Louis Baruch

Location 
Bamberger Str. 22
District
Wilmersdorf
Stone was laid
15 October 2008
Born
18 February 1920 in Berlin
Occupation
Maschinenschlosser und Aufzugsmonteur
Deportation
on 12 March 1943 to Auschwitz
Murdered
01 March 1945 in Buchenwald

Louis Baruch wurde am 18. Februar 1920 in Berlin geboren. Louis‘ Vater war der 1882 in Glogau geborene Kaufmann Ernst Erich Baruch; Louis‘ Mutter war Klara Baruch, geb. Aleksander. Sie starb 1931, als er elf Jahre alt war. Vermutlich heiratete Ernst Erich ein zweites Mal, nämlich die 1901 in Kamen geborene Margarete Baruch, geb. Robert – ihr Name stand neben seinem und Louis‘ Namen auf der Transportliste nach Auschwitz.

Louis lernte den Beruf des „Maschinenschlossers und Aufzugsmonteurs“, aber ein Erwachsenwerden in Freiheit war ihm nicht vergönnt. 1939 war er, gerade neunzehn Jahre alt, ohne seinen Vater bei Clara Rieger in der Bamberger Straße 22 gemeldet, in deren Wohnung sechs weitere Untermieter wohnten. Später lebte er – wieder mit seinem Vater – als Untermieter von Paul Heymann in der Hohenstaufenstraße 25. Am 12. März 1943 wurde der Dreiundzwanzigjährige mit dem 36. Osttransport nach Auschwitz deportiert, zusammen mit seinem Vater, seiner Stiefmutter und 940 anderen Menschen, darunter vielen Angestellte der jüdischen Gemeinde und Mitgliedern der "Reichsvereinigung der Juden". Von Auschwitz wurde er am 26. Januar 1945 nach Buchenwald gebracht. Auf seiner Häftlings-Personalkarte Buchenwald wurde „politisch Jude“ als Grund für seine Inhaftierung notiert; zu seinem Vater Ernst Erich stand der zynische Vermerk „Adresse unbekannt“.

Am 1. März 1945 starb Louis Baruch im Konzentrationslager Buchenwald. Als Todesursache wurde „Herzschwäche bei Nierenentzündung („Lungen- und Nierenentzündung“)“ festgehalten. Es ist erstaunlich, wie penibel und mit scheinbar gewissenhafter ärztlicher Sorge der Bericht des

Lagerarztes sein Sterben „protokolliert“: „Der Häftling Louis Baruch ist am 1. März 1945 gestorben. Baruch meldete sich am 26.2.1945 krank und klagte über starke Schmerzen in der Nierengegend. Die klinische Untersuchung des (…) Patienten ergab eine Nierenentzündung. Trotz sorgfältiger Pflege und Behandlung ergab sich als Komplikation eine Lungenentzündung ein, welche unter ständiger Zunahme der Herzschwäche zum tödlichen Ausgang.“ (sic).

Sechs Wochen später wurde Buchenwald befreit.