Hans-Peter Goldemann

Verlegeort
Trautenaustr. 5
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
29. April 2012
Geboren
22. August 1924 in Berlin
Deportation
am 10. Januar 1944 nach Theresienstadt
Später deportiert
am 29. September 1944 nach Auschwitz
Später deportiert
am 10. Oktober 1944 nach Dachau
Verstorben an den Folgen von Haft und Folter
17. Mai 1945 in Dachau

Hans-Peter Goldemann wurde am 22. August 1924 in Berlin geboren. Sein Vater war der Pappenfabrikant Werner Goldemann, geboren am 18. August 1893 in Berlin und seine Mutter Victoria Goldemann geb. Tischler, am 21. November 1892 ebenfalls in Berlin geboren. Sie war Schneiderin. Hans -Peter wurde Hannes genannt und hatte keine weiteren Geschwister. Die Familie wohnte in der Mommsenstraße 41. Werner Goldemann war Prokurist, wohl bei der auf den Namen seines Vaters Julius Goldemann eingetragenen Packpapier- und Pappengroßhandlung, gegründet 1906. Es ist anzunehmen, dass Werner Goldemann später Eigentümer oder Teilhaber dieser Firma wurde. Das Geschäftslokal befand sich in der Alexanderstraße 22 – später 53 - im Stadtbezirk Mitte. Das Unternehmen wurde 1938 zwangsliquidiert.<br />
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Am 17.5.1939, dem Tag der Volkszählung, bei der Juden in einer extra „Ergänzungskartei“ getrennt erfasst wurden, wurde Hans-Peter mit seinen Eltern in der Gustloffstraße 17 registriert, der heutigen Dernburgstraße. Vermutlich hatten Goldemanns ihre langjährige Wohnung in der Mommsenstraße aufgeben müssen, um für Nichtjuden Wohnraum freizumachen. Gleichzeitig war Hanns-Peter auch in Wilmersdorf in der Trautenaustraße 5 polizeilich gemeldet, wo sich die Trautenau-Klinik und auch eine jüdische Privatklinik befanden. Wahrscheinlich war der damals 14-jährige in der jüdischen Einrichtung in Ausbildung, denn der Besuch deutscher Schulen, schon seit 1933 für jüdische Kinder eingeschränkt, wurde ihnen gleich nach dem Novemberpogrom mit dem Erlass vom 15. November 1938 gänzlich verboten. Fünf Jahre später wird Hans-Peter als Elektriker bezeichnet.<br />
<br />
Hans-Peter ist zusammen mit seinen Eltern Anfang Januar 1944 von der Gustloffstraße aus in ein Sammellager gebracht und am 10. Januar 1944 mit 352 Menschen vom Güterbahnhof Moabit nach Theresienstadt deportiert worden. Am 29. September 1944 wurde der nun 19 Jahre alte Hans-Peter nach Auschwitz und am 10. Oktober 1944 nach Dachau weiterverschleppt. In Dachau erlebte er zwar die Befreiung, aber am 17. Mai 1945 – neun Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – starb er an den Folgen der Haft in den drei Konzentrationslagern.<br />
<br />
Kurz nach seinem Sohn wurde auch Werner Goldemann am 16. Oktober 1944 von Theresienstadt mit 1498 Menschen nach Auschwitz weiterdeportiert und dort ermordet. Victoria Goldemann überlebte. Unklar bleibt, ob sie auch nach Auschwitz kam, wahrscheinlich ist aber, dass sie - trotz verheerender Lebensbedingungen - Theresienstadt überstand, als dass sie die noch schlimmeren Umstände der Zwangsarbeit in Auschwitz überlebt hätte. Ende der 60er Jahre lebte Victoria Goldemann in Berlin, in der Reichstraße 86.<br />
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Hans-Peter Goldemann wurde am 22. August 1924 in Berlin geboren. Sein Vater war der Pappenfabrikant Werner Goldemann, geboren am 18. August 1893 in Berlin und seine Mutter Victoria Goldemann geb. Tischler, am 21. November 1892 ebenfalls in Berlin geboren. Sie war Schneiderin. Hans -Peter wurde Hannes genannt und hatte keine weiteren Geschwister. Die Familie wohnte in der Mommsenstraße 41. Werner Goldemann war Prokurist, wohl bei der auf den Namen seines Vaters Julius Goldemann eingetragenen Packpapier- und Pappengroßhandlung, gegründet 1906. Es ist anzunehmen, dass Werner Goldemann später Eigentümer oder Teilhaber dieser Firma wurde. Das Geschäftslokal befand sich in der Alexanderstraße 22 – später 53 - im Stadtbezirk Mitte. Das Unternehmen wurde 1938 zwangsliquidiert.

Am 17.5.1939, dem Tag der Volkszählung, bei der Juden in einer extra „Ergänzungskartei“ getrennt erfasst wurden, wurde Hans-Peter mit seinen Eltern in der Gustloffstraße 17 registriert, der heutigen Dernburgstraße. Vermutlich hatten Goldemanns ihre langjährige Wohnung in der Mommsenstraße aufgeben müssen, um für Nichtjuden Wohnraum freizumachen. Gleichzeitig war Hanns-Peter auch in Wilmersdorf in der Trautenaustraße 5 polizeilich gemeldet, wo sich die Trautenau-Klinik und auch eine jüdische Privatklinik befanden. Wahrscheinlich war der damals 14-jährige in der jüdischen Einrichtung in Ausbildung, denn der Besuch deutscher Schulen, schon seit 1933 für jüdische Kinder eingeschränkt, wurde ihnen gleich nach dem Novemberpogrom mit dem Erlass vom 15. November 1938 gänzlich verboten. Fünf Jahre später wird Hans-Peter als Elektriker bezeichnet.

Hans-Peter ist zusammen mit seinen Eltern Anfang Januar 1944 von der Gustloffstraße aus in ein Sammellager gebracht und am 10. Januar 1944 mit 352 Menschen vom Güterbahnhof Moabit nach Theresienstadt deportiert worden. Am 29. September 1944 wurde der nun 19 Jahre alte Hans-Peter nach Auschwitz und am 10. Oktober 1944 nach Dachau weiterverschleppt. In Dachau erlebte er zwar die Befreiung, aber am 17. Mai 1945 – neun Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – starb er an den Folgen der Haft in den drei Konzentrationslagern.

Kurz nach seinem Sohn wurde auch Werner Goldemann am 16. Oktober 1944 von Theresienstadt mit 1498 Menschen nach Auschwitz weiterdeportiert und dort ermordet. Victoria Goldemann überlebte. Unklar bleibt, ob sie auch nach Auschwitz kam, wahrscheinlich ist aber, dass sie - trotz verheerender Lebensbedingungen - Theresienstadt überstand, als dass sie die noch schlimmeren Umstände der Zwangsarbeit in Auschwitz überlebt hätte. Ende der 60er Jahre lebte Victoria Goldemann in Berlin, in der Reichstraße 86.