Benno Grodszinsky

Verlegeort
Droysenstr. 7
Bezirk/Ortsteil
Charlottenburg
Verlegedatum
07. September 2022
Geboren
23. März 1890 in Endrejen bei Königsberg (Ostpreußen) / Pobedino
Flucht
1939 Bolivien
Verhaftet
09. November 1938 bis 24. November 1938 in Sachsenhausen
Überlebt

Zur Geschichte der Familie von Benno Grodszinsky:

Benno Grodszinsky wurde am 23. März 1890 in Endrejen bei Königsberg, Ostpreussen geboren (heute Pobedino, Kaliningrad Oblast, Russland). Er heiratete 1920 Anna Abraham, geboren am 11. August 1893 in Allenstein. Sie lebten in Allenstein, Ostpreussen, wo am 29. April 1922 der Sohn Rudolph Grodszinsky geboren wurde. Der zweite Sohn, Kurt Grodszinsky wurde am 29. Juni 1926 geboren, doch die Mutter Anna starb bei der Geburt des Kindes.

Im Mai 1928 verheiratete Benno Grodszinsky sich in zweiter Ehe mit Margaret Grodszinsky geborene Boenheim, geboren am 10.Dezember 1906.

Die Familie siedelte 1932 nach Berlin über, wo Benno Grodszinsky mit Max Frankenstein und Carl Cohn 1934 eine Textilhandelsgesellschaft „Grodszinsky & Frankenstein GmbH“ in der Heilig-Geist-Straße in Berlin Mitte eröffnete. Die Familie lebte in Charlottenburg, Droysenstraße 7.

In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde Benno Grodszinsky aufgegriffen und im KZ Sachsenhausen gefangen genommen. Weil er im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden war, wurde er am 24.November 1938 wieder entlassen mit der Auflage, Deutschland umgehend zu verlassen.

Benno Grodszinsky kümmerte sich sofort um Ausreisemöglichkeiten und wollte mit der Familie in die USA ausreisen. Am 16. Mai 1939 gelang die Ausreise per Schiff nach Panama, wo die Familie am 12. Juni 1939 ankam. Doch die besorgten US - Visa erwiesen sich als nicht gültig. Über einen Aufenthalt in Chile konnte die Familie schließlich Visa für Bolivien erwerben und kam am 22. September 1939 in La Paz in Bolivien an. Die Familie lebte sieben Jahre in La Paz, bis sie 1946 nach New York City emigrieren konnte.

Benno Grodszinsky ist am 15. September 1972 in Forest Hills, New York gestorben, seine zweite Frau Margarete starb dort 1977. Der Sohn Rudolph Grodszinsky starb dort am 9. November 2004 in New York – genau 66 Jahre nach der „Kristallnacht“! Der zweite Sohn Kurt Grodszinsky starb 2008 in Florida.

Benno hatte auch einen Bruder, Leo Grodszinsky, der bis 1928 in der Nähe von Königsberg als Landwirt, Gastwirt und Pferdehändler mit seiner Frau Gertrud (geborene Ewenstein) und der 1925 geborenen Tochter Margot Grodszinsky gelebt hatte und von 1928 bis 1932 ein erfolgreicher Textilhändler in Königsberg war. 1932 wechselte Leo Grodszinsky mit Frau und Tochter nach Berlin und wurde auch Inhaber eines Textilunternehmens. Die Familie wohnte zunächst in der Nachodstraße 1, später in der Wielandstraße 17. Auch er wurde in der Pogromnacht am 9. November 1938 in das KZ Sachsenhausen eingeliefert und wurde am 23. November mit der Auflage freigelassen, Deutschland umgehend zu verlassen. Er floh nach England und wollte von dort aus die Ausreise von Frau und Tochter organisieren. Doch das misslang, weil Ausreisen nach England mit Beginn des Zweiten Weltkriegs unterbunden wurden. Gertrud Grodszinsky und Margot Grodszinsky wurden am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Für Gertrud und Margot Grodszinsky liegen vor dem Haus Wielandstraße 17 zwei Stolpersteine. Die Biografie der Familie ist unter www.berlin.de/ba-charlottenburg-wi…. zu finden.
 

Zur Geschichte der Familie von Benno Grodszinsky:

Benno Grodszinsky wurde am 23. März 1890 in Endrejen bei Königsberg, Ostpreussen geboren (heute Pobedino, Kaliningrad Oblast, Russland). Er heiratete 1920 Anna Abraham, geboren am 11. August 1893 in Allenstein. Sie lebten in Allenstein, Ostpreussen, wo am 29. April 1922 der Sohn Rudolph Grodszinsky geboren wurde. Der zweite Sohn, Kurt Grodszinsky wurde am 29. Juni 1926 geboren, doch die Mutter Anna starb bei der Geburt des Kindes.


Im Mai 1928 verheiratete Benno Grodszinsky sich in zweiter Ehe mit Margaret Grodszinsky geborene Boenheim, geboren am 10.Dezember 1906.


Die Familie siedelte 1932 nach Berlin über, wo Benno Grodszinsky mit Max Frankenstein und Carl Cohn 1934 eine Textilhandelsgesellschaft „Grodszinsky & Frankenstein GmbH“ in der Heilig-Geist-Straße in Berlin Mitte eröffnete. Die Familie lebte in Charlottenburg, Droysenstraße 7.


In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde Benno Grodszinsky aufgegriffen und im KZ Sachsenhausen gefangen genommen. Weil er im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden war, wurde er am 24.November 1938 wieder entlassen mit der Auflage, Deutschland umgehend zu verlassen.

Benno Grodszinsky kümmerte sich sofort um Ausreisemöglichkeiten und wollte mit der Familie in die USA ausreisen. Am 16. Mai 1939 gelang die Ausreise per Schiff nach Panama, wo die Familie am 12. Juni 1939 ankam. Doch die besorgten US - Visa erwiesen sich als nicht gültig. Über einen Aufenthalt in Chile konnte die Familie schließlich Visa für Bolivien erwerben und kam am 22. September 1939 in La Paz in Bolivien an. Die Familie lebte sieben Jahre in La Paz, bis sie 1946 nach New York City emigrieren konnte.

Benno Grodszinsky ist am 15. September 1972 in Forest Hills, New York gestorben, seine zweite Frau Margarete starb dort 1977. Der Sohn Rudolph Grodszinsky starb dort am 9. November 2004 in New York – genau 66 Jahre nach der „Kristallnacht“! Der zweite Sohn Kurt Grodszinsky starb 2008 in Florida.

Benno hatte auch einen Bruder, Leo Grodszinsky, der bis 1928 in der Nähe von Königsberg als Landwirt, Gastwirt und Pferdehändler mit seiner Frau Gertrud (geborene Ewenstein) und der 1925 geborenen Tochter Margot Grodszinsky gelebt hatte und von 1928 bis 1932 ein erfolgreicher Textilhändler in Königsberg war. 1932 wechselte Leo Grodszinsky mit Frau und Tochter nach Berlin und wurde auch Inhaber eines Textilunternehmens. Die Familie wohnte zunächst in der Nachodstraße 1, später in der Wielandstraße 17. Auch er wurde in der Pogromnacht am 9. November 1938 in das KZ Sachsenhausen eingeliefert und wurde am 23. November mit der Auflage freigelassen, Deutschland umgehend zu verlassen. Er floh nach England und wollte von dort aus die Ausreise von Frau und Tochter organisieren. Doch das misslang, weil Ausreisen nach England mit Beginn des Zweiten Weltkriegs unterbunden wurden. Gertrud Grodszinsky und Margot Grodszinsky wurden am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Für Gertrud und Margot Grodszinsky liegen vor dem Haus Wielandstraße 17 zwei Stolpersteine. Die Biografie der Familie ist unter www.berlin.de/ba-charlottenburg-wi…. zu finden.