Rosa Leibholz geb. Jacobsohn

Verlegeort
Willmanndamm 6
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
10. November 2009
Geboren
19. September 1878 in Danzig / Gdańsk
Deportation
am 13. Januar 1942 nach Riga
Ermordet
in Riga

Das Leben von Rosa Leibholz ist nur sehr fragmentarisch dokumentiert; die wenigen Informationen stammen aus Akten der NS-Bürokratie und des Entschädigungsamts. Persönliche Dokumente konnten in die Rekonstruktion ihres über 60 Jahre währenden Lebens nicht einbezogen werden. <br />
<br />
Rosa Leibholz war die Tochter von Leo und Luise Jacobsohn und am 19. September 1878 in Danzig zur Welt gekommen. Sie hatte eine jüngere Schwester, Else, die am 3. Dezember 1880 in Danzig geboren wurde. Welche Schulbildung Rosa bekam und ob sie weitere Geschwister hatte, ist nicht bekannt. Mit 35 Jahren heiratete sie am 13. Februar 1914 den fünf Jahre älteren Kaufmann Leo Leibholz. Am 19. Juli 1916 kam die gemeinsame Tochter Käte in der Wohnung der Familie in der Grunewaldstr. 28 in Berlin-Schöneberg zur Welt.<br />
<br />
Im Jahr 1933 zog die Familie in eine 3-Zimmer-Wohnung mit Bad, Toilette und Küche im Haus Willmanndamm 6, ebenfalls in Berlin-Schöneberg. Die Tochter Käte heiratete Michael Alexander, es gelang ihr und ihrem Ehemann 1939, nach Bolivien zu emigrieren.<br />
<br />
Der am 3. Mai 1873 geborene Leo Leibholz verstarb Anfang der 1940er Jahre, sein genaues Todesdatum ist unbekannt. Rosa Leibholz war nach dem Tode ihres Mannes nicht nur allein, sondern auch so mittellos, dass sie von der Wohlfahrt unterstützt werden musste. Zu dieser Zeit hatte sie schon mehrere Untermieter in ihrer Wohnung aufnehmen müssen. Auch Rosas jüngere Schwester, Else Jacobsohn, lebte für kurze Zeit in der Wohnung Willmanndamm 6, bis sie dort am 28. Oktober 1941 Suizid beging. <br />
<br />
Am 13. Januar 1942, nur wenige Wochen nach dem Suizid der Schwester, wurde Rosa Leibholz in das Ghetto Riga deportiert. Die Umstände und das Datum ihres Todes sind unbekannt. Sie gilt offiziell als verschollen.<br />
<br />
In Rosa Leibholz einstiger Wohnung in Berlin-Schöneberg lebten nach wie vor Untermieter, denen von der zuständigen Vermögensverwertungsstelle nach der „Evakuierung“ der Hauptmieterin gekündigt wurde. Wegen Zimmermangels konnten sie zunächst noch in der Wohnung bleiben. Erst zum 16. November 1942 wurde die Wohnung an einen neuen Mieter übergeben, ausstehende Forderungen des Vermieters für Renovierungsarbeiten sollten aus dem angeblichen Vermögen von Rosa Leibholz abgerechnet werden. Auf ein Schreiben des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt, in dem für Parkett- und Reinigungsarbeiten 106,94 RM von der zuständigen Vermögensverwertungsstelle gefordert wurden, antwortete diese am 9. Juni 1943: „Ihrem Antrage auf Erstattung von Instandsetzungskosten für die Judenwohnung Leibholz, Willmanndamm 6, vermag ich nicht zu entsprechen, weil mir keine Vermögenswerte der abgeschobenen Jüdin zur Verfügung stehen.“ Noch im September 1944 beschäftigten sich die Behörden mit eventuell noch vorhandenen Vermögenswerten von Rosa Leibholz, erst am 30. September 1944 wurde ihre Akte geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt lebte Rosa Leibholz schon lange nicht mehr.

Das Leben von Rosa Leibholz ist nur sehr fragmentarisch dokumentiert; die wenigen Informationen stammen aus Akten der NS-Bürokratie und des Entschädigungsamts. Persönliche Dokumente konnten in die Rekonstruktion ihres über 60 Jahre währenden Lebens nicht einbezogen werden.

Rosa Leibholz war die Tochter von Leo und Luise Jacobsohn und am 19. September 1878 in Danzig zur Welt gekommen. Sie hatte eine jüngere Schwester, Else, die am 3. Dezember 1880 in Danzig geboren wurde. Welche Schulbildung Rosa bekam und ob sie weitere Geschwister hatte, ist nicht bekannt. Mit 35 Jahren heiratete sie am 13. Februar 1914 den fünf Jahre älteren Kaufmann Leo Leibholz. Am 19. Juli 1916 kam die gemeinsame Tochter Käte in der Wohnung der Familie in der Grunewaldstr. 28 in Berlin-Schöneberg zur Welt.

Im Jahr 1933 zog die Familie in eine 3-Zimmer-Wohnung mit Bad, Toilette und Küche im Haus Willmanndamm 6, ebenfalls in Berlin-Schöneberg. Die Tochter Käte heiratete Michael Alexander, es gelang ihr und ihrem Ehemann 1939, nach Bolivien zu emigrieren.

Der am 3. Mai 1873 geborene Leo Leibholz verstarb Anfang der 1940er Jahre, sein genaues Todesdatum ist unbekannt. Rosa Leibholz war nach dem Tode ihres Mannes nicht nur allein, sondern auch so mittellos, dass sie von der Wohlfahrt unterstützt werden musste. Zu dieser Zeit hatte sie schon mehrere Untermieter in ihrer Wohnung aufnehmen müssen. Auch Rosas jüngere Schwester, Else Jacobsohn, lebte für kurze Zeit in der Wohnung Willmanndamm 6, bis sie dort am 28. Oktober 1941 Suizid beging.

Am 13. Januar 1942, nur wenige Wochen nach dem Suizid der Schwester, wurde Rosa Leibholz in das Ghetto Riga deportiert. Die Umstände und das Datum ihres Todes sind unbekannt. Sie gilt offiziell als verschollen.

In Rosa Leibholz einstiger Wohnung in Berlin-Schöneberg lebten nach wie vor Untermieter, denen von der zuständigen Vermögensverwertungsstelle nach der „Evakuierung“ der Hauptmieterin gekündigt wurde. Wegen Zimmermangels konnten sie zunächst noch in der Wohnung bleiben. Erst zum 16. November 1942 wurde die Wohnung an einen neuen Mieter übergeben, ausstehende Forderungen des Vermieters für Renovierungsarbeiten sollten aus dem angeblichen Vermögen von Rosa Leibholz abgerechnet werden. Auf ein Schreiben des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt, in dem für Parkett- und Reinigungsarbeiten 106,94 RM von der zuständigen Vermögensverwertungsstelle gefordert wurden, antwortete diese am 9. Juni 1943: „Ihrem Antrage auf Erstattung von Instandsetzungskosten für die Judenwohnung Leibholz, Willmanndamm 6, vermag ich nicht zu entsprechen, weil mir keine Vermögenswerte der abgeschobenen Jüdin zur Verfügung stehen.“ Noch im September 1944 beschäftigten sich die Behörden mit eventuell noch vorhandenen Vermögenswerten von Rosa Leibholz, erst am 30. September 1944 wurde ihre Akte geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt lebte Rosa Leibholz schon lange nicht mehr.