Louis Noah Flatow

Verlegeort
Duisburger Straße 6
Bezirk/Ortsteil
Wilmersdorf
Verlegedatum
23. November 2021
Geboren
22. Juni 1870 in Stolp (Pommern) / Słupsk
Beruf
Kaufmann
Flucht in den Tod
28. Juni 1942 in Berlin

Louis Noah Flatow wurde am 22. Juni 1870 im damaligen Stolp, preußische Provinz Pommern (heute Słupsk in der Woiwodschaft Pommern, Województwo Pomorskie) geboren. Seine Eltern waren der Aufseher Lingmann Flatow und dessen Ehefrau Rosalie geb. Friedländer.

Louis Flatow war von Beruf Kaufmann. Am 7. Juni 1895 heiratete er in Berlin die Kassiererin Sara Hirsch. Aus dieser Ehe stammte die Tochter Rosalie, die am 25. Juni 1897 in der Wohnung Holzmarktstraße 68 geboren wurde. Sara Hirsch starb am 19. Juni 1911 im Jüdischen Krankenhaus. Damals wohnte die Familie in der Marsiliusstraße 20. 


Am 3. November 1920 heiratete Louis ein weiteres Mal. Seine zweite Ehefrau, die Schneiderin Elisabeth Auguste Erna Greinke, geb. 25. Januar 1895, war ebenfalls in Stolp gebürtig. Diese Ehe wurde im Mai 1936 geschieden.
Die Volkszählung von 1939 sagt aus, dass er zu diesem Zeitpunkt in der Duisburger Straße 6 gewohnt hat.

Da die Berliner Verwaltung alles akribisch dokumentiert hat, ist nachgewiesen, dass Louis Flatow die allen jüdischen Deutschen - unabhängig von einer Fluchtabsicht - auferlegte „Reichsfluchtsteuer“ in Höhe von 25 % des Gesamtvermögens und auch die nach der Pogromnacht vom 9./10 November 1938 jüdischen Menschen abverlangte Sondersteuer, die sog. „Judenvermögensabgabe“ - ebenfalls in Höhe von 25% - zahlen musste.


Aufgrund der seit Beginn der 30er Jahre ständig zunehmenden Drangsalierungen, Bedrohungen und zumindest psychischer Folter durch das nationalsozialistische Regime nahm sich Louis Flatow lt. Sterbeurkunde am 28. Juni 1942 in seiner Wohnung durch Erhängen das Leben. Höchstwahrscheinlich wollte er damit der drohenden Deportation entgehen und selbstbestimmt seinem Leben ein Ende setzen.
 

Louis Noah Flatow wurde am 22. Juni 1870 im damaligen Stolp, preußische Provinz Pommern (heute Słupsk in der Woiwodschaft Pommern, Województwo Pomorskie) geboren. Seine Eltern waren der Aufseher Lingmann Flatow und dessen Ehefrau Rosalie (geb. Friedländer).

Louis war von Beruf Kaufmann. Am 7. Juni 1895 heiratete er in Berlin die Kassiererin Sara Hirsch. Aus dieser Ehe stammte die Tochter Rosalie, die am 25. Juni 1897 in der Wohnung Holzmarktstraße 68 geboren wurde. Sara Hirsch starb am 19. Juni 1911 im Jüdischen Krankenhaus. Damals wohnte die Familie in der Marsiliusstraße 20. 


Am 3. November 1920 heiratete Louis ein weiteres Mal. Seine zweite Ehefrau, die Schneiderin Elisabeth Auguste Erna Greinke, geb. 25. Januar 1895, war ebenfalls in Stolp gebürtig. Diese Ehe wurde im Mai 1936 geschieden.
 Die Volkszählung von 1939 sagt aus, dass Louis Flatow zu diesem Zeitpunkt in der Duisburger Straße 6 gewohnt hat.

Aus Berliner Verwaltungsakten ist nachgewiesen, dass Louis Flatow die „Reichsfluchtsteuer“ in Höhe von 25 % des Gesamtvermögens, die die Finanzämter jüdischen Personen oft unabhängig von einer nachgewiesenen Fluchtabsicht abverlangten, gezahlt hatte. Zusätzlich musste er auch die nach der Pogromnacht vom 9./10 November 1938 jüdischen Menschen aufgezwungene Sondersteuer, die sog. „Judenvermögensabgabe“ – ebenfalls in Höhe von 25% –, zahlen.


Die ständig zunehmenden Drangsalierungen, Verfolgungen und Bedrohungen durch das nationalsozialistische Regime und schließlich der einsetzenden Deportationen, waren vermutlich der Auslöser für Louis Entscheidung den Freitod zu wählen. Laut Sterbeurkunde schied Louis Noah Flatow am 28. Juni 1942 in seiner Wohnung selbstbestimmt aus dem Leben.