Arnold Hoffmann wurde am 1. März 1875 in Kempen i. Posen (polnisch Kepno) geboren. Es ist nicht bekannt, wann er nach Berlin kam. Im Berliner Adressbuch ist der Nachname Hoffmann sehr häufig, mehrere davon haben den Vornamen Arnold, aber nur einer von diesen ist Kaufmann - in einer späteren Quelle wird Arnold Hoffmann als Kaufmann bezeichnet. Demnach war er erstmalig als Hauptmieter 1908 eingetragen, in der Gleditschstraße 36. Da war er 33 Jahre alt. Vielleicht wohnte er vorher schon in Berlin in Untermiete oder bei den Eltern, möglicherweise nahm er sich eine eigene Wohnung, weil er geheiratet hatte. Ein Jahr später war er in die Rosenheimer Straße 7 gezogen, wo er 28 Jahre lang bleiben sollte.<br />
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1937 gab er die eigene Wohnung auf. Vermutlich zog er in diesem Jahr als Untermieter bei Wilhelm Herzfeld in der Wielandstraße 31 ein. Der Anlass ist nicht dokumentiert, vielleicht war er verwitwet, vielleicht waren es finanzielle Gründe. 1937 waren die Nationalsozialisten bereits vier Jahre an der Macht und hatten schon zahlreiche Verordnungen auf den Weg gebracht, die Juden das Leben, vor allem das berufliche, empfindlich erschwerten. So mag auch er gezwungen gewesen sein, sich einzuschränken. Mit Sicherheit wohnte er 1939, zum Zeitpunkt der Volkszählung vom 17. Mai, in der Wielandstraße 31 bei Herzfeld. Bei dieser Volkszählung, die nach den Pogromen vom 9. November 1938 erfolgte, wurden Juden gesondert auf Ergänzungskarten registriert, mit Angaben darüber, wie viele jüdische Großeltern sie hatten. Obwohl das Statistikgeheimnis zugesichert wurde, kann man sich denken, dass diese Kartei für die Judenverfolgung missbraucht wurde, z.B. bei der Zwangsverpflichtung zur Arbeit. Für die Vorbereitungen der Deportationen wurde die Kartei allerdings zu spät ausgewertet. <br />
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Nicht belegt, aber sehr wahrscheinlich wurde auch Arnold Hoffmann zur Zwangsarbeit herangezogen. Er musste zudem wieder umziehen, in das Nachbarhaus Wielandstraße 30, bei der Pflegerin Lotte Meyer. Der Grund war vielleicht, dass Herzfeld emigrierte, denn auch Margarete Freund, die bei ihm ebenfalls Untermieterin war, musste im November 1940 umziehen (siehe ihre Biografie). Wilhelm Herzfeld ist jedenfalls erfreulicherweise auf keiner Opfer-Gedenkliste aufgeführt. <br />
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Arnold Hoffmann wurde genötigt, noch ein drittes Mal in Untermiete zu gehen: als er im Januar 1942 zur Deportation abgeholt wurde, wohnte er in der Passauer Straße 8/9. Er wurde zunächst in die als Sammellager missbrauchte Synagoge in der Levetzowstraße 7/8 gebracht. Von dort mussten er und andere am 13. Januar 1942 zum Bahnhof Grunewald. Nur Kinder und Kranke wurden in Lastwagen transportiert, alle anderen mussten den langen Weg durch Berlin in unübersehbaren Kolonnen zu Fuß zurücklegen. In Grunewald wurde Arnold Hoffmann mit über 1000 weiteren Juden vom Gleis 17 aus in das Ghetto von Riga deportiert.<br />
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Die Lebensbedingungen im Ghetto waren besonders erbärmlich. Wohnungsenge, Hunger, Kälte und katastrophale hygienische Umstände bestimmten den Alltag. Hinzu kam harte Zwangsarbeit. Wir wissen nicht, wie lange der fast 67-jährige Arnold Hoffmann das Dasein im Ghetto überlebte. Möglicherweise wurde er ein Opfer der besonders zynischen „Aktion Dünamünde“, die von Februar bis April 1942 stattfand. Die NS-Schergen behaupteten, Arbeitskräfte würden in einer Fischfabrik in Dünamünde benötigt, wo die Arbeit leichter und die Arbeitsbedingungen besser seien. Sogar Freiwillige meldeten sich. „Dünamünde“ aber existierte nicht und die Fischfabrik auch nicht. Die o getäuschten nicht oder nicht voll Arbeitsfähigen, die dorthin sollten oder wollten, wurden auf einem nahen Gelände ermordet. Arnold Hoffmann kam entweder dabei oder im Ghetto selbst ums Leben. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.<br />
1937 gab er die eigene Wohnung auf. Vermutlich zog er in diesem Jahr als Untermieter bei Wilhelm Herzfeld in der Wielandstraße 31 ein. Der Anlass ist nicht dokumentiert, vielleicht war er verwitwet, vielleicht waren es finanzielle Gründe. 1937 waren die Nationalsozialisten bereits vier Jahre an der Macht und hatten schon zahlreiche Verordnungen auf den Weg gebracht, die Juden das Leben, vor allem das berufliche, empfindlich erschwerten. So mag auch er gezwungen gewesen sein, sich einzuschränken. Mit Sicherheit wohnte er 1939, zum Zeitpunkt der Volkszählung vom 17. Mai, in der Wielandstraße 31 bei Herzfeld. Bei dieser Volkszählung, die nach den Pogromen vom 9. November 1938 erfolgte, wurden Juden gesondert auf Ergänzungskarten registriert, mit Angaben darüber, wie viele jüdische Großeltern sie hatten. Obwohl das Statistikgeheimnis zugesichert wurde, kann man sich denken, dass diese Kartei für die Judenverfolgung missbraucht wurde, z.B. bei der Zwangsverpflichtung zur Arbeit. Für die Vorbereitungen der Deportationen wurde die Kartei allerdings zu spät ausgewertet.
Nicht belegt, aber sehr wahrscheinlich wurde auch Arnold Hoffmann zur Zwangsarbeit herangezogen. Er musste zudem wieder umziehen, in das Nachbarhaus Wielandstraße 30, bei der Pflegerin Lotte Meyer. Der Grund war vielleicht, dass Herzfeld emigrierte, denn auch Margarete Freund, die bei ihm ebenfalls Untermieterin war, musste im November 1940 umziehen (siehe ihre Biografie). Wilhelm Herzfeld ist jedenfalls erfreulicherweise auf keiner Opfer-Gedenkliste aufgeführt.
Arnold Hoffmann wurde genötigt, noch ein drittes Mal in Untermiete zu gehen: als er im Januar 1942 zur Deportation abgeholt wurde, wohnte er in der Passauer Straße 8/9. Er wurde zunächst in die als Sammellager missbrauchte Synagoge in der Levetzowstraße 7/8 gebracht. Von dort mussten er und andere am 13. Januar 1942 zum Bahnhof Grunewald. Nur Kinder und Kranke wurden in Lastwagen transportiert, alle anderen mussten den langen Weg durch Berlin in unübersehbaren Kolonnen zu Fuß zurücklegen. In Grunewald wurde Arnold Hoffmann mit über 1000 weiteren Juden vom Gleis 17 aus in das Ghetto von Riga deportiert.
Die Lebensbedingungen im Ghetto waren besonders erbärmlich. Wohnungsenge, Hunger, Kälte und katastrophale hygienische Umstände bestimmten den Alltag. Hinzu kam harte Zwangsarbeit. Wir wissen nicht, wie lange der fast 67-jährige Arnold Hoffmann das Dasein im Ghetto überlebte. Möglicherweise wurde er ein Opfer der besonders zynischen „Aktion Dünamünde“, die von Februar bis April 1942 stattfand. Die NS-Schergen behaupteten, Arbeitskräfte würden in einer Fischfabrik in Dünamünde benötigt, wo die Arbeit leichter und die Arbeitsbedingungen besser seien. Sogar Freiwillige meldeten sich. „Dünamünde“ aber existierte nicht und die Fischfabrik auch nicht. Die o getäuschten nicht oder nicht voll Arbeitsfähigen, die dorthin sollten oder wollten, wurden auf einem nahen Gelände ermordet. Arnold Hoffmann kam entweder dabei oder im Ghetto selbst ums Leben. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.