Werner Basch

Location 
Martin-Luther-Str. 53
Historical name
Luther-Str. 84
District
Schöneberg
Stone was laid
2006
Born
16 May 1908 in Berlin
Occupation
Bankbeamter
Forced Labour
Buchhalter (Schutz vor Deportation) (Blindenwerkstatt Otto Weidt)
Deportation
on 16 June 1943 to Theresienstadt
Later deported
on 29 September 1944 to Auschwitz
Later deported
on 10 October 1944 to Dachau-Kauffering III bei Landsberg/Lech
Murdered
21 December 1944 in Dachau-Kauffering III

Über Werner Baschs Leben ist nicht sehr viel bekannt. Er wurde am 16. Mai 1908 geboren und war mit der 1905 geborenen Ilse Caro verheiratet. Ab 1939 lebte er mit ihr und seiner Mutter Hulda in der Schöneberger Lutherstraße 84 (heute Martin-Luther-Straße 53). Von Beruf war Werner Basch Bankbeamter, wann er seinen erlernten Beruf aufgeben musste, wissen wir nicht, bekannt ist nur, dass er seit 1941 in der Blindenwerkstatt Otto Weidt als Buchhalter arbeitete. In der im Hinterhof der Rosenthaler Straße 39 gelegenen Bürstenbinderei beschäftigte Weidt während des Zweiten Weltkriegs hauptsächlich blinde und gehörlose Juden, aber auch mehrere nicht behinderte jüdische Angestellte. Obwohl Büroarbeit für Juden verboten war, setzte Otto Weidt den dafür bestens geeigneten Werner Basch als Buchhalter in seiner Bürstenbinderei ein. Inge Deutschkron, heute bekannte Autorin und einstmals Kollegin bei Otto Weidt, erinnert sich an Werner Basch als einen „sehr freundlichen und immer netten Menschen“, der stets äußerst akkurat erschien und bei der Erledigung seiner Arbeit sehr genau war. <br />
<br />
Die Arbeit in der Blindenwerkstatt bedeutete zunächst einen gewissen Schutz, denn Otto Weidt gelang es immer wieder, seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter eine Zeit lang vor der Deportation zu bewahren, da es ihm gelungen war, seinen Betrieb als „kriegswichtig“ einstufen zu lassen. Mehrfach bestach Weidt Gestapobeamte, um zur Deportation bestimmte Mitarbeiter frei zu bekommen.<br />
<br />
Werner Baschs Frau Ilse war seit April 1941 bei der Jüdischen Gemeinde beschäftigt. Da die Angestellten bei der Vorbereitung der Deportationen der Gestapo helfen mussten, waren sie und ihre Angehörigen vorläufig vor der Deportation geschützt. Doch am 16. Juni 1943 wurde auch das Ehepaar Basch nach Theresienstadt deportiert. Otto Weidt half, so gut er konnte, er schickte mehrere Lebensmittelpakete. Am 3. Mai 1944 bedankte sich Werner Basch mit einer Karte aus Theresienstadt für ein Paket vom 19. April: „Liebe Freunde! Hocherfreut über Eure Sendungen danken wir Euch herzlich grüßend. Werner Basch“. <br />
<br />
Nach über einem Jahr wurde Werner Basch am 29. September 1944 einem der Transporte von Theresienstadt nach Auschwitz zugewiesen. Dort angekommen, wurde er am 10. Oktober 1944 nochmals in einen Transport eingereiht, dieses Mal in Richtung Bayern. Seine Frau Ilse sah er nicht mehr wieder, sie wurde am 23. Oktober 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz transportiert und dort ermordet. <br />
<br />
Werner Basch war zu dieser Zeit bereits in einem der Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, in Kaufering III bei Landsberg. Die Häftlinge mussten hier beim Bau der unterirdischen Rüstungsbunker für die Produktion von Jagdflugzeugen unter unmenschlichen Bedingungen Schwerarbeit leisten. Die Lebensbedingungen in den Kauferinger Lagern mit ihren fast ausschließlich jüdischen Häftlingen waren äußerst primitiv, die Gefangenen nahezu ungeschützt der Witterung ausgesetzt, entsprechend hoch war die Sterberate. Auch Werner Basch überlebte die Strapazen nicht: Das Häftlingsbuch des Lagers Dachau verzeichnet: 21. Dezember 1944, gestorben im Außenlager Kaufering-Lager III.

Über Werner Baschs Leben ist nicht sehr viel bekannt. Er wurde am 16. Mai 1908 geboren und war mit der 1905 geborenen Ilse Caro verheiratet. Ab 1939 lebte er mit ihr und seiner Mutter Hulda in der Schöneberger Lutherstraße 84 (heute Martin-Luther-Straße 53). Von Beruf war Werner Basch Bankbeamter, wann er seinen erlernten Beruf aufgeben musste, wissen wir nicht, bekannt ist nur, dass er seit 1941 in der Blindenwerkstatt Otto Weidt als Buchhalter arbeitete. In der im Hinterhof der Rosenthaler Straße 39 gelegenen Bürstenbinderei beschäftigte Weidt während des Zweiten Weltkriegs hauptsächlich blinde und gehörlose Juden, aber auch mehrere nicht behinderte jüdische Angestellte. Obwohl Büroarbeit für Juden verboten war, setzte Otto Weidt den dafür bestens geeigneten Werner Basch als Buchhalter in seiner Bürstenbinderei ein. Inge Deutschkron, heute bekannte Autorin und einstmals Kollegin bei Otto Weidt, erinnert sich an Werner Basch als einen „sehr freundlichen und immer netten Menschen“, der stets äußerst akkurat erschien und bei der Erledigung seiner Arbeit sehr genau war.

Die Arbeit in der Blindenwerkstatt bedeutete zunächst einen gewissen Schutz, denn Otto Weidt gelang es immer wieder, seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter eine Zeit lang vor der Deportation zu bewahren, da es ihm gelungen war, seinen Betrieb als „kriegswichtig“ einstufen zu lassen. Mehrfach bestach Weidt Gestapobeamte, um zur Deportation bestimmte Mitarbeiter frei zu bekommen.

Werner Baschs Frau Ilse war seit April 1941 bei der Jüdischen Gemeinde beschäftigt. Da die Angestellten bei der Vorbereitung der Deportationen der Gestapo helfen mussten, waren sie und ihre Angehörigen vorläufig vor der Deportation geschützt. Doch am 16. Juni 1943 wurde auch das Ehepaar Basch nach Theresienstadt deportiert. Otto Weidt half, so gut er konnte, er schickte mehrere Lebensmittelpakete. Am 3. Mai 1944 bedankte sich Werner Basch mit einer Karte aus Theresienstadt für ein Paket vom 19. April: „Liebe Freunde! Hocherfreut über Eure Sendungen danken wir Euch herzlich grüßend. Werner Basch“.

Nach über einem Jahr wurde Werner Basch am 29. September 1944 einem der Transporte von Theresienstadt nach Auschwitz zugewiesen. Dort angekommen, wurde er am 10. Oktober 1944 nochmals in einen Transport eingereiht, dieses Mal in Richtung Bayern. Seine Frau Ilse sah er nicht mehr wieder, sie wurde am 23. Oktober 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz transportiert und dort ermordet.

Werner Basch war zu dieser Zeit bereits in einem der Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, in Kaufering III bei Landsberg. Die Häftlinge mussten hier beim Bau der unterirdischen Rüstungsbunker für die Produktion von Jagdflugzeugen unter unmenschlichen Bedingungen Schwerarbeit leisten. Die Lebensbedingungen in den Kauferinger Lagern mit ihren fast ausschließlich jüdischen Häftlingen waren äußerst primitiv, die Gefangenen nahezu ungeschützt der Witterung ausgesetzt, entsprechend hoch war die Sterberate. Auch Werner Basch überlebte die Strapazen nicht: Das Häftlingsbuch des Lagers Dachau verzeichnet: 21. Dezember 1944, gestorben im Außenlager Kaufering-Lager III.