Dr. Hermann Joachimczyk

Verlegeort
Willmanndamm 6
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
10. November 2009
Geboren
09. Mai 1868 in Ostrowo (Posen) / Ostrów
Beruf
Sanitätsrat, praktischer Arzt
Deportation
am 08. Juli 1942 nach Theresienstadt
Tot
10. September 1942 in Theresienstadt

Hermann Joachimczyk wuchs in Ostrowo auf, wo er am 9. Mai 1868 zur Welt gekommen war. Er absolvierte dort das Abitur und studierte anschließend in Breslau Medizin. 1891 wurde er approbiert und ließ sich als Allgemeinpraktiker im schlesischen Liegnitz nieder. Er scheint sich mit seiner Privat- und Kassenpraxis einen guten Ruf erarbeitet zu haben. 1933 lebte und arbeitete er in einer 8-Zimmer-Wohnung in der Ritterstraße 15.<br />
Hermann Joachimczyk war drei Mal verheiratet, zuletzt mit Emma Joachimczyk, geborene Strauß, die er 1918 heiratete. Aus den beiden früheren Ehen hatte er einen Sohn und eine Tochter, die er in die neue Ehe mitbrachte.<br />
Der Verlust von Patienten, die eingeschüchtert und am Besuch seiner Praxis gehindert wurden, führte ab 1933 zu starken wirtschaftlichen Einbußen. Als ihm am 28. Oktober 1936 die Kassenzulassung entzogen wurde, sah sich Hermann Joachimczyk gezwungen, seine Praxis endgültig aufzugeben. Das Inventar von Praxis und Wohnung konnte er nur weit unter Wert verkaufen. <br />
Zusammen mit seiner Ehefrau zog Hermann Joachimczyk nach Berlin um. Im Willmanndamm 6 bewohnten die Eheleute ab 1936 eine 2-Zimmer-Wohnung. Sie lebten dort von einer Rente, die Hermann Joachimczyk bezog.<br />
Eine geplante Emigration nach Neuseeland, wohin die Tochter noch 1939 fliehen konnte, gelang dem Ehepaar Joachimczyk nicht mehr. Gemeinsam wurden sie am 8. Juli 1942 aus ihrer Wohnung abgeholt, in die Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße 26 gebracht und mit dem 17. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Hermann Joachimczyk nur zwei Monate später, am 10. September 1942. In der erhaltenen „Todesfallanzeige“ wird als Todesursache ein „acuter Darmkattarh“ angegeben.<br />

Hermann Joachimczyk wuchs in Ostrowo auf, wo er am 9. Mai 1868 zur Welt gekommen war. Er absolvierte dort das Abitur und studierte anschließend in Breslau Medizin. 1891 wurde er approbiert und ließ sich als Allgemeinpraktiker im schlesischen Liegnitz nieder. Er scheint sich mit seiner Privat- und Kassenpraxis einen guten Ruf erarbeitet zu haben. 1933 lebte und arbeitete er in einer 8-Zimmer-Wohnung in der Ritterstraße 15.
Hermann Joachimczyk war drei Mal verheiratet, zuletzt mit Emma Joachimczyk, geborene Strauß, die er 1918 heiratete. Aus den beiden früheren Ehen hatte er einen Sohn und eine Tochter, die er in die neue Ehe mitbrachte.
Der Verlust von Patienten, die eingeschüchtert und am Besuch seiner Praxis gehindert wurden, führte ab 1933 zu starken wirtschaftlichen Einbußen. Als ihm am 28. Oktober 1936 die Kassenzulassung entzogen wurde, sah sich Hermann Joachimczyk gezwungen, seine Praxis endgültig aufzugeben. Das Inventar von Praxis und Wohnung konnte er nur weit unter Wert verkaufen.
Zusammen mit seiner Ehefrau zog Hermann Joachimczyk nach Berlin um. Im Willmanndamm 6 bewohnten die Eheleute ab 1936 eine 2-Zimmer-Wohnung. Sie lebten dort von einer Rente, die Hermann Joachimczyk bezog.
Eine geplante Emigration nach Neuseeland, wohin die Tochter noch 1939 fliehen konnte, gelang dem Ehepaar Joachimczyk nicht mehr. Gemeinsam wurden sie am 8. Juli 1942 aus ihrer Wohnung abgeholt, in die Sammelstelle in der Großen Hamburger Straße 26 gebracht und mit dem 17. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Hermann Joachimczyk nur zwei Monate später, am 10. September 1942. In der erhaltenen „Todesfallanzeige“ wird als Todesursache ein „acuter Darmkattarh“ angegeben.