstraße 27 gemeldet, später aber, mit wachsender Not, ins Haus gegenüber zu den Eltern/Schwiegereltern gezogen. Sie sind bald nach Julius und Hedwig Bloch, am 12. März 1943, deportiert worden – nach Auschwitz. Paul Silbermanns Todesdatum wurde in der Registratur des Konzentrationslagers am 24. März 1943 vermerkt.