Lilli Marcuse née Zippert

Location 
Luisenweg 10
District
Reinickendorf
Stone was laid
22 August 2006
Born
25 May 1893 in Berlin
Occupation
Tänzerin
Deportation
on 17 November 1941 to Kowno / Kaunas
Murdered
28 December 1941

Lilli Marcuse wurde am 25. Mai 1893 als jüngstes Kind von Hedwig und Bertold Zippert in Berlin geboren. Sie war die Jüngste von vier Geschwistern, ihrer Schwester Erna Rahel und ihren Brüdern Walter und Hermann.<br />
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Lilli Marcuse besuchte die „höhere Töchterschule“. Sie sang gerne, „war eine leidenschaftliche Tänzerin, die selbst erdachte Solotänze im Kreise der Familie aufführte. Sie war ein ausgesprochen schönes, aber verschlossenes Mädchen. In der Schule schrieb sie sehr gute Aufsätze.“<br />
<br />
Sie stellte das bürgerliche Leben in Frage und war wie ihr Bruder Hermann sozialistisch eingestellt. Für sich selbst zog Lilli Marcuse „praktische Konsequenzen aus ihrem Sozialismus und heiratete einen Mann aus der Arbeiterklasse, Ludwig Marcuse, allerdings keinen „einfachen Schuster“, sondern jemanden, der eine Fachzeitschrift redigierte und eine Firma für Schuhcreme und Schuhzubehör gründete“. Gleichwohl galt diese Heirat als ein „materieller bedeutender Abstieg, denn die Klassentrennung gehörte damals noch zu den Selbstverständlichkeiten“.<br />
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Lilli Marcuse zog mit ihrer Familie nach Reinickendorf in das Reihenhaus Luisenweg 10. „Das Haus wurde der „Familienmittelpunkt der Geschwister Zippert“. <br />
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Lilli und Ludwig Marcuse hatten zwei Kinder: Daniel, geboren am 22. Januar 1921 und Mirjam, geboren am 12. September 1924. Entsprechend der kommunistischen Überzeugung ihrer Mutter gingen beide Kinder in eine kommunistische Jugendorganisation.<br />
<br />
Wegen zunehmender gesundheitlicher Probleme ihres Mannes musste Lilli Marcuse die Leitung der Firma übernehmen und weiterführen. Nach mehreren Schlaganfällen verstarb Ludwig Marcuse im Jahr 1940.<br />
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Freunde boten an, die Kinder Daniel und Mirjam zu verstecken. Diese wollten sich aber nicht von der Mutter trennen. So wurde Lilli Marcuse zusammen mit ihren Kindern am 17. November 1941 nach Kowno deportiert. Vom Bahnhof wurden alle Deportierten zum Fort IX von Kowno gebracht und dort am 25. November 1941 erschossen.

Lilli Marcuse wurde am 25. Mai 1893 als jüngstes Kind von Hedwig und Bertold Zippert in Berlin geboren. Sie war die Jüngste von vier Geschwistern, ihrer Schwester Erna Rahel und ihren Brüdern Walter und Hermann.

Lilli Marcuse besuchte die „höhere Töchterschule“. Sie sang gerne, „war eine leidenschaftliche Tänzerin, die selbst erdachte Solotänze im Kreise der Familie aufführte. Sie war ein ausgesprochen schönes, aber verschlossenes Mädchen. In der Schule schrieb sie sehr gute Aufsätze.“

Sie stellte das bürgerliche Leben in Frage und war wie ihr Bruder Hermann sozialistisch eingestellt. Für sich selbst zog Lilli Marcuse „praktische Konsequenzen aus ihrem Sozialismus und heiratete einen Mann aus der Arbeiterklasse, Ludwig Marcuse, allerdings keinen „einfachen Schuster“, sondern jemanden, der eine Fachzeitschrift redigierte und eine Firma für Schuhcreme und Schuhzubehör gründete“. Gleichwohl galt diese Heirat als ein „materieller bedeutender Abstieg, denn die Klassentrennung gehörte damals noch zu den Selbstverständlichkeiten“.

Lilli Marcuse zog mit ihrer Familie nach Reinickendorf in das Reihenhaus Luisenweg 10. „Das Haus wurde der „Familienmittelpunkt der Geschwister Zippert“.

Lilli und Ludwig Marcuse hatten zwei Kinder: Daniel, geboren am 22. Januar 1921 und Mirjam, geboren am 12. September 1924. Entsprechend der kommunistischen Überzeugung ihrer Mutter gingen beide Kinder in eine kommunistische Jugendorganisation.

Wegen zunehmender gesundheitlicher Probleme ihres Mannes musste Lilli Marcuse die Leitung der Firma übernehmen und weiterführen. Nach mehreren Schlaganfällen verstarb Ludwig Marcuse im Jahr 1940.

Freunde boten an, die Kinder Daniel und Mirjam zu verstecken. Diese wollten sich aber nicht von der Mutter trennen. So wurde Lilli Marcuse zusammen mit ihren Kindern am 17. November 1941 nach Kowno deportiert. Vom Bahnhof wurden alle Deportierten zum Fort IX von Kowno gebracht und dort am 25. November 1941 erschossen.