Walter Gottschalk

Verlegeort
Unter den Linden 8
Bezirk/Ortsteil
Mitte
Verlegedatum
08. Oktober 2022
Geboren
29. Januar 1891 in Aachen
Beruf
Bibliothekswissenschaftler
Flucht
1939 Niederlande, Belgien, Türkei
Überlebt

Als Sohn von Benjamin Carl Gottschalk und Rosa Kahn wurde Walter Gottschalk am 29. Januar 1891 in Aachen geboren.

In Würzburg und Berlin studierte er Orientalistik, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte; in Berlin promovierte er 1914 zum Thema „Das Gelübde nach älterer arabischer Auffassung“. Anschließend an seine Kriegsteilnahme in der Türkei, in Syrien und Palästina war er seit 1919 fast ununterbrochen für die Preußische Staatsbibliothek tätig. Im Jahr 1929 veröffentlichte er dort den umfangreichen „Katalog der Handbibliothek der Orientalischen Abteilung“.

1935 wurde Walter Gottschalk aufgrund der „Nürnberger Gesetze“ aus dem Staatsdienst entlassen. Seine Ehefrau Wanda wandte sich 1938 hilfesuchend an Albert Einstein; mit der Bitte, Gottschalk zu einer Anstellung an einer Universitätsbibliothek in den USA oder in Palästina zu verhelfen.

Die Eheleute Gottschalk emigrierten im Februar 1939 zunächst in die Niederlande und nach Belgien, 1941 dann in die Türkei, wo Walter Gottschalk an der Universität Istanbul mit dem Aufbau der Universitätsbibliotheken beauftragt wurde und 1949 eine Professur für Bibliothekswissenschaft erhielt.

Nach seiner Emeritierung im Jahr 1954 ließ er sich in Frankfurt am Main nieder, wo er 1974 verstarb. Zwei seiner Geschwister wurden Opfer des Holocaust.

Als Sohn von Benjamin Carl Gottschalk und Rosa Kahn wurde Walter Gottschalk am 29. Januar 1891 in Aachen geboren.

In Würzburg und Berlin studierte er Orientalistik, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte; in Berlin promovierte er 1914 zum Thema „Das Gelübde nach älterer arabischer Auffassung“.

Im Anschluss an seine Kriegsteilnahme in der Türkei, in Syrien und Palästina war er seit 1919 fast ununterbrochen für die Preußische Staatsbibliothek tätig. Im Jahr 1929 veröffentlichte er dort den umfangreichen „Katalog der Handbibliothek der Orientalischen Abteilung“.

1935 wurde Walter Gottschalk aufgrund der „Nürnberger Gesetze“ aus dem Staatsdienst entlassen. Seine Ehefrau Wanda wandte sich 1938 Hilfe suchend an Albert Einstein; mit der Bitte, Gottschalk zu einer Anstellung an einer Universitätsbibliothek in den USA oder in Palästina zu verhelfen.

Die Eheleute Gottschalk emigrierten im Februar 1939 zunächst in die Niederlande und nach Belgien, 1941 dann in die Türkei. Dort konnte Walter Gottschalk, der an der Universität Istanbul mit dem Aufbau der Universitätsbibliotheken beauftragt wurde, 1949 eine Professur für Bibliothekswissenschaft erhalten.

Nach seiner Emeritierung im Jahr 1954 ließ er sich in Frankfurt am Main nieder, wo er 1974 verstarb. Zwei seiner Geschwister wurden Opfer der Shoah.