Alice Erb

Location 
Niederbarnimstraße 13
District
Friedrichshain
Stone was laid
09 December 2006
Born
06 November 1904 in Berlin
Occupation
Sekretärin, Stenotypistin
Deportation
on 06 March 1943 to Auschwitz
Murdered
in Auschwitz

Alice Erb wurde am 6. November 1904 in Berlin geboren. Sie stammte aus einer Familie, die wenigstens seit der Jahrhundertwende, aber möglicherweise auch bereits länger, in Berlin ansässig war. Nicht bekannt ist, wie stark Judentum und jüdischer Glaube zur Selbstidentifikation der Familienmitglieder gehörten. Fest steht, dass Alice Erb im Nationalsozialismus – im Sinne der rassenideologischen Klassifizierung des NS-Regimes – als Jüdin verfolgt wurde.<br />
<br />
Alice Erbs Vater war der gelernte Schlosser Wilhelm Erb, der zum Zeitpunkt der Geburt der Tochter mit seiner Ehefrau in einer Wohnung in der Kronprinzenstraße (der heutigen Jessnerstraße) in Friedrichshain wohnte. 1907 zog die Familie an die unweit von dieser gelegenen Adresse Weserstraße 8. In den 1910er Jahren arbeitete Wilhelm im Umfeld der in der Hauptstadt noch jungen Automobilbranche und betrieb eine Werkstatt mit Reifendienst. Ab 1912 vertrieb er landwirtschaftliche Maschinen und war als Kaufmann tätig. In diesem Jahr zog die kleine Familie noch einmal um – die neue Wohnung lag ebenfalls nur wenige Häuserblocks von der alten entfernt, im damaligen Neubau Weserstraße 36. Über die hier verbrachte Kindheit, Jugend und Schuljahre von Alice Erb haben sich leider keine Informationen erhalten. Nach ihrer Schulausbildung war sie als Sekretärin und Stenotypistin angestellt.<br />
<br />
Um die Jahreswende 1932/33 verstarb ihr Vater Wilhelm Erb. Dass an der Adresse Weserstraße bis 1935 die Witwe R. Erb als Hauptmieterin genannt wird und anschließend Alice Erb, deutet darauf hin, dass ihre Mutter zwei Jahre nach dem Tod des Vaters ebenfalls verstarb. Alice Erb wohnte noch bis 1938 in der elterlichen Wohnung, gab dann – möglicherweise unter Zwang – diese auf und zog in die Niederbarnimstraße 13, wo sie eine Wohnung im 2. Hof bewohnte. Hier zog sie ihre Tochter Brigitte auf. Diese war am Silvestertag des Jahres 1937 zur Welt gekommen. Über den Vater haben sich keine Informationen erhalten.<br />
<br />
Ab 1941 wurde Alice Erb zur Zwangsarbeit herangezogen. Unklar ist, bei welcher Berliner Firma sie tätig sein musste. Allerdings war das Unternehmen wohl als „kriegswichtiger Betrieb“ eingestuft, da Alice Erb erst im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion – mit der die letzten offiziell in Berlin verbliebenen Juden deportiert und ermordet wurden – aus ihrer Heimatstadt verschleppt wurde. Gemeinsam mit ihrer damals 5-jährigen Tochter wurde Alice Erb am 6. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und, vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft am darauffolgenden Tag, in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.

Alice Erb wurde am 6. November 1904 in Berlin geboren. Sie stammte aus einer Familie, die wenigstens seit der Jahrhundertwende, aber möglicherweise auch bereits länger, in Berlin ansässig war. Nicht bekannt ist, wie stark Judentum und jüdischer Glaube zur Selbstidentifikation der Familienmitglieder gehörten. Fest steht, dass Alice Erb im Nationalsozialismus – im Sinne der rassenideologischen Klassifizierung des NS-Regimes – als Jüdin verfolgt wurde.

Alice Erbs Vater war der gelernte Schlosser Wilhelm Erb, der zum Zeitpunkt der Geburt der Tochter mit seiner Ehefrau in einer Wohnung in der Kronprinzenstraße (der heutigen Jessnerstraße) in Friedrichshain wohnte. 1907 zog die Familie an die unweit von dieser gelegenen Adresse Weserstraße 8. In den 1910er Jahren arbeitete Wilhelm im Umfeld der in der Hauptstadt noch jungen Automobilbranche und betrieb eine Werkstatt mit Reifendienst. Ab 1912 vertrieb er landwirtschaftliche Maschinen und war als Kaufmann tätig. In diesem Jahr zog die kleine Familie noch einmal um – die neue Wohnung lag ebenfalls nur wenige Häuserblocks von der alten entfernt, im damaligen Neubau Weserstraße 36. Über die hier verbrachte Kindheit, Jugend und Schuljahre von Alice Erb haben sich leider keine Informationen erhalten. Nach ihrer Schulausbildung war sie als Sekretärin und Stenotypistin angestellt.

Um die Jahreswende 1932/33 verstarb ihr Vater Wilhelm Erb. Dass an der Adresse Weserstraße bis 1935 die Witwe R. Erb als Hauptmieterin genannt wird und anschließend Alice Erb, deutet darauf hin, dass ihre Mutter zwei Jahre nach dem Tod des Vaters ebenfalls verstarb. Alice Erb wohnte noch bis 1938 in der elterlichen Wohnung, gab dann – möglicherweise unter Zwang – diese auf und zog in die Niederbarnimstraße 13, wo sie eine Wohnung im 2. Hof bewohnte. Hier zog sie ihre Tochter Brigitte auf. Diese war am Silvestertag des Jahres 1937 zur Welt gekommen. Über den Vater haben sich keine Informationen erhalten.

Ab 1941 wurde Alice Erb zur Zwangsarbeit herangezogen. Unklar ist, bei welcher Berliner Firma sie tätig sein musste. Allerdings war das Unternehmen wohl als „kriegswichtiger Betrieb“ eingestuft, da Alice Erb erst im Rahmen der sogenannten Fabrikaktion – mit der die letzten offiziell in Berlin verbliebenen Juden deportiert und ermordet wurden – aus ihrer Heimatstadt verschleppt wurde. Gemeinsam mit ihrer damals 5-jährigen Tochter wurde Alice Erb am 6. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und, vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft am darauffolgenden Tag, in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.