Dr. Kurt Wieruszowski

Verlegeort
Unter den Linden 8
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
08. Oktober 2022
Geboren
11. Juli 1877 in Görlitz (Schlesien)
Beruf
Wissenschaftlicher Bibliothekar
Deportation
am 19. Oktober 1942 nach Riga
Ermordet
22. Oktober 1942 in Riga

Geboren am 11. Juli 1877 in Görlitz als Sohn des Kaufmanns Ignaz Wieruszowski, wurde Kurt Wieruszowski als Kind evangelisch getauft.

Ein neuphilologisches Studium, vorwiegend der Germanistik und Romanistik in Lausanne, Lyon, Leipzig und Bonn beendete er 1904 mit der Dissertation „Untersuchungen über John Drydens Boccaccio-Paraphrasen“ sowie 1905 mit dem Staatsexamen. In Halle und Göttingen absolvierte er die Ausbildung für den wissenschaftlichen Bibliotheksdienst.

Seit 1909 war er an der Berliner Universitätsbibliothek tätig. Er eignete sich die Kenntnis des Russischen und anderer slawischer Sprachen an und wurde mit der Erwerbung und Katalogisierung der Slawica betraut.

Im Ersten Weltkrieg wurde der Reserveoffizier Wieruszowski, seit 1916 Oberleutnant, mit der Postzensur beauftragt, arbeitete als Dolmetscher sowie als Leiter einer Divisionspresseabteilung im Osten.

1921 wechselte er an die Preußische Staatsbibliothek, wo er im Laufe der Jahre in vier Arbeitsgebieten wirksam wurde: als Fachmann für slawische Inkunabeln im „Gesamtkatalog der Wiegendrucke“, in der Sachkatalogauskunft, als Referent für neuere deutsche Literatur sowie als Bearbeiter von Büchern in rumänischer und in slawischen Sprachen.

Zum Jahresende 1935 wurde der jüdische Deutsche Kurt Wieruszowski auf der Grundlage der „Nürnberger Gesetze“ zwangspensioniert.

Sein Lebensweg in den darauffolgenden Jahren ist unbekannt. Am 19. Oktober 1942 wurde er nach Riga verschleppt, wo sich seine Spur verliert; mit großer Wahrscheinlichkeit wurde er noch im selben Jahr ermordet.

Geboren am 11. Juli 1877 in Görlitz als Sohn des Kaufmanns Ignaz Wieruszowski, wurde Kurt Wieruszowski als Kind evangelisch getauft.

Ein neuphilologisches Studium, vorwiegend der Germanistik und Romanistik in Lausanne, Lyon, Leipzig und Bonn beendete er 1904 mit der Dissertation „Untersuchungen über John Drydens Boccaccio-Paraphrasen“ sowie 1905 mit dem Staatsexamen. In Halle und Göttingen absolvierte er die Ausbildung für den wissenschaftlichen Bibliotheksdienst.

Seit 1909 war er an der Berliner Universitätsbibliothek tätig. Er eignete sich die Kenntnis des Russischen und anderer slawischer Sprachen an und wurde mit der Erwerbung und Katalogisierung der Slawica betraut.

Im Ersten Weltkrieg wurde der Reserveoffizier Wieruszowski, seit 1916 Oberleutnant, mit der Postzensur beauftragt, arbeitete als Dolmetscher sowie als Leiter einer Divisionspresseabteilung im Osten.

Nach dem Krieg, 1921, wechselte er an die Preußische Staatsbibliothek, wo er im Laufe der Jahre in vier Arbeitsgebieten wirksam wurde: als Fachmann für slawische Inkunabeln im „Gesamtkatalog der Wiegendrucke“, in der Sachkatalogauskunft, als Referent für neuere deutsche Literatur sowie als Bearbeiter von Büchern in rumänischer und in slawischen Sprachen.

Zum Jahresende 1935 wurde der jüdische Deutsche Kurt Wieruszowski auf der Grundlage der „Nürnberger Gesetze“ zwangspensioniert.

Sein Lebensweg in den darauffolgenden Jahren ist unbekannt. Am 19. Oktober 1942 wurde er nach Riga verschleppt, wo er direkt nach seiner Ankunft am 22.10.1942 ermordet wurde.