Ruth Kantor née Loschinski

Location 
Stirnerstr. 1
Historical name
Gerhard-Weber-Str. 1
District
Steglitz
Stone was laid
03 July 2010
Born
25 July 1908 in Pudewitz (Posen) / Pobiedziska
Deportation
on 02 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Ruth Loschinski wurde am 25. Juli 1908 in Pudewitz/Posen als Tochter von Johanna Loschinski (geb. Lewin am 21. Februar 1869 in Bythin Kreis Samter, heute Bytyń in Polen) und Salomon Loschinski (geb. am 26. Juni 1874 in Kiszkowo Kreis Gnesen) geboren. Ihre Eltern hatten am 27. Februar 1899 in Samter heute (Szamotuły in Polen) geheiratet. Sie hatten insgesamt sechs Kinder, die alle in Pudewitz Kreis Posen-Ost (heute Pobiedziska in Polen) geboren worden sind. Ruth war die Jüngste. Der älteste Sohn war Herbert (geboren am 3. Januar 1900, gestorben 1901), dann folgten in kurzen Abständen eine Schwester, die bereits Ruth genannt wurde, aber als Säugling starb (geboren am 13. Juni 1901, gestorben im Jahr 1902), Ernst (geboren am 13. Januar 1903), Hildegard (geboren am 13. März 1905; verheiratete Toller) und Siegbert (geboren am 25. Dezember 1906).<br />
<br />
Ruth heiratete am 27. August 1934 Hans Fabian (geboren am 7. Februar 1902 in Danzig). Am 3. Februar 1935 kam in Steglitz ihre Tochter Margit zur Welt. Hans Fabian wurde 1935 als Vertreter in der Steglitzer Hardenbergstraße 6 im Berliner Adreßbuch geführt. Von 1935 bis 1937 steht er als General-Vertreter von C. Schmidt Oschersleben, einem Karosserie- und Fahrzeugbauer im Berliner Adressbuch, 1938 mit der Anschrift Gerhard-Weber-Straße 1, da die Hardenbergstr. 1937 entsprechend umbenannt wurde. 1948 erfolgte eine erneute Umbenennung in Stirnerstraße. Tatsächlich war Hans Fabian bereits am 18. Februar 1937 in seiner Wohnung in der Steglitzer Hardenbergstr. 6 verstorben (heute die Stirnerstraße 1). Sein Schwager Ernst Loschinski zeigte den Tod auf dem Standesamt an.<br />
<br />
Ruth Fabian steht von 1939 bis 1943 mit der Gerhard-Weber-Straße 1 im Berliner Adreßbuch. Sie wohnte dort mit ihrer Tochter Margit, ihrem Bruder Ernst Loschinski und ihrer Mutter Johanna Loschinski. <br />
Ihre Mutter Johanna Loschinski musste am 1. Januar 1942 aus der Wohnung Gerhard-Weber-Straße 1 in die Kreutziger Straße 10 b nach Friedrichshain umziehen. Am 3. Oktober 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Johanna Loschinski kam dort am 11. November 1942 zu Tode, offiziell an „Herzmuskelentartung“. <br />
<br />
Ruth Fabian gab später ihren Familiennamen mit „Kantor“ an, nachdem sie den 22 Jahre älteren ehemaligen Sportjournalisten Fritz Kantor (geboren am 7. Februar 1886 in Wien) geheiratet hatte. Vermutlich schon 1942 musste sie die Steglitzer Wohnung verlassen und zog mit ihrer Tochter Margit Fabian in die Jagowstraße 16 nach Moabit in die Wohnung ihres zweiten Ehemannes Fritz Kantor. Fritz Kantor leistete Zwangsarbeit bei Hydrocarbon, die Adresse der Firma ist unleserlich.<br />
<br />
Am 2. März 1943 wurde Ruth Kantor, geborene Loschinski, verwitwetete Fabian mit ihrer achtjährigen Tochter Margit nach Auschwitz deportiert und vermutlich sofort ermordet. <br />
10 Tage später wurde am 12. März 1943 ebenfalls aus der Jagowstraße 16 Fritz Kantor nach Auschwitz deportiert und ermordet. In seiner Vermögenserklärung gab er an, seine Frau und seine Tochter seien „abgewandert“. So lautete der nationalsozialistische Euphemismus für „deportiert“. Als sein "offizielles" Todesdatum ist der 24.03.1945 angegeben.<br />
<br />
Ruths Schwester Hildegard wurde am 1. März 1943 aus der Kommandantenstr. 65 in Kreuzberg nach Auschwitz deportiert und ermordet. Hildegards Ehemann Paul Toller starb bereits am 25. März 1942 im KZ Mauthausen. Das Schicksal ihres Kindes Siegfried Toller ist unbekannt, er ist bislang in keiner Quelle als Opfer des Holocaust zu finden. <br />
<br />
Ruths Bruder Ernst Loschinski überlebte den Holocaust. 1946 suchte er in "Der Weg. Zeitschrift für Fragen des Judentums" mit einer Anzeige nach seinen Schwestern und deren Kindern. 1955 führte er eine Klage auf Wiedergutmachung. <br />

Ruth Loschinski wurde am 25. Juli 1908 in Pudewitz/Posen als Tochter von Johanna Loschinski (geb. Lewin am 21. Februar 1869 in Bythin Kreis Samter, heute Bytyń in Polen) und Salomon Loschinski (geb. am 26. Juni 1874 in Kiszkowo Kreis Gnesen) geboren. Ihre Eltern hatten am 27. Februar 1899 in Samter heute (Szamotuły in Polen) geheiratet. Sie hatten insgesamt sechs Kinder, die alle in Pudewitz Kreis Posen-Ost (heute Pobiedziska in Polen) geboren worden sind. Ruth war die Jüngste. Der älteste Sohn war Herbert (geboren am 3. Januar 1900, gestorben 1901), dann folgten in kurzen Abständen eine Schwester, die bereits Ruth genannt wurde, aber als Säugling starb (geboren am 13. Juni 1901, gestorben im Jahr 1902), Ernst (geboren am 13. Januar 1903), Hildegard (geboren am 13. März 1905; verheiratete Toller) und Siegbert (geboren am 25. Dezember 1906).

Ruth heiratete am 27. August 1934 Hans Fabian (geboren am 7. Februar 1902 in Danzig). Am 3. Februar 1935 kam in Steglitz ihre Tochter Margit zur Welt. Hans Fabian wurde 1935 als Vertreter in der Steglitzer Hardenbergstraße 6 im Berliner Adreßbuch geführt. Von 1935 bis 1937 steht er als General-Vertreter von C. Schmidt Oschersleben, einem Karosserie- und Fahrzeugbauer im Berliner Adressbuch, 1938 mit der Anschrift Gerhard-Weber-Straße 1, da die Hardenbergstr. 1937 entsprechend umbenannt wurde. 1948 erfolgte eine erneute Umbenennung in Stirnerstraße. Tatsächlich war Hans Fabian bereits am 18. Februar 1937 in seiner Wohnung in der Steglitzer Hardenbergstr. 6 verstorben (heute die Stirnerstraße 1). Sein Schwager Ernst Loschinski zeigte den Tod auf dem Standesamt an.

Ruth Fabian steht von 1939 bis 1943 mit der Gerhard-Weber-Straße 1 im Berliner Adreßbuch. Sie wohnte dort mit ihrer Tochter Margit, ihrem Bruder Ernst Loschinski und ihrer Mutter Johanna Loschinski.
Ihre Mutter Johanna Loschinski musste am 1. Januar 1942 aus der Wohnung Gerhard-Weber-Straße 1 in die Kreutziger Straße 10 b nach Friedrichshain umziehen. Am 3. Oktober 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Johanna Loschinski kam dort am 11. November 1942 zu Tode, offiziell an „Herzmuskelentartung“.

Ruth Fabian gab später ihren Familiennamen mit „Kantor“ an, nachdem sie den 22 Jahre älteren ehemaligen Sportjournalisten Fritz Kantor (geboren am 7. Februar 1886 in Wien) geheiratet hatte. Vermutlich schon 1942 musste sie die Steglitzer Wohnung verlassen und zog mit ihrer Tochter Margit Fabian in die Jagowstraße 16 nach Moabit in die Wohnung ihres zweiten Ehemannes Fritz Kantor. Fritz Kantor leistete Zwangsarbeit bei Hydrocarbon, die Adresse der Firma ist unleserlich.

Am 2. März 1943 wurde Ruth Kantor, geborene Loschinski, verwitwetete Fabian mit ihrer achtjährigen Tochter Margit nach Auschwitz deportiert und vermutlich sofort ermordet.
10 Tage später wurde am 12. März 1943 ebenfalls aus der Jagowstraße 16 Fritz Kantor nach Auschwitz deportiert und ermordet. In seiner Vermögenserklärung gab er an, seine Frau und seine Tochter seien „abgewandert“. So lautete der nationalsozialistische Euphemismus für „deportiert“. Als sein "offizielles" Todesdatum ist der 24.03.1945 angegeben.

Ruths Schwester Hildegard wurde am 1. März 1943 aus der Kommandantenstr. 65 in Kreuzberg nach Auschwitz deportiert und ermordet. Hildegards Ehemann Paul Toller starb bereits am 25. März 1942 im KZ Mauthausen. Das Schicksal ihres Kindes Siegfried Toller ist unbekannt, er ist bislang in keiner Quelle als Opfer des Holocaust zu finden.

Ruths Bruder Ernst Loschinski überlebte den Holocaust. 1946 suchte er in "Der Weg. Zeitschrift für Fragen des Judentums" mit einer Anzeige nach seinen Schwestern und deren Kindern. 1955 führte er eine Klage auf Wiedergutmachung.