Jakob Friedmann

Location 
Apostel-Paulus-Straße 24
District
Schöneberg
Stone was laid
15 August 2012
Born
16 April 1878 in Neumark
Occupation
Kaufmann
Forced Labour
Hilfsarbeiter (der Deutschen Lufthansa in Staaken)
Deportation
on 01 November 1941 to Łódź / Litzmannstadt
Later deported
on 09 May 1942 to Chełmno / Kulmhof
Murdered
in Chełmno / Kulmhof

Jakob Friedmann kam am 16. April 1878 im westpreußischen Neumark (heute: Nowe Miasto Lubawskie / Polen) als Sohn von Ephraim und Susanne Friedmann, geb. Eisenberg, zur Welt. Nach der kaufmännischen Lehre arbeitete er ab etwa 1910 bei der Firma Grünberg Nachf. in der Schöneberger Hauptstraße 17. Grünberg stellte Gummimäntel her und vertrieb sie im Ladengeschäft vor Ort. Nach dem Ausverkauf der Firma Grünberg 1932 eröffnete Jakob Friedmann mit dem vom Warenhaus Tietz entlassenen Direktor Abraham Edelstein in den übernommenen Räumen die Firma Friedmann & Edelstein. Die Firma bot 1932/33 Damen- und Herrenartikel, Wäsche, Handschuhe, Strümpfe und Gardinenstoffe an. Nach dem Boykott jüdischer Geschäfte wurde es zunehmend schwerer, das Geschäft rentabel weiter zu betreiben, 1939 wurde es aus dem Handelsregister gestrichen. <br />
<br />
Jakob Friedmann war mit Rosa Herzog verheiratet. Das Ehepaar lebte mit den 1911 und 1914 geborenen Söhnen Manfred und Hans von 1930 bis 1940 in der Apostel-Paulus-Straße 24. Manfred emigrierte nach London, Hans in die USA. <br />
<br />
Ab 1940 musste das Ehepaar, das zunächst eine kleinere Wohnung in der Barbarossastraße 5 a bezogen hatte, noch zweimal umziehen. Zunächst wurden sie in ein Zimmer bei der Witwe Cäcilie Bucki in der Rosenheimer Straße 33 einquartiert und kurz vor der Deportation mussten sie in eine Judenwohnung in der Grunewaldstraße 23 umziehen. Jakob Friedmann kam zum Zwangsarbeitseinsatz bei der Deutschen Lufthansa in Staaken. <br />
<br />
Am 26. Oktober 1941 musste das Ehepaar die Vermögenserklärung abgeben. Der darauf folgende Einzug zu Gunsten des Deutschen Reiches war die Vorbereitung für den Abtransport in den Tod. Am 1. November 1941 befanden sich Rosa und Jakob Friedmann mit über 1.000 Menschen im 4. Transport in das seit 1940 existierende Ghetto Litzmannstadt (Łódź). Am 9. Mai 1942 wurde das Paar in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno nad Nerem) transportiert. Die Menschen wurden sofort im Gaswagen ermordet und ihre Leichen im Wald verscharrt. Zwischen 1941 und 1944 wurden hier nach polnischen Schätzungen 130.000 Menschen umgebracht. <br />
<br />
1961 erhielten die Söhne nach jahrelangen Auseinandersetzungen eine Entschädigungszahlung im Rahmen eines Vergleichs.

Jakob Friedmann kam am 16. April 1878 im westpreußischen Neumark (heute: Nowe Miasto Lubawskie / Polen) als Sohn von Ephraim und Susanne Friedmann, geb. Eisenberg, zur Welt. Nach der kaufmännischen Lehre arbeitete er ab etwa 1910 bei der Firma Grünberg Nachf. in der Schöneberger Hauptstraße 17. Grünberg stellte Gummimäntel her und vertrieb sie im Ladengeschäft vor Ort. Nach dem Ausverkauf der Firma Grünberg 1932 eröffnete Jakob Friedmann mit dem vom Warenhaus Tietz entlassenen Direktor Abraham Edelstein in den übernommenen Räumen die Firma Friedmann & Edelstein. Die Firma bot 1932/33 Damen- und Herrenartikel, Wäsche, Handschuhe, Strümpfe und Gardinenstoffe an. Nach dem Boykott jüdischer Geschäfte wurde es zunehmend schwerer, das Geschäft rentabel weiter zu betreiben, 1939 wurde es aus dem Handelsregister gestrichen.

Jakob Friedmann war mit Rosa Herzog verheiratet. Das Ehepaar lebte mit den 1911 und 1914 geborenen Söhnen Manfred und Hans von 1930 bis 1940 in der Apostel-Paulus-Straße 24. Manfred emigrierte nach London, Hans in die USA.

Ab 1940 musste das Ehepaar, das zunächst eine kleinere Wohnung in der Barbarossastraße 5 a bezogen hatte, noch zweimal umziehen. Zunächst wurden sie in ein Zimmer bei der Witwe Cäcilie Bucki in der Rosenheimer Straße 33 einquartiert und kurz vor der Deportation mussten sie in eine Judenwohnung in der Grunewaldstraße 23 umziehen. Jakob Friedmann kam zum Zwangsarbeitseinsatz bei der Deutschen Lufthansa in Staaken.

Am 26. Oktober 1941 musste das Ehepaar die Vermögenserklärung abgeben. Der darauf folgende Einzug zu Gunsten des Deutschen Reiches war die Vorbereitung für den Abtransport in den Tod. Am 1. November 1941 befanden sich Rosa und Jakob Friedmann mit über 1.000 Menschen im 4. Transport in das seit 1940 existierende Ghetto Litzmannstadt (Łódź). Am 9. Mai 1942 wurde das Paar in das Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno nad Nerem) transportiert. Die Menschen wurden sofort im Gaswagen ermordet und ihre Leichen im Wald verscharrt. Zwischen 1941 und 1944 wurden hier nach polnischen Schätzungen 130.000 Menschen umgebracht.

1961 erhielten die Söhne nach jahrelangen Auseinandersetzungen eine Entschädigungszahlung im Rahmen eines Vergleichs.