Ellen de Leuw née Ilgner

Location 
Woelckpromenade 7
District
Weißensee
Stone was laid
09 June 2009
Born
21 December 1919 in Berlin
Escape
1936 Flucht in die Niederlande
Deportation
on 25 May 1943 to Sobibor
Murdered
28 May 1943 in Sobibór

Ellen de Leuw kam am 21. Dezember 1919 als Tochter von Alfons Ilgner und seiner Frau Malvine, geb. Leiser, in Berlin zur Welt. In der Woelckpromenade 7 wuchs sie in wohlhabenden Verhältnissen, die sich aus der Herkunft der Mutter ergaben, mit ihren Eltern und der vier Jahre älteren Schwester Ruth auf. Der Vater betrieb einen erfolgreichen Eisladen, der im Winter zu einer Geflügel-Ausschlachterei umfunktioniert wurde, wodurch Alfons Ilgner der Familie ein ganzjähriges Einkommen sicherte. Darüber hinaus ermöglichte er den Töchtern eine gute Schulbildung. Genau wie ihre Schwester erlangte Ellen Ilgner die Hochschulreife. Jedoch half sie vermutlich, anders als ihre Schwester, die später als Volksschullehrerin an einer jüdischen Schule tätig war, dem Vater im Geschäft aus.<br />
<br />
Nach der Machtergreifung durch die Nazis war Alfons Ilgner dazu gezwungen, sein Geschäft zu schließen. Die Familie Ilgner zog im Frühjahr 1936 in die Knesebeckstr. 32, kurz vor ihrer Entscheidung, aus Deutschland in die Niederlande zu flüchten. Vermutlich verließ Alfons Ilgner im Sommer desselben Jahres zusammen mit Ellen zuerst das Land; Malvine Ilgner folgte im Dezember, nachdem sie noch als Trauzeugin auf der Hochzeit ihrer Tochter Ruth teilgenommen hatte.<br />
<br />
In Amsterdam erging es der Familie nicht viel besser als in Berlin. Ellen Ilgners Vater Alfons hatte einen weiteren Versuch unternommen, in der Rijnstraat 71-73 ein Geschäft aufzubauen, jedoch behinderten holländische Nazis immer wieder die Geschäftsabläufe, woraufhin der weitere Betrieb unmöglich wurde. Ab da lebte die Familie in ärmlichen Verhältnissen. <br />
<br />
In Amsterdam lernte Ellen Ilgner den Niederländer Joseph Heiman de Leuw aus Winterswijk kennen und verlobte sich bald mit diesem. Er hatte die Gelegenheit, vor den Nazis nach England zu entkommen; jedoch entschied er sich, bei ihr zu bleiben. Im Sommer des Jahres 1942 wurde die Familie – Alfons, Malvine und Ellen Ilgner – zusammen mit Ellens Freund Joseph Heiman de Leuw – verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork gebracht.<br />
<br />
Aus einem Brief, den Ellen de Leuw ihrer Schwester vom Lager aus schrieb, berichtete sie mit Stolz, wie gut sie Kleider nähen könne und dass sie sich bereits ein Paar Handschuhe genäht habe. Ellen heiratete Joseph Heiman de Leuw in Westerbork noch am 6. August 1942. Kurz danach wurde sie mit ihrer Familie nach Sobibor deportiert. Dort wurde Ellen de Leuw am 28. Mai 1943 noch vor ihren Eltern ermordet. <br />
<br />
Die einzige Überlebende der Familie war die mittlerweile verstorbene Ruth Fales (geb. Ilgner), der über die Schweiz und Italien die Flucht in die USA gelang. Dort lebt ihre zahlreiche Nachkommenschaft.<br />

Ellen de Leuw kam am 21. Dezember 1919 als Tochter von Alfons Ilgner und seiner Frau Malvine, geb. Leiser, in Berlin zur Welt. In der Woelckpromenade 7 wuchs sie in wohlhabenden Verhältnissen, die sich aus der Herkunft der Mutter ergaben, mit ihren Eltern und der vier Jahre älteren Schwester Ruth auf. Der Vater betrieb einen erfolgreichen Eisladen, der im Winter zu einer Geflügel-Ausschlachterei umfunktioniert wurde, wodurch Alfons Ilgner der Familie ein ganzjähriges Einkommen sicherte. Darüber hinaus ermöglichte er den Töchtern eine gute Schulbildung. Genau wie ihre Schwester erlangte Ellen Ilgner die Hochschulreife. Jedoch half sie vermutlich, anders als ihre Schwester, die später als Volksschullehrerin an einer jüdischen Schule tätig war, dem Vater im Geschäft aus.

Nach der Machtergreifung durch die Nazis war Alfons Ilgner dazu gezwungen, sein Geschäft zu schließen. Die Familie Ilgner zog im Frühjahr 1936 in die Knesebeckstr. 32, kurz vor ihrer Entscheidung, aus Deutschland in die Niederlande zu flüchten. Vermutlich verließ Alfons Ilgner im Sommer desselben Jahres zusammen mit Ellen zuerst das Land; Malvine Ilgner folgte im Dezember, nachdem sie noch als Trauzeugin auf der Hochzeit ihrer Tochter Ruth teilgenommen hatte.

In Amsterdam erging es der Familie nicht viel besser als in Berlin. Ellen Ilgners Vater Alfons hatte einen weiteren Versuch unternommen, in der Rijnstraat 71-73 ein Geschäft aufzubauen, jedoch behinderten holländische Nazis immer wieder die Geschäftsabläufe, woraufhin der weitere Betrieb unmöglich wurde. Ab da lebte die Familie in ärmlichen Verhältnissen.

In Amsterdam lernte Ellen Ilgner den Niederländer Joseph Heiman de Leuw aus Winterswijk kennen und verlobte sich bald mit diesem. Er hatte die Gelegenheit, vor den Nazis nach England zu entkommen; jedoch entschied er sich, bei ihr zu bleiben. Im Sommer des Jahres 1942 wurde die Familie – Alfons, Malvine und Ellen Ilgner – zusammen mit Ellens Freund Joseph Heiman de Leuw – verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork gebracht.

Aus einem Brief, den Ellen de Leuw ihrer Schwester vom Lager aus schrieb, berichtete sie mit Stolz, wie gut sie Kleider nähen könne und dass sie sich bereits ein Paar Handschuhe genäht habe. Ellen heiratete Joseph Heiman de Leuw in Westerbork noch am 6. August 1942. Kurz danach wurde sie mit ihrer Familie nach Sobibor deportiert. Dort wurde Ellen de Leuw am 28. Mai 1943 noch vor ihren Eltern ermordet.

Die einzige Überlebende der Familie war die mittlerweile verstorbene Ruth Fales (geb. Ilgner), der über die Schweiz und Italien die Flucht in die USA gelang. Dort lebt ihre zahlreiche Nachkommenschaft.