Ottomar Steiner

Verlegeort
Dresdener Straße 128
Historischer Name
Dresdener Straße 128-130
Bezirk/Ortsteil
Kreuzberg
Verlegedatum
16. November 2009
Geboren
11. Dezember 1912 in Berlin
Deportation
am 19. April 1943 nach Auschwitz
Ermordet
in Auschwitz

Ottomar Steiner wurde am 11. Dezember 1912 in Berlin-Treptow geboren. Im Mai 1939 lebte er laut Volkszählungsunterlagen in der Neanderstraße 10 I. (heute: Heinrich-Heine-Straße) in Berlin-Mitte. Im selben Haus wohnte auch der Bäcker David Eckmann (*1892) mit Frau, Kind und Schwiegermutter. Vermutlich hier lernte Ottomar Steiner die Nichte von David Eckmann, Henny Lohde, kennen, die er 1939 heiratete. Zum Zeitpunkt der Eheschließung wohnte Henny noch bei ihren Eltern Alexander und Herta Lohde in der Dresdener Straße 128/129. Nach der Heirat zogen die Eheleute in eine 2-Zimmer Wohnung in die Landsberger Straße. Beide mussten von 1939 an Zwangsarbeit leisten. Sie waren verpflichtet, die Zwangsnamen „Israel“ und „Sara“ zu nutzen, und ab 1941 gezwungen, den gelben Stern zu tragen. Henny Steiner arbeitete als Zwangsarbeiterin für Siemens und Halske. <br />
1941 kamen Henny und Ottomar Steiner in das Forsteinsatzlager Kersdorf bei Briesen nahe Fürstenwalde. Im Lager befanden sich ausschließlich jüdische Zwangsarbeiter_innen, die für die Bezirksförsterei Fürstenwalde verschiedene land- und forstwirtschaftliche Arbeiten erledigen mussten. Die Internierten waren in Kersdorf in Gasthofsälen, Baracken und den Stallgebäuden der Mühle untergebracht. Am 19. April 1943 wurden Ottomar und Henny Steiner zusammen mit 51 anderen Inhaftierten von dort abgeholt und über die Sammelstelle in der Iranischen Straße in Berlin mit dem „37. Osttransport“ unter den laufenden Nummern 548 und 549 nach Auschwitz deportiert. In Auschwitz trennten sich die Wege des Paares. Ottomar Steiner kam nach Auschwitz-Monowitz und musste dort Zwangsarbeit leisten. Er erhielt die Häftlingsnummer 116898. Zeitweilig wurde er im Häftlingskrankenbau von Auschwitz III behandelt. Henny Steiner wurde nach Auschwitz-Birkenau gebracht. Im März und Juni 1943 schrieb sie von dort noch zwei Postkarten an Verwandte in Berlin, in denen sie betonte, „gesund“ zu sein. In ihrer letzten Postkarte fragte sie nach ihrem Mann „Otti“. Beide überlebten Auschwitz nicht und hatten vermutlich zu keinem Zeitpunkt nach ihrer Ankunft im Lager noch Kontakt.<br />

Ottomar Steiner wurde am 11. Dezember 1912 in Berlin-Treptow geboren. Im Mai 1939 lebte er laut Volkszählungsunterlagen in der Neanderstraße 10 I. (heute: Heinrich-Heine-Straße) in Berlin-Mitte. Im selben Haus wohnte auch der Bäcker David Eckmann (*1892) mit Frau, Kind und Schwiegermutter. Vermutlich hier lernte Ottomar Steiner die Nichte von David Eckmann, Henny Lohde, kennen, die er 1939 heiratete. Zum Zeitpunkt der Eheschließung wohnte Henny noch bei ihren Eltern Alexander und Herta Lohde in der Dresdener Straße 128/129. Nach der Heirat zogen die Eheleute in eine 2-Zimmer Wohnung in die Landsberger Straße. Beide mussten von 1939 an Zwangsarbeit leisten. Sie waren verpflichtet, die Zwangsnamen „Israel“ und „Sara“ zu nutzen, und ab 1941 gezwungen, den gelben Stern zu tragen. Henny Steiner arbeitete als Zwangsarbeiterin für Siemens und Halske.
1941 kamen Henny und Ottomar Steiner in das Forsteinsatzlager Kersdorf bei Briesen nahe Fürstenwalde. Im Lager befanden sich ausschließlich jüdische Zwangsarbeiter_innen, die für die Bezirksförsterei Fürstenwalde verschiedene land- und forstwirtschaftliche Arbeiten erledigen mussten. Die Internierten waren in Kersdorf in Gasthofsälen, Baracken und den Stallgebäuden der Mühle untergebracht. Am 19. April 1943 wurden Ottomar und Henny Steiner zusammen mit 51 anderen Inhaftierten von dort abgeholt und über die Sammelstelle in der Iranischen Straße in Berlin mit dem „37. Osttransport“ unter den laufenden Nummern 548 und 549 nach Auschwitz deportiert. In Auschwitz trennten sich die Wege des Paares. Ottomar Steiner kam nach Auschwitz-Monowitz und musste dort Zwangsarbeit leisten. Er erhielt die Häftlingsnummer 116898. Zeitweilig wurde er im Häftlingskrankenbau von Auschwitz III behandelt. Henny Steiner wurde nach Auschwitz-Birkenau gebracht. Im März und Juni 1943 schrieb sie von dort noch zwei Postkarten an Verwandte in Berlin, in denen sie betonte, „gesund“ zu sein. In ihrer letzten Postkarte fragte sie nach ihrem Mann „Otti“. Beide überlebten Auschwitz nicht und hatten vermutlich zu keinem Zeitpunkt nach ihrer Ankunft im Lager noch Kontakt.