Irene Schiftan

Location 
Hobrechtstraße 57
District
Neukölln
Stone was laid
14 November 2009
Born
27 June 1922 in Berlin
Deportation
on 04 August 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Über das Leben von Irene Schiftan, die 1922 in Berlin geboren wurde, ist nur sehr wenig bekannt. Ihre Mutter Elise Lea Schiftan, unter dem Namen Callmann am 10. April 1871 in Königsberg (Neumark) geboren, betrieb in der Wrangelstraße 45 in Kreuzberg ein Geschäft für Damenkonfektion. Irenes Vater Kurt Schiftan kam am 27. November 1898 in Berlin zur Welt.<br />
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1939 lebte Irene Schiftan gemeinsam mit ihren Eltern in der Köpenicker Straße 183 in Kreuzberg. Ab dem 7. Januar 1941 wurde sie zur Zwangsarbeit eingezogen und musste bis zum 19. Januar 1943 als Stanzerin bei der Firma Ehrich & Graetz in Berlin-Treptow arbeiten. Das Passfoto der damals etwa zwanzigjährigen Berlinerin entstand zu diesem Zweck für ihren Werksausweis. Insgesamt mehr als 500 Jüdinnen und Juden waren in der Metall- und Elektrofirma während des Zweiten Weltkrieges unter schwierigsten Bedingungen unfreiwillig beschäftigt. <br />
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Am 15. Februar 1942 wurde Irenes Mutter Elise Schiftan in ihrer Wohnung in der Köpenicker Straße 183 verhaftet und am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert. Zu diesem Zeitpunkt war sie mit 71 Jahren bereits zu alt, um zur Zwangsarbeit eingezogen zu werden. Tochter Irene lebte ab 8. Oktober 1942 bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie während der letzten Großrazzia gegen „Rüstungsjuden“ Ende Februar 1943 untertauchte, zur Untermiete bei Mietern namens Schäffer oder Schäfer in der Neuköllner Hobrechtstraße 57. Vor diesem Wohnhaus sind außer dem Gedenkstein für Irene Schiftan zehn weitere Stolpersteine für einst dort lebende und von den Nationalsozialisten ermordete Juden im Boden eingelassen.<br />
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Wo sich Irene Schiftan versteckt hielt, ist nicht bekannt. Sie muss nach einiger Zeit verraten worden sein, denn sie wurde am 4. August 1943 im Alter von 21 Jahren nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Dieser Transport umfasste insgesamt 100 Personen aus Berlin. Als Irene Schiftan aus Berlin deportiert wurde, waren ihre Eltern schon nicht mehr in der Stadt. Kurt Schiftan war bereits ein halbes Jahr vor seiner Tochter am 19. Februar 1943 nach Auschwitz verschleppt worden, von wo er nicht mehr zurückkehrte. An ihn erinnert ein Stolperstein vor dem Haus in der Köpenicker Straße 183.<br />
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Lediglich Irenes Mutter Elise, die bis zum Kriegsende in Theresienstadt bleiben musste, überlebte den Naziterror.

Über das Leben von Irene Schiftan, die 1922 in Berlin geboren wurde, ist nur sehr wenig bekannt. Ihre Mutter Elise Lea Schiftan, unter dem Namen Callmann am 10. April 1871 in Königsberg (Neumark) geboren, betrieb in der Wrangelstraße 45 in Kreuzberg ein Geschäft für Damenkonfektion. Irenes Vater Kurt Schiftan kam am 27. November 1898 in Berlin zur Welt.

1939 lebte Irene Schiftan gemeinsam mit ihren Eltern in der Köpenicker Straße 183 in Kreuzberg. Ab dem 7. Januar 1941 wurde sie zur Zwangsarbeit eingezogen und musste bis zum 19. Januar 1943 als Stanzerin bei der Firma Ehrich & Graetz in Berlin-Treptow arbeiten. Das Passfoto der damals etwa zwanzigjährigen Berlinerin entstand zu diesem Zweck für ihren Werksausweis. Insgesamt mehr als 500 Jüdinnen und Juden waren in der Metall- und Elektrofirma während des Zweiten Weltkrieges unter schwierigsten Bedingungen unfreiwillig beschäftigt.

Am 15. Februar 1942 wurde Irenes Mutter Elise Schiftan in ihrer Wohnung in der Köpenicker Straße 183 verhaftet und am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert. Zu diesem Zeitpunkt war sie mit 71 Jahren bereits zu alt, um zur Zwangsarbeit eingezogen zu werden. Tochter Irene lebte ab 8. Oktober 1942 bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie während der letzten Großrazzia gegen „Rüstungsjuden“ Ende Februar 1943 untertauchte, zur Untermiete bei Mietern namens Schäffer oder Schäfer in der Neuköllner Hobrechtstraße 57. Vor diesem Wohnhaus sind außer dem Gedenkstein für Irene Schiftan zehn weitere Stolpersteine für einst dort lebende und von den Nationalsozialisten ermordete Juden im Boden eingelassen.

Wo sich Irene Schiftan versteckt hielt, ist nicht bekannt. Sie muss nach einiger Zeit verraten worden sein, denn sie wurde am 4. August 1943 im Alter von 21 Jahren nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Dieser Transport umfasste insgesamt 100 Personen aus Berlin. Als Irene Schiftan aus Berlin deportiert wurde, waren ihre Eltern schon nicht mehr in der Stadt. Kurt Schiftan war bereits ein halbes Jahr vor seiner Tochter am 19. Februar 1943 nach Auschwitz verschleppt worden, von wo er nicht mehr zurückkehrte. An ihn erinnert ein Stolperstein vor dem Haus in der Köpenicker Straße 183.

Lediglich Irenes Mutter Elise, die bis zum Kriegsende in Theresienstadt bleiben musste, überlebte den Naziterror.