Alfred Schlesinger

Verlegeort
Eisenacher Str. 59
Bezirk/Ortsteil
Schöneberg
Verlegedatum
12. Juli 2019
Geboren
03. August 1881 in Görlitz
Beruf
kaufmännischer Angestellter
Deportation
am 02. April 1942 in das Ghetto Warschau
Später deportiert
nach Trawniki
Ermordet
in Trawniki

Alfred Schlesinger wurde am 3. August 1881 in Görlitz geboren. Personenstandsdokumente zu Geburt, Heirat und Geburt von Kindern sind bisher nicht aufzufinden. In Yad Vashem hat der Sohn Shlomo Schlesinger jedoch Gedenkblätter für seine Eltern, Shlomo und Klara Schlesinger und die Großeltern mütterlicherseits, Bernhard und Regina Horwitz, hinterlegt. Eine Recherche mit diesen Angaben führt zu weiteren Ergebnissen:
Der Kaufmann Salomon Moses Schlesinger, der sich später Siegfried nannte, wohnhaft in Görlitz, hatte 1880 in Hirschberg Klara Münzer geheiratet. Alfred Schlesinger war das erste Kind aus dieser Ehe, 1887 kam seine Schwester Marianne, ebenfalls in Görlitz, zur Welt. Ob es weitere Kinder gab, ist nicht bekannt. Nach 1893 zog die Familie nach Berlin, im Berliner Adressbuch 1897 ist der Kaufmann S. Schlesinger unter der Blumenstraße 7a verzeichnet. Diese Adresse gab Siegfried Schlesinger auch an, als er im Februar 1897 vor dem Berliner Standesamt den Tod seines Vaters Moritz [Moses Salomon] Schlesinger anzeigte.
Alfred Schlesinger, der 1911 Trauzeuge bei der Heirat seiner Schwester Marianne war, ist im entsprechenden Heiratsregister als Leutnant verzeichnet. Wie lange er beim Militär war, lässt sich nicht ermitteln, ebenso wenig, wann genau er selbst heiratete. Seine Frau wurde Gertrud Horwitz, geboren am 18. Juni 1895 im Landkreis Jauer in Schlesien, dem heutigen Jawor in Polen. Ob es außer dem Sohn Shlomo noch weitere Kinder gab, ist nicht bekannt.
Alfred Schlesinger war im kaufmännischen Bereich tätig. Es spricht einiges dafür, dass er mit seiner Familie seit Mitte der 1920er-Jahre in Berlin-Friedrichshagen gelebt hatte, denn nur einer der vielen Alfred Schlesingers in den Berliner Adressbüchern verwendet konsequent die Berufsbezeichnung „kaufmännischer Angestellter“. Mit diesem Zusatz ist Alfred Schlesinger in den Berliner Adressbüchern 1938 und 1939 unter der Adresse Eisenacher Straße 59 verzeichnet. Auch nach den Volkszählungsdaten von 1939 lebte das Ehepaar zu diesem Zeitpunkt in einer Wohnung im ersten Stock in der Eisenacher Straße 59.
Im Januar 1937 starb Alfred Schlesingers Mutter Klara, im März 1938 seine schon lange verwitwete Schwester Marianne Eckstein. Ob Alfred Schlesinger und seine Familie Emigrationspläne hatten, ist unklar, zumindest gelang es ihnen, ihren Sohn Shlomo in Sicherheit zu bringen.
Durch die immer stärker werdenden Repressionen der Nationalsozialisten und die sich verschlechternde finanzielle Situation waren die Eheleute Schlesinger gezwungen, zur Untermiete in ein Zimmer in den vierten Stock des Vorderhauses Passauer Straße 5 zu ziehen. Vermieter war ein Alfred Lichtstaedt, ebenfalls jüdisch und Besitzer zweier Wohnungen in der Passauer Straße 5.
Am 2. April 1942 wurden Alfred und Gertrud Schlesinger mit dem 12. Transport und insgesamt 643 Personen ins Warschauer Ghetto deportiert. Zu einem unbekannten Zeitpunkt, spätestens jedoch mit der Auflösung und Zerstörung des Ghettos im Frühjahr 1943, wurden sie von dort weiter ins Arbeitslager Trawniki verschleppt, ca. 40 Kilometer südöstlich von Lublin. Dort wurden sie ermordet.

Alfred Schlesinger wurde am 3. August 1881 in Görlitz geboren. Personenstandsdokumente zu Geburt, Heirat und Geburt von Kindern sind bisher nicht aufzufinden. In Yad Vashem hat der Sohn Shlomo Schlesinger jedoch Gedenkblätter für seine Eltern, Shlomo und Klara Schlesinger und die Großeltern mütterlicherseits, Bernhard und Regina Horwitz, hinterlegt. Eine Recherche mit diesen Angaben führt zu weiteren Ergebnissen:
Der Kaufmann Salomon Moses Schlesinger, der sich später Siegfried nannte, wohnhaft in Görlitz, hatte 1880 in Hirschberg Klara Münzer geheiratet. Alfred Schlesinger war das erste Kind aus dieser Ehe, 1887 kam seine Schwester Marianne, ebenfalls in Görlitz, zur Welt. Ob es weitere Kinder gab, ist nicht bekannt. Nach 1893 zog die Familie nach Berlin, im Berliner Adressbuch 1897 ist der Kaufmann S. Schlesinger unter der Blumenstraße 7a verzeichnet. Diese Adresse gab Siegfried Schlesinger auch an, als er im Februar 1897 vor dem Berliner Standesamt den Tod seines Vaters Moritz [Moses Salomon] Schlesinger anzeigte.
Alfred Schlesinger, der 1911 Trauzeuge bei der Heirat seiner Schwester Marianne war, ist im entsprechenden Heiratsregister als Leutnant verzeichnet. Wie lange er beim Militär war, lässt sich nicht ermitteln, ebenso wenig, wann genau er selbst heiratete. Seine Frau wurde Gertrud Horwitz, geboren am 18. Juni 1895 im Landkreis Jauer in Schlesien, dem heutigen Jawor in Polen. Ob es außer dem Sohn Shlomo noch weitere Kinder gab, ist nicht bekannt.
Alfred Schlesinger war im kaufmännischen Bereich tätig. Es spricht einiges dafür, dass er mit seiner Familie seit Mitte der 1920er-Jahre in Berlin-Friedrichshagen gelebt hatte, denn nur einer der vielen Alfred Schlesingers in den Berliner Adressbüchern verwendet konsequent die Berufsbezeichnung „kaufmännischer Angestellter“. Mit diesem Zusatz ist Alfred Schlesinger in den Berliner Adressbüchern 1938 und 1939 unter der Adresse Eisenacher Straße 59 verzeichnet. Auch nach den Volkszählungsdaten von 1939 lebte das Ehepaar zu diesem Zeitpunkt in einer Wohnung im ersten Stock in der Eisenacher Straße 59.
Im Januar 1937 starb Alfred Schlesingers Mutter Klara, im März 1938 seine schon lange verwitwete Schwester Marianne Eckstein. Ob Alfred Schlesinger und seine Familie Emigrationspläne hatten, ist unklar, zumindest gelang es ihnen, ihren Sohn Shlomo in Sicherheit zu bringen.
Durch die immer stärker werdenden Repressionen der Nationalsozialisten und die sich verschlechternde finanzielle Situation waren die Eheleute Schlesinger gezwungen, zur Untermiete in ein Zimmer in den vierten Stock des Vorderhauses Passauer Straße 5 zu ziehen. Vermieter war ein Alfred Lichtstaedt, ebenfalls jüdisch und Besitzer zweier Wohnungen in der Passauer Straße 5.
Am 2. April 1942 wurden Alfred und Gertrud Schlesinger mit dem 12. Transport und insgesamt 643 Personen ins Warschauer Ghetto deportiert. Zu einem unbekannten Zeitpunkt, spätestens jedoch mit der Auflösung und Zerstörung des Ghettos im Frühjahr 1943, wurden sie von dort weiter ins Arbeitslager Trawniki verschleppt, ca. 40 Kilometer südöstlich von Lublin. Dort wurden sie ermordet.