Reha Redelmeier geb. Cohn

Verlegeort
Yorckstraße 60
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
22. März 2014
Geboren
30. Dezember 1902 in Köln
Deportation
am 17. Mai 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Richard Redelmeier, geboren am 9. Juni 1887 in Halberstadt, stammte aus einer kinderreichen Familie mit insgesamt sieben Kindern. Der Vater, Ruben Redelmeier, war Lederhändler. Nur zwei der Geschwister von Richard Redelmeier überlebten die Verfolgung durch das NS-Regime: Martin, der schon zu Beginn des Jahrhunderts in die USA ausgewandert war, und Friedrich, der in der Illegalität überlebte und am 13. Januar 1952 in Berlin starb.<br />
<br />
Richard Redelmeier war bis zu seiner Entlassung aus „rassischen“ Gründen im Jahr 1933 Beamter bei der Reichsbank. Wo er anschließend gearbeitet hat, ist nicht bekannt. Es ist davon auszugehen, dass er seit Einführung des „geschlossenen Arbeitseinsatzes“ zum Ende des Jahres 1938 (bei dem Juden getrennt von anderen Arbeitern eingesetzt wurden) ebenfalls zur Zwangsarbeit in einem Rüstungs- oder vergleichbaren Betrieb verpflichtet wurde.<br />
<br />
Richard Redelmeier war seit 1932 mit der am 8. Juni 1891 in Berlin geborenen Dora Berkhan, geborene Rettig, verlobt und lebte mit ihr zusammen in der Möckernstraße 61. Nach Angaben von Dora Berkhan soll er im Jahr 1938 die Verlobung mit ihr gelöst haben, „um sie nicht in’s Unglück zu bringen“.<br />
<br />
Dora Berkhan stellte nach Kriegsende einen Antrag auf Entschädigung mit dem Hinweis, sie sei mit Richard Redelmeier verlobt gewesen und habe ihn in ihrer Wohnung versteckt. Dieser Antrag wurde abgelehnt mit der Begründung, das Paar sei nicht verheiratet gewesen. <br />
<br />
Seit Mitte 1942 wohnte Richard Redelmeier bei Selma Latz in der Yorckstraße 60 zur Untermiete. Am 5. Januar 1943 heiratete er die am 30. Dezember 1902 in Köln geborene Reha Cohn; über sie liegen bis heute keine weiteren Informationen vor.<br />
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Beide wurden am 17. Mai 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Richard Redelmeier, geboren am 9. Juni 1887 in Halberstadt, stammte aus einer kinderreichen Familie mit insgesamt sieben Kindern. Der Vater, Ruben Redelmeier, war Lederhändler. Nur zwei der Geschwister von Richard Redelmeier überlebten die Verfolgung durch das NS-Regime: Martin, der schon zu Beginn des Jahrhunderts in die USA ausgewandert war, und Friedrich, der in der Illegalität überlebte und am 13. Januar 1952 in Berlin starb.

Richard Redelmeier war bis zu seiner Entlassung aus „rassischen“ Gründen im Jahr 1933 Beamter bei der Reichsbank. Wo er anschließend gearbeitet hat, ist nicht bekannt. Es ist davon auszugehen, dass er seit Einführung des „geschlossenen Arbeitseinsatzes“ zum Ende des Jahres 1938 (bei dem Juden getrennt von anderen Arbeitern eingesetzt wurden) ebenfalls zur Zwangsarbeit in einem Rüstungs- oder vergleichbaren Betrieb verpflichtet wurde.

Richard Redelmeier war seit 1932 mit der am 8. Juni 1891 in Berlin geborenen Dora Berkhan, geborene Rettig, verlobt und lebte mit ihr zusammen in der Möckernstraße 61. Nach Angaben von Dora Berkhan soll er im Jahr 1938 die Verlobung mit ihr gelöst haben, „um sie nicht in’s Unglück zu bringen“.

Dora Berkhan stellte nach Kriegsende einen Antrag auf Entschädigung mit dem Hinweis, sie sei mit Richard Redelmeier verlobt gewesen und habe ihn in ihrer Wohnung versteckt. Dieser Antrag wurde abgelehnt mit der Begründung, das Paar sei nicht verheiratet gewesen.

Seit Mitte 1942 wohnte Richard Redelmeier bei Selma Latz in der Yorckstraße 60 zur Untermiete. Am 5. Januar 1943 heiratete er die am 30. Dezember 1902 in Köln geborene Reha Cohn; über sie liegen bis heute keine weiteren Informationen vor.

Beide wurden am 17. Mai 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.